Berlin (ots) - Vor dem Handelsgipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, die großen Supermarktketten dazu auf, die Grenze zum Missbrauch nicht zu überschreiten. "Die Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels dürfen ihre Macht nicht dazu missbrauchen, die Konditionen einseitig zulasten der Erzeuger und Produzenten festzusetzen", sagte Mundt dem Tagesspiegel (Sonntagausgabe). Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland haben einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent.
Vertreter der vier großen Lebensmittelhändler treffen am Montag mit Merkel, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesagrarministerin Julia Klöckner zusammen, um über faire Lebensmittelpreise zu diskutieren.
"Der Einkaufsmacht von Industrie und Handel muss eine Angebotsmacht der Landwirte gegenübergestellt werden", sagte Ex-Verbraucherministerin Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) dem Tagesspiegel. Heute würden die großen Player der Lebensmittelindustrie und des Lebensmittelhandels die Preise diktieren. "Milch und Fleisch werden oft zu Dumping-Preisen verkauft, die Landwirte zahlen drauf", kritisierte sie mit Blick auf die Bauernproteste.
Um das Tierwohl zu verbessern, soll der Handel "auf Werbung für Fleisch zu Dumpingpreisen zu verzichten", sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Stephanie Töwe der Zeitung. Der Lebensmittelhandelsverband lehnt das jedoch ab. "Sonderangebote gehören zur Preispolitik und damit zum 1x1 der Betriebswirtschaft", sagte Verbandspräsident Friedhelm Dornseifer dem Tagesspiegel. Man könne über die Höhe von Aktionspreisen anderer Auffassung sein. "Aber wie will man allgemeingültig festlegen, was anständig ist und was nicht?"
https://www.tagesspiegel.de/politik/lebensmittel-sollen-teurer-werden-warum-die-bundesregierung-discounter-zu-hoeheren-preisen-draengen-will/25499210.html
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"Der Einkaufsmacht von Industrie und Handel muss eine Angebotsmacht der Landwirte gegenübergestellt werden", sagte Ex-Verbraucherministerin Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) dem Tagesspiegel. Heute würden die großen Player der Lebensmittelindustrie und des Lebensmittelhandels die Preise diktieren. "Milch und Fleisch werden oft zu Dumping-Preisen verkauft, die Landwirte zahlen drauf", kritisierte sie mit Blick auf die Bauernproteste.
Um das Tierwohl zu verbessern, soll der Handel "auf Werbung für Fleisch zu Dumpingpreisen zu verzichten", sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Stephanie Töwe der Zeitung. Der Lebensmittelhandelsverband lehnt das jedoch ab. "Sonderangebote gehören zur Preispolitik und damit zum 1x1 der Betriebswirtschaft", sagte Verbandspräsident Friedhelm Dornseifer dem Tagesspiegel. Man könne über die Höhe von Aktionspreisen anderer Auffassung sein. "Aber wie will man allgemeingültig festlegen, was anständig ist und was nicht?"
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