DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (19:02 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.854,43 +0,75% +2,92% Stoxx50 3.520,33 +0,39% +3,45% DAX 13.749,78 +0,89% +3,78% FTSE 7.534,37 +0,47% -0,57% CAC 6.104,73 +0,83% +2,12% DJIA 29.476,31 +0,68% +3,29% S&P-500 3.375,52 +0,53% +4,48% Nasdaq-Comp. 9.716,51 +0,80% +8,29% Nasdaq-100 9.607,01 +0,94% +10,01% Nikkei-225 23.861,21 +0,74% +0,86% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 174,07 -14
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,26 49,94 +2,6% 1,32 -15,7% Brent/ICE 55,95 54,01 +3,6% 1,94 -14,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.568,17 1.567,60 +0,0% +0,57 +3,4% Silber (Spot) 17,51 17,65 -0,8% -0,14 -1,9% Platin (Spot) 965,75 971,95 -0,6% -6,20 +0,1% Kupfer-Future 2,60 2,58 +0,7% +0,02 -7,0%
Am Ölmarkt profitieren die Ölpreise weiter von der Entspannung um das Coronavirus. Der Preis für die europäische Sorte Brent steigt um 3,5 Prozent auf 55,88 Dollar, die US-Referenzsorte WTI legt um 2,5 Prozent zu auf 51,21 Dollar. Mit Veröffentlichung von bärischen Daten kommen die Erdölpreise leicht von den Tageshochs zurück. Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Vorwoche stärker als erwartet erhöht. Die Nachfrage nach vermeintlich "sicheren Anlagen" lässt angesichts der wieder zuversichtlicheren Stimmung nach. Der Goldpreis stagniert bei 1.568 Dollar.
FINANZMARKT USA
Die Wall Street erklimmt zur Wochenmitte weitere Rekordmarken. Die Coronavirusepidemie wird von Anlegern zunehmend entspannter gesehen. Investoren interpredieren Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell dahingehend, dass die Fed bei einem erkennbaren Wirtschaftsabschwung wegen des Virus dagegen steuern wird. Auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank gibt es entsprechende Hoffnungen. Zudem rechne man damit, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen weitgehend regional begrenzt bleiben werden und die globale Konjunktur dank eingeleiteter Stimulierungsmaßnahmen nicht nachhaltig belastet wird. Unter den Einzelwerten geben die Titel des Fahrdienstvermittlers Lyft um 9,1 Prozent nach. Das Unternehmen hat seinen Nettoverlust im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2019 bei einem kräftigen Wachstum deutlich ausgeweitet. Auch operativ schrieb der Uber-Konkurrent weiterhin rote Zahlen. Bed Bath and Beyond brechen um 22,9 Prozent ein. Der Einzelhandelskonzern berichtet von einem schwachen Verkauf in den Monaten Dezember und Januar mit einem rückläufigen Umsatz auf flächenbereinigter Basis. Gründe seien der geringere Publikumsverkehr, Lagerverwaltungsprobleme und höhere Preisabschläge.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 2Q, San Jose
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Rally an Europas Börsen ist am Mittwoch ungebremst weitergelaufen. Das Coronavirus verlor weiter an Schrecken, weil die Zahl der Neuerkrankungen abnahm. Zudem hofften Marktakteure darauf, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen regional auf China beschränkt blieben und die wirtschaftliche Erholung durchgreifend ausfallen werde. Der DAX wurde von Kursgewinnen der schwer gewichteten Autoaktien angetrieben. Der Stoxx-600-Sektorindex war mit plus 3,8 Prozent der größte Branchengewinner. Auslöser waren BMW-Aussagen, die Produktion in China am Montag wieder aufnehmen zu wollen. BMW legten um 4,1 Prozent zu, VW um 3,4 Prozent, Daimler um 3,2 Prozent und Conti um 6,6 Prozent. Nach dem Zahlenausweis bei Jenoptik ging es für die Aktie um 6,1 Prozent nach oben. Jenoptik hatte im vergangenen Jahr von einer guten Nachfrage profitiert und für das laufende