Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BAHLSEN - Es knirscht in einer der bekanntesten Unternehmerfamilien der Republik: Die Bahlsens haben 2018 rote Zahlen geschrieben. Neue Konkurrenten wie Ferrero und Mondelez greifen auf dem eigentlich gesättigten Heimatmarkt an. In wichtigen Absatzregionen wie den USA und Großbritannien rutschte man jüngst sogar in die roten Zahlen, gibt Firmenpatriarch Werner Michael Bahlsen zu. Zudem haben mehrere externe Spitzenmanager mittlerweile entnervt das Haus verlassen - was durchaus auch mit der Eigenwilligkeit der Eigentümerfamilie zu tun hat. Nun ziehen die Bahlsens die Reißleine: Kein Clanmitglied soll mehr an die operative Spitze, habe man entschieden. Für den bereits vor einem Jahr gegangenen Michael Hähnel werde ein neuer CEO von außen gesucht, sagt das Ehepaar Bahlsen. (Handelsblatt S. 4)
GHD - Doppelte Wende beim Medizindienstleister GHD: Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung macht zum einen der früher als Handball-Sponsor bekannte Geschäftsführer Andreas Rudolph in absehbarer Zeit Platz für einen Nachfolger. In einem internen Schreiben hat er die Belegschaft darauf eingestimmt, dass er in den Ruhestand gehe. Zum anderen habe der Finanzinvestor und Mehrheitseigentümer Nordic Capital den Verkauf des Unternehmens mit 580 Millionen Euro Jahresumsatz fürs Erste eingestellt. Nordic Capital hatte vergangenes Jahr noch - begleitet von der Investmentbank Macquarie - den Markt nach Interessenten sondiert. Nun werde der Investor unter Rudolphs Nachfolger an dem Unternehmen erst einmal festhalten. (FAZ S. 22)
VOLKSWAGEN - Der chinesische Batteriehersteller Guoxuan hat Verhandlungen mit dem Autohersteller Volkswagen bestätigt. Demnach sprechen beide Unternehmen über eine mögliche Zusammenarbeit. Bisher seien aber noch keine konkreten Schritte geplant. Es solle generell um Technologie, Produkte und Kapital gehen, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Unternehmens. (SZ S. 18)
NORDLB - Die jüngst gerettete Landesbank NordLB will bis 2024 eine Rendite von mehr als 7 Prozent nach Steuern erzielen. Dafür stehe eine Radikalkur an, sagt Vorstandschef Thomas Bürkle. Die anvisierte Kapitalrendite soll maßgeblich durch Kosteneinsparungen erzielt werden. Die Ratingagentur Moody's würdigte den Plan bereits und stufte die Bank hoch. (Handelsblatt S. 32)
SHOP APOTHEKE - Die Shop Apotheke will weg vom Image des rein über den Preis agierenden Versandhändlers. Hierzu hat Stefan Feltens einen ganzen Strauß an Ideen zum Ausbau und zur Ergänzung des Geschäftsmodells parat. "Für die Kunden wird zukünftig nicht nur der Bonus die Motivation sein, bei Versandapotheken zu bestellen, sondern vor allem Convenience", erläutert der seit gut einem Jahr amtierende Vorstandschef der nach Doc Morris zweitgrößten Versandapotheke. Angefangen von Telemedizin über den Aufbau eines Marktplatzes bis hin zu Eigenmarken spannt Feltens den Bogen. Doch auch nach Akquisitionen zur regionalen Expansion hält die Onlineapotheke weiter Ausschau. (Börsen-Zeitung S. 9)
SPARKASSEN - Der Sparkassendienstleister FI-TS hat den jüngsten Cyberangriff rekonstruiert. Die Attacke am Dienstag vorvergangener Woche sei von "diversen, weltweit verteilten IT-Adressen-" ausgegangen, teilt die Geschäftsführung in einem internen Schreiben mit. Derzeit würden die forensischen Aktivitäten mit Hochdruck weitergeführt, um über bereits eingeleitete Maßnahmen hinaus "weitere Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren und umgehend umzusetzen". Wie auf Anfrage zu erfahren war, hat neben FI-TS sowie der DKB auch die DWP Bank nach einer IT-Panne in ihrem Haus Anzeige erstattet. Man gehe indes nach wie vor von einer technischen Ursache ohne externe Einwirkung aus, erklärte ein DWP-Sprecher. (Börsen-Zeitung S. 3)
E.GO - Der Aachener Professor Günther Schuh will mit seinem Elektroauto-Hersteller E.Go nach China expandieren. "Wir werden mit einem chinesischen Investor ein Joint Ventures machen und eine chinesische Version des E.Go produzieren. Der Vertrag ist unterzeichnet, wir warten allerdings noch darauf, dass das Geld überwiesen wird", sagte Günther Schuh. In Deutschland hatte E.Go im vergangenen Jahr mit der Produktion von Elektroautos begonnen. Bislang wurden laut Schuh 526 Fahrzeuge produziert. Der Produktionsstart hatte sich immer wieder verzögert, was sich auch auf die Bilanz des Unternehmens auswirkt. "2019 haben wir nach vorläufigen Zahlen rund 20 Millionen Euro Umsatz und einen Verlust von rund 50 Millionen Euro gemacht", sagte Günther Schuh. "Für 2020 planen wir mit 130 Millionen Euro Umsatz. Die Verluste werden zwischen 70 und 80 Millionen Euro liegen und sich erst 2021 reduzieren." (Rheinische Post)
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January 21, 2020 00:26 ET (05:26 GMT)
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