NEW YORK (dpa-AFX) - Das sich weltweit immer stärker ausbreitende Coronavirus hat am Montag die US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Der Dow Jones Industrial , der vor rund zwei Wochen bei über 29 500 Punkten Rekordhöhe erreicht hatte, büßte mehr als 1000 Punkte ein und schloss unter der Marke von 28 000 Punkten. Letztlich beendete er den Tag mit minus 3,56 Prozent bei 27 960,80 Punkten auf dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember.
Der marktbreite S&P 500 verlor 3,35 Prozent auf 3225,89 Zähler und der technologielastige Nasdaq-100-Index sackte um 3,89 Prozent auf 9079,63 Zähler ab. Dagegen waren Staatsanleihen im Zuge der Risikoaversion der Anleger als "sichere Häfen" gefragt. Zehnjährige US-Bonds stiegen an diesem Tag auf den höchsten Stand seit Sommer 2016.
Experten sind mittlerweile skeptisch, ob die weltweite Ausbreitung des neuen Coronavirus noch gestoppt werden kann. "Das Zeitfenster für die Eindämmung des Ausbruchs schließt sich nun sehr schnell", zitierte die britische Zeitung "The Telegraph" Devi Sridhar von der Universität Edinburgh, die zur weltweiten öffentlichen Gesundheit forscht. Nathalie MacDermott, Expertin für Infektionskrankheiten am renommierten King's College in London, nannte vor allem die Situation in Italien, Südkorea und Iran "sehr besorgniserregend".
Die Analysten von Goldman Sachs revidierten inzwischen ihre Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA nach unten. Statt eines auf das Jahr hochgerechnete BIP-Wachstum im ersten Quartal von 1,4 Prozent erwarten sie nun nur noch ein Wachstum von 1,2 Prozent. Dabei verwiesen sie vor allem auf eine langsamer als bisher erwartete Belebung der Wirtschaftsaktivität in China sowie auf die Reisebranche.
An diesem Tag gab es fast keine Gewinner an den US-Börsen. Überall überwogen tiefrote Vorzeichen. Besonders unter Druck gerieten Aktien von Unternehmen, die unmittelbar von den Folgen der Infektionskrankheit betroffen sind, etwa Reise- und Fluggesellschaften, Buchungsportale oder Krankenversicherungen. Im Dow waren die Aktien von UnitedHealth mit minus 7,8 Prozent Schlusslicht. An der Nasdaq nahmen American Airlines mit minus 8,5 Prozent den letzten Platz ein und auch die Online-Reiseportale Booking Holdings und Expedia Group zeigten sich mit Verlusten von um die 7 Prozent sehr schwach.
Auch die stark von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängige Technologietitel standen auf den Verliererlisten ganz oben. Wenn die Produktion still steht oder sich verlangsamt, Lieferketten-Engpässe sich bemerkbar machen und auch die Nachfrage sich abschwächt, schlägt dies auch direkt in diesen Branche durch. So büßten die Tech-Schwergewichte Apple fast 5 Prozent und Microsoft mehr als 4 Prozent ein.
Unter den Autobauern verloren GM und Ford ebenfalls mehr als 4 Prozent und Tesla 7,5 Prozent.
Zu den wenigen Werten, die sich relativ stabil halten konnten zählten als defensiv und damit weniger konjunkturabhängig geltende Aktien von Konsumgüterherstellern, Telekomanbietern und Pharmaherstellern.
Die Anteile von Gilead Sciences und Regeneron Pharmaceuticals legten sogar deutlich um 4,6 beziehungsweise 5,5 Prozent zu. Das Biotech-Unternehmen Gilead hat mit Remdesirvir ein Mittel entwickelt, das in klinischen Studien in Wuhan erst kürzlich Wirksamkeit bewiesen hatte. Mutige Anleger spekulieren offenbar auf mögliche weitergehende bahnbrechende Erfolge. Regeneron hatte Anfang des Monats bekannt gegeben, zur Bekämpfung des Coronavirus verstärkt mit dem US-Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (HHS) zusammenzuarbeiten, um eine Antikörperbehandlung zu entwickeln.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0855 US-Dollar gehandelt. Im frühen europäischen Geschäft hatte die Gemeinschaftswährung nur knapp über der Marke von 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montag schließlich auf 1,0818 (Freitag: 1,0801) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9244 (0,9258) Euro. Am US-Rentenmarkt legten zehnjährige Staatsanleihen kräftig zu und stiegen auf den höchsten Stand seit Mitte 2016. Sie legten zuletzt um 1 Punkt auf 101 8/32 Punkte zu, wodurch die Rendite auf 1,36 Prozent gedrückt wurde./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
US0378331005, US3453708600, US3755581036, US5949181045, US75886F1075, US91324P1021, EU0009652759, US2605661048, US6311011026, US78378X1072, 2455711, US88160R1014, US30212P3038, US02376R1023, US09857L1089
Der marktbreite S&P 500 verlor 3,35 Prozent auf 3225,89 Zähler und der technologielastige Nasdaq-100-Index sackte um 3,89 Prozent auf 9079,63 Zähler ab. Dagegen waren Staatsanleihen im Zuge der Risikoaversion der Anleger als "sichere Häfen" gefragt. Zehnjährige US-Bonds stiegen an diesem Tag auf den höchsten Stand seit Sommer 2016.
