Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Index für globalen Schifffahrtsmarkt fällt auf Rekordtief
Ein Indikator des globalen Schifffahrtsmarktes ist auf ein Rekordtief gefallen, da die Ausbreitung des Coronavirus den Welthandel belastet. Der Baltic-Exchange-Capesize-Index - Teil des Baltic-Dry-Index - ist am Montag weiter in den negativen Bereich gefallen, nachdem er am Freitag zum ersten Mal unter Null gesunken war. Das schnell um sich greifende Virus und die Unsicherheit über seine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben die Märkte erschüttert und die Rohstoffpreise in den vergangenen Tagen auf mehrmonatige Tiefststände gebracht.
Coronavirus wirkt sich teils erheblich auf internationale Rohstoffmärkte aus
China ist weltweit der wichtigste Akteur auf den Rohstoffmärkten - die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in der Volksrepublik hat deshalb auch bei den Preisen für wichtige Industriemetalle beträchtliche Auswirkungen. Angesichts der eingeschränkten Produktion und der niedrigeren Nachfrage in China seien die Preise an der Londoner Metallbörse "erheblich gesunken", erklärte die deutsche Rohstoffagentur (Dera) der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Berlin.
Banken fragen 0,760 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 0,842 Milliarden Euro nach 1,602 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 20 (Vorwoche: 28) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,760 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität.
DIW: Coronavirus kann zu Produktionsengpässen in Deutschland führen
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat angesichts der Coronavirus-Epidemie vor möglichen wirtschaftlichen Problemen in Deutschland bis hin zu Produktionsengpässen gewarnt. "Weil Menschen in China jetzt weniger konsumieren, bricht zwangsläufig die Nachfrage ein. Das trifft vor allem deutsche Automobilhersteller, die gut ein Drittel ihrer Profite in China machen", sagte Fratzscher der Saarbrücker Zeitung.
Singapur meldet erste Ansteckungen innerhalb des Stadtstaates mit Coronavirus
In Singapur haben sich erstmals Menschen innerhalb des Stadtstaates mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Das Gesundheitsministerium von Singapur meldete sechs neue Fälle, darunter vier Mensch-zu-Mensch-Übertragungen des Erregers. Insgesamt gibt es in Singapur damit 24 Coronavirus-Fälle.
Von Stetten (CDU) sieht keine Mehrheit für Finanztransaktionssteuerplan
Der CDU-Mittelstandspolitiker Christian von Stetten hat das von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegte Modell einer Finanztransaktionssteuer zurückgewiesen. Der Vorschlag von Scholz habe keine Mehrheit, weder im Bundestag noch bei den europäischen Partnern, sagte er im Deutschlandfunk nach Angaben des Senders. Die große Koalition habe vereinbart, unter anderem den spekulativen Handel an der Börse einzudämmen. Scholz habe aber etwas völlig anderes vorgelegt und müsse nun nachbessern, forderte von Stetten.
Wirbel um Merz-Äußerung zu Rückkehr in den Bundestag
Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) spielt mit dem Gedanken an eine Rückkehr in den Bundestag. "Falls er nochmal ganz in die Politik zurückgeht, würde er sich auch um ein Bundestagsmandat bewerben", erklärte sein Sprecher Armin Peter am Montagabend auf Twitter. Zugleich mahnte Peter: "Personaldebatten müssen derzeit nicht geführt werden, es geht um Sachfragen."
Rot-rot-grüner Koalitionsvertrag in Thüringen unterzeichnet
Mehr als drei Monate nach der Landtagswahl in Thüringen haben Linke, SPD und Grüne ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet. Neben Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) präsentierten in Erfurt unter anderem SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee und Grünen-Fraktionschef Dirk Adams den unterschriebenen Vertrag.
Johnson kündigt Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035 an
Im Kampf gegen den Klimawandel hat Großbritanniens Premierminister Boris Johnson ein Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge in seinem Land ab 2035 angekündigt. Bei der Auftaktveranstaltung für die im November stattfindende UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow forderte Johnson andere Länder auf, sich Großbritannien anzuschließen und sich zur Klimaneutralität bis 2050 zu verpflichten. "Das ist es, was wir von Glasgow wollen", betonte der Premierminister.
Schwere Panne überschattet US-Vorwahl der Demokraten
Bei der von einer schweren Panne überschatteten Vorwahl der US-Demokraten im Bundesstaat Iowa hat der linksgerichtete Senator Bernie Sanders nach eigenen Angaben gewonnen. Sanders' Wahlkampfteam erklärte in der Nacht auf Dienstag unter Berufung auf eigene Zahlen, der 78-Jährige liege laut Teilergebnissen mit gut 28,6 Prozent auf Platz eins. Demnach landete der frühere Bürgermeister Pete Buttigieg mit 25,7 Prozent überraschend stark auf dem zweiten Platz, vor der linken Senatorin Elizabeth Warren mit 18,4 Prozent. Ex-Vizepräsident Joe Biden käme Sanders' Zahlen zufolge mit 15,1 Prozent nur auf den vierten Platz.
UNO: Libysche Konfliktparteien zu "dauerhaftem Waffenstillstand" bereit
Die libyschen Konfliktparteien haben sich nach Angaben der UNO grundsätzlich zu einem Waffenstillstand in dem Bürgerkriegsland bereit erklärt. Sie hätten sich darauf geeinigt, die fragile Waffenruhe zu einem "dauerhaften Waffenstillstand" zu machen, sagte der UN-Sondergesandte Ghassan Salamé in Genf. Bei den Gesprächen unter UN-Vermittlung in Genf sollten nun die weiteren Einzelheiten für den Waffenstillstand vereinbart werden.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Erzeugerpreise Dez unverändert gg Vm, -0,7% gg Vj
Eurozone/Erzeugerpreise Dez PROG: unverändert gg Vm, -0,7% gg Vj
Eurozone/Erzeugerpreise ex Energie Dez +0,1% gg Vm, +0,5% gg Vj
Italien/Verbraucherpreise Jan vorl. +0,2% gg Vm, +0,6% gg Vj
Brasilien Industrieproduktion Dez -1,2% gg Vorjahr - IBGE
Brasilien Industrieproduktion Dez -0,7% gg Vormonat - IBGE
DJG/DJN/AFP/apo
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February 04, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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