Jahr wurde weiteres Wachstum angekündigt. Im erwarteten Rahmen fielen die Geschäftszahlen des Autozulieferers Norma aus. Die Aktie legte auch im Sog der festeren Kurse in der Autobranche um 4,4 Prozent zu. Für Voltabox ging um 18,6 Prozent nach oben. Positiv wurde gewertet, dass Voltabox die Zusammenarbeit mit e-troFit durch den Abschluss eines Rahmenvertrags langfristig gesichert hatte. Kering stiegen um 6,3 Prozent. Hier waren besonders die Gucci-Zahlen sehr stark ausgefallen. Die Kurse der Wettbewerber legten ebenfalls zu: Hugo Boss um 1, LVMH um 3 und Burberry um 2,8 Prozent. Als besser als erwartet wurden die Geschäftszahlen von Heineken bezeichnet, für die Aktie ging es um 5,2 Prozent nach oben. Auf Enttäuschung stießen die Geschäftszahlen von ABN Amro. Die Citigroup geht von sinkenden Konsenserwartungen für den Gewinn 2020 aus. Bei Akzo Nobel fielen Umsatz und Margen innerhalb der erwarteten Spannen aus. Der Kurs legte um 2,9 Prozent zu.
DEVISEN
zuletzt +/- % Mi, 8:45 Di, 18:04 % YTD EUR/USD 1,0879 -0,37% 1,0913 1,0919 -3,0% EUR/JPY 119,70 -0,15% 119,94 119,90 -1,8% EUR/CHF 1,0637 -0,15% 1,0652 1,0658 -2,0% EUR/GBP 0,8390 -0,45% 0,8417 0,8435 -0,9% USD/JPY 110,03 +0,22% 109,90 109,80 +1,2% GBP/USD 1,2967 +0,08% 1,2966 1,2944 -2,2% USD/CNH (Offshore) 6,9724 +0,03% 6,9674 6,9709 +0,1% Bitcoin BTC/USD 10.360,00 +1,23% 10.472,50 10.263,75 +43,7%
Am Devisenmarkt steigt der ICE-Dollarindex um 0,1 Prozent. Vor allem der Euro neigt zur Schwäche nach schwachen Daten zur Industrieproduktion der Eurozone. Auch die Spekulationen über mögliche geldpolitische Lockerungen durch die EZB drücken auf die Gemeinschaftswährung. Der Euro sinkt auf 1,088 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,0926.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Freundlich hat sich das Börsengeschehen am Mittwoch an den Märkten in Ostasien präsentiert. Meldungen rund um das Coronavirus wurden weiter aufgesogen. Stützend wirkte dabei, dass die Zahl der Neuinfizierten rückläufig ist. Derweil hat die Regierung in Peking nochmals hochrangige regionale Repräsentanten für die Epidemie mit verantwortlich gemacht und ihrer Posten enthoben. Die Maschinenbauaufträge in Japan brachen gegenüber dem Vorjahr um über ein Drittel ein, was aber die Marktteilnehmer kaum beeinflusste. Softbank haussierten um knapp 12 Prozent. Hintergrund war die Kursexplosion bei Sprint um 73 Prozent an der Wall Street, nachdem das zuständige US-Gericht grünes Licht für die Fusion mit T-Mobile US gegeben hatte. Der knapp 85-prozentige Anteil von Softbank an Sprint steigerte den Wert der Japaner um 13 Milliarden Dollar. In Südkorea die Berichtssaison im Fokus, die einige Aktien wegen besserer Ausblicke nach oben trieb. Auch Daten, die ein solides Jobwachstum zeigten, sorgten für gute Stimmung. Die Samsung-Aktie verteuerte sich um 1 Prozent, nachdem der Elektronikkonzern sein neues 5G-fähiges Handymodell Galaxy S20 sowie ein faltbares Gerät vorgestellt hatte. An den chinesischen Börsen stützte, dass Peking die wegen der Coronaepidemie verfügte Schließung von Betrieben teilweise wieder aufgehoben hat.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BMW kündigt CO2-Reduktion um 20% bei europäischer Neuwagenflotte an
BMW-Chef Oliver Zipse ist zuversichtlich, dass sein Unternehmen den CO2-Flottengrenzwert der EU einhält. "Wir werden unsere Ziele erreichen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Münchner Autobauers am Mittwoch bei einer Rede in Bochum mit Blick auf die Grenze von 95 Gramm CO2 pro Kilometer. BMW werde den durchschnittlichen Ausstoß seiner Neuwagen in Europa in diesem Jahr um rund 20 Prozent senken.
