Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schwäche der Eurozone-Industrie hält im Dezember an
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Dezember stärker gedrosselt als erwartet. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 2,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 1,6 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 4,1 Prozent niedriger. Volkswirte hatten lediglich mit einem Minus von 2,5 Prozent gerechnet.
Opec senkt Prognose für Ölnachfrage wegen Coronavirus
Das Coronavirus wird aus Sicht der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) der Hauptgrund für einen Rückgang des weltweiten Wachstums der Ölnachfrage in diesem Jahr sein. In ihrem monatlichen Ölmarktbericht senkte die Opec zum sechsten Mal innerhalb von neun Monaten ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage, diesmal um 200.000 Barrel auf 0,99 Millionen Barrel pro Tag.
Schwedens Notenbank hält an Nullzins und Zinspfad fest
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins unverändert bei Null belassen und auch am projektierten Zinspfad festgehalten. Börsianer und Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Riksbank erwartet, dass der Zinssatz für eine längere Zeit auf Null bleibt, um eine gute wirtschaftliche Entwicklung und eine zielnahe Inflation zu ermöglichen. Die Riksbank war einer der Vorreiter bei der Anwendung negativer Zinssätze, beendete diese Politik jedoch als erste Notenbank im Dezember, als sie den Leitzins von minus 0,25 Prozent auf Null anhob.
EZB teilt bei Dollar-Tender 63,3 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 63,3 Millionen US-Dollar an drei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten drei Banken eine Summe von 48,2 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,08 (zuvor: 2,09) Prozent.
Krings warnt vor frühzeitiger Festlegung auf CDU-Vorsitz
In der Union wird weiter über ein Vorziehen der Entscheidung über den neun CDU-Vorsitz diskutiert. Der Chef der nordrhein-westfälischen CDU-Landesgruppe im Bundestag, Günter Krings, warnte vor einer frühzeitigen Festlegung auf einen neuen Parteivorsitzenden. "Bei der Suche nach dem nächsten CDU-Chef sollten wir uns nicht treiben lassen", sagte Krings der Rheinischen Post.
SPD pocht auf Fortsetzung der Koalition mit Merkel
Die SPD hat auf einem Verbleib von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Amt beharrt, um die große Koalition bis 2021 fortzusetzen. "Wir haben ein Commitment, dass die Bundeskanzlerin auch die Bundeskanzlerin bis zum Ende der Legislaturperiode ist", sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider in Berlin. "Wir wollen diese Legislaturperiode erfolgreich bis zum Jahr 2021 fortführen", hob er hervor.
SPD fordert von Union Ende der Gleichsetzung von Linkspartei und AfD
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider hat von der Union eine Aufgabe ihrer Haltung verlangt, eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei ebenso wie mit der AfD auszuschließen. "Ich kann der Union nur anraten, die Gleichsetzung der AfD und Linkspartei nicht nur zu überdenken, sondern zu beenden", sagte Schneider zu Journalisten in Berlin.
Kabinett will Sicherheits- und Verteidigungsindustrie stärken
Das Bundeskabinett hat fünf wirtschaftliche Bereiche zur nationalen Schlüsseltechnologie erklärt und will damit die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie besser schützen. Das am Mittwoch beschlossene Strategiepapier der Bundesregierung zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zählt zu diesen Sparten den Bau von Marineüberwasserschiffen und Rüstungsgüter aus den Bereichen sicherheitsrelevante Informationstechnologie, künstliche Intelligenz und elektronische Kampfführung zur nationalen Schlüsseltechnologie.
IW-Studie: Staatliche Umverteilung funktioniert in Deutschland
In Deutschland funktioniert die staatliche Umverteilung besser als von manchen angenommen. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Untersuchung zur Verteilung von Steuern, Sozialabgaben und monetären Transfereinkommen bei privaten Haushalten kommt zum Schluss, dass das Leistungsfähigkeitsprinzip unter dem Strich gilt. Für den Studienautor Martin Beznoska funktioniert das Verteilungssystem daher in Deutschland "insgesamt sehr treffsicher".
DIW: Mindestlohn wirkt, wird aber oft umgangen
Der Mindestlohn führt dazu, dass sich die Lohnschere in Deutschland langsam schließt, obwohl er noch immer Millionen Menschen vorenthalten wird. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Zwischen 2013 bis 2018 sind die Bruttostundenlöhne demnach real um mehr als 8 Prozent gestiegen. Allerdings erhalten rund 2,4 Millionen Anspruchsberechtigte noch immer keinen Mindestlohn.
US-Vertreter: Huawei kann auf Mobilfunknetwerke zugreifen
Der umstrittene Telekomausrüster Huawei ist nach Angaben von US-Regierungsvertretern in der Lage, auf Mobilfunknetze auf der ganzen Welt zuzugreifen. Dies geschehe durch sogenannte "Hintertüren", die für die Nutzung durch Strafverfolgungsbehörden vorgesehen sind, sagten mehrere US-Offizielle. Washington versucht vehement, seine Verbündeten davon überzeugen, Huawei beim Ausbau von 5G-Mobilfunknetzwerken auszuschließen.
Ghani: "Beträchtliche Fortschritte" in Friedensgesprächen zwischen USA und Taliban
In den Friedensgesprächen zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban zeichnet sich offenbar ein Durchbruch ab. Im Kurzbotschaftendienst Twitter begrüßte der afghanische Präsident Aschraf Ghani "beträchtliche Fortschritte" in den Verhandlungen in Doha. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Taliban-Kreisen in Pakistan erfuhr, sollen die Gespräche in der Hauptstadt von Katar an diesem Mittwoch fortgesetzt werden.
+++ Konjunkturdaten +++
Taiwan BIP 4Q revidiert +3,31% gg Vorjahr (vorläufig: +3,38%)
Taiwan BIP 4Q revidiert +1,89% gg Vorquartal (vorläufig: +1,70%)
Taiwan BIP-Prognose 2019 +2,71% nach +2,73%
Brasilien Einzelhandelsumsatz Dez -0,1% gg Vm; +2,6% gg Vj
US/MBA Market Index Woche per 7. Feb +1,1% auf 689,5 (Vorwoche: 682,0)
US/MBA Purchase Index Woche per 7. Feb -5,8% auf 267,4 (Vorwoche: 283,8)
US/MBA Refinance Index Woche per 7. Feb +5,0% auf 3.123,6 (Vorwoche: 2.975,7)
DJG/DJN/AFP/apo
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February 12, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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