RWE und Thüga-Tochter Syneco stärken Stromhandelsgeschäft
Der Energieversorger RWE hat mit der Thüga-Stromhandelstochter Syneco Plus eine tiefere Zusammenarbeit beim Handel und dem Portfoliomanagement vereinbart. Syneco wolle das neue RWE-Produkt D-Central in der Flexibilitätsvermarktung einsetzen, wie der Essener Konzern am Mittwoch mitteilte.
Auch Telekom sagt wegen Virus Messe-Teilnahme in Barcelona ab
Die Furcht vor dem Coronavirus dünnt das Teilnehmerfeld der Mobilfunkmesse Mobile World Congress immer weiter aus. Nach dem Chiphersteller STMicroelectronics, dem Telekomausrüster Nokia und diversen anderen hat sich nun auch die Deutsche Telekom dazu entschieden, dieses Jahr dem "Klassentreffen" der Branche in Barcelona fernzubleiben.
Telekom-Vorstandsmitglied Wössner verlässt den Konzern
Die Deutsche Telekom verliert ihren für das Deutschlandgeschäft zuständigen Vorstand. Wie der DAX-Konzern mitteilte, wird Dirk Wössner, Vorstandsmitglied Deutschland, seinen zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Er werde ab 2021 Vorstandsvorsitzender eines wachstumsstarken Softwareunternehmens.
IG Metall gegen Kone als Käufer von Thyssen-Aufzugssparte
Kurz vor der Entscheidung über den Verkauf der Aufzugssparte von Thyssenkrupp hat sich die IG Metall gegen einen Zuschlag für den finnischen Wettbewerber Kone positioniert. "Was Thyssenkrupp jetzt braucht, ist eine hohe Transaktionssicherheit für den Restkonzern und keine Hängepartie für die nächsten 1 bis 2 Jahre", erklärte NRW-Bezirksleiter Knut Gieseler.
Gea-Vorstand Bersch scheidet aus - Gremium wird verkleinert
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 12, 2020 13:03 ET (18:03 GMT)
Der Anlagenbauer Gea wird ab März nur noch von einem dreiköpfigen Vorstand geführt. Der Posten von Vorstandsmitglied Steffen Bersch, der aus persönlichen Gründen um eine vorzeitige Beendigung seines Vertrags gebeten hat, wird nicht wiederbesetzt, wie das Düsseldorfer Unternehmen mitteilte. Künftig soll es unter der Vorstandsebene ein Global Executive Committee geben, dem auch die für das operative Geschäft zuständigen Division-CEO und die Regional-CEO angehören.
Grammer sieht sich nach Razzia zu Unrecht verdächtigt
Nach einer bundesweiten Razzia der Strafverfolger wegen des Verdachts auf Insiderhandel im Zusammenhang mit der mehrheitlichen Übernahme von Grammer durch den chinesischen Partner Ningbo Jifeng hat der deutsche Automobilhersteller Medienberichte über eine Verwicklung von hochrangigen eigenen Mitarbeitern zurückgewiesen.
Orkan "Sabine" beschert der Windbranche neuen Strom-Rekord
Die Windbranche hat nach dem Orkantief "Sabine" einen neuen Rekord verzeichnet. Zeitweise seien bundesweit 43,7 Gigawatt Strom ins Netz eingespeist worden, meldete der Bundesverband Windenergie (BWE) unter Verweis auf Zahlen des Übertragungsnetzbetreibers Tennet. In dieser Zeit habe die Windenergie fast 75 Prozent des deutschen Strombedarfs abgedeckt.
Britischer Ölriese BP will bis 2050 klimaneutral werden
Der britische Energieriese BP will angesichts des Klimawandels seine Netto-Treibhausgasemissionen in den kommenden drei Jahrzehnten auf Null senken. Erreicht werden solle dies "bis 2050 oder früher", kündigte BP am Mittwoch an. Umweltschützer warfen dem Konzern vor, die genaue Umsetzung dieses Plans bleibe zu vage.
Facebook verschiebt Start der Single-Börse in Europa
Facebook hat nach Angaben von Irlands Datenschutzbehörde den eigentlich noch vor dem Valentinstag geplanten Start seiner Singlebörse verschoben. Die Irish Data Protection Commission fürchtete nach eigenen Angaben, dass bei der Dating-Plattform die EU-Datenschutzbestimmungen nicht eingehalten würden. Am Donnerstag hätte sie eigentlich live gehen sollen. Die Behörde ist in Fragen des Datenschutzes sowohl für Facebook als auch die Google-Muttergesellschaft Alphabet zuständig, weil beide ihren europäischen Sitz in Irland haben.
Streit um Milliardenstrafe für Google vor dem EU-Gericht
Der Streit zwischen Google und der EU-Kommission um Milliardenstrafen für den US-Internetriesen hat das Gericht der Europäischen Union erreicht. Vor dem EU-Gericht begann am Mittwoch eine auf drei Tage angesetzte Verhandlung über ein Bußgeld von 2,42 Milliarden Euro, welche die Behörde im Juni 2017 verhängt hatte. Das Unternehmen soll seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt und Konkurrenten bei der Suche nach Online-Shopping-Angeboten benachteiligt haben.
Merck & Co erzielt Studienerfolg mit Keytruda
Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat mit seinem Krebsmedikament Keytruda einen Studienerfolg bei der Behandlung von Brustkrebs erzielt. Wie das Unternehmen mitteilte, hat eine Phase-3-Studie mit dem Krebsmedikament in Kombination mit einer Chemotherapie einen von zwei primären Endpunkten bei Behandlung einer bestimmten Form des Triple-negativen Mammakarzinoms (TNBC) erreicht.
Nissan verlangt von Carlos Ghosn 83 Millionen Euro Schadenersatz
Der japanische Autobauer Nissan will von seinem früheren Chef Carlos Ghosn Schadenersatz in Millionenhöhe erstreiten. Der Konzern reichte am Mittwoch in Japan eine Zivilklage auf Zahlung von zehn Milliarden Yen (umgerechnet rund 83,4 Millionen Euro) ein. Grund dafür seien Ghosns jahrelanges "Fehlverhalten und betrügerische Handlungen".
Nokia und STMicro sagen wegen Virus Messe-Teilnahme in Barcelona ab
Die Furcht vor dem Coronavirus dünnt das Teilnehmerfeld der Mobilfunkmesse Mobile World Congress immer weiter aus. Der Chiphersteller STMicroelectronics NV und der Telekomausrüster Nokia kündigten an, der Veranstaltung in Barcelona fernzubleiben. Man habe sich die Situation nach dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie angeschaut und sich mit Blick auf die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu dem Schritt entschieden, teilte Nokia mit.
Messengerdienst Whatsapp hat mehr als zwei Milliarden Nutzer weltweit
Der Messengerdienst Whatsapp hat nach eigenen Angaben inzwischen weltweit mehr als zwei Milliarden Nutzer. Damit sei ein "Meilenstein" erreicht, erklärte die Facebook-Tochter am Mittwoch. Zugleich erneuerte Whatsapp sein Bekenntnis zu einer "starken Verschlüsselung" von Nachrichten, um die Privatsphäre seiner Nutzer zu schützen: "Wir werden bei der Sicherheit keine Kompromisse eingehen."
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February 12, 2020 13:03 ET (18:03 GMT)
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