Experten sind mittlerweile skeptisch, ob die weltweite Ausbreitung des neuen Coronavirus noch gestoppt werden kann. "Das Zeitfenster für die Eindämmung des Ausbruchs schließt sich nun sehr schnell", zitierte die britische Zeitung "The Telegraph" Devi Sridhar von der Universität Edinburgh, die zur weltweiten öffentlichen Gesundheit forscht. Nathalie MacDermott, Expertin für Infektionskrankheiten am renommierten King's College in London, nannte vor allem die Situation in Italien, Südkorea und Iran "sehr besorgniserregend".
Die Analysten von Goldman Sachs revidierten inzwischen ihre Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA nach unten. Statt eines auf das Jahr hochgerechnete BIP-Wachstum im ersten Quartal von 1,4 Prozent erwarten sie nun nur noch ein Wachstum von 1,2 Prozent. Dabei verwiesen sie vor allem auf eine langsamer als bisher erwartete Belebung der Wirtschaftsaktivität in China sowie auf die Reisebranche.
An diesem Tag gab es fast keine Gewinner an den US-Börsen. Überall überwogen tiefrote Vorzeichen. Besonders unter Druck gerieten Aktien von Unternehmen, die unmittelbar von den Folgen der Infektionskrankheit betroffen sind, etwa Reise- und Fluggesellschaften, Buchungsportale oder Krankenversicherungen. Im Dow waren die Aktien von UnitedHealth mit minus 7,8 Prozent Schlusslicht. An der Nasdaq nahmen American Airlines mit minus 8,5 Prozent den letzten Platz ein und auch die Online-Reiseportale Booking Holdings und Expedia Group zeigten sich mit Verlusten von um die 7 Prozent sehr schwach.
Auch die stark von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängige Technologietitel standen auf den Verliererlisten ganz oben. Wenn die Produktion still steht oder sich verlangsamt, Lieferketten-Engpässe sich bemerkbar machen und auch die Nachfrage sich abschwächt, schlägt dies auch direkt in diesen Branche durch. So büßten die Tech-Schwergewichte Apple fast 5 Prozent und Microsoft mehr als 4 Prozent ein.
Unter den Autobauern verloren GM und Ford ebenfalls mehr als 4 Prozent und Tesla 7,5 Prozent.
Zu den wenigen Werten, die sich relativ stabil halten konnten zählten als defensiv und damit weniger konjunkturabhängig geltende Aktien von Konsumgüterherstellern, Telekomanbietern und Pharmaherstellern.
Die Anteile von Gilead Sciences und Regeneron Pharmaceuticals legten sogar deutlich um 4,6 beziehungsweise 5,5 Prozent zu. Das Biotech-Unternehmen Gilead hat mit Remdesirvir ein Mittel entwickelt, das in klinischen Studien in Wuhan erst kürzlich Wirksamkeit bewiesen hatte. Mutige Anleger spekulieren offenbar auf mögliche weitergehende bahnbrechende Erfolge. Regeneron hatte Anfang des Monats bekannt gegeben, zur Bekämpfung des Coronavirus verstärkt mit dem US-Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (HHS) zusammenzuarbeiten, um eine Antikörperbehandlung zu entwickeln.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0855 US-Dollar gehandelt. Im frühen europäischen Geschäft hatte die Gemeinschaftswährung nur knapp über der Marke von 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montag schließlich auf 1,0818 (Freitag: 1,0801) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9244 (0,9258) Euro. Am US-Rentenmarkt legten zehnjährige Staatsanleihen kräftig zu und stiegen auf den höchsten Stand seit Mitte 2016. Sie legten zuletzt um 1 Punkt auf 101 8/32 Punkte zu, wodurch die Rendite auf 1,36 Prozent gedrückt wurde./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
US0378331005, US3453708600, US3755581036, US5949181045, US75886F1075, US91324P1021, EU0009652759, US2605661048, US6311011026, US78378X1072, 2455711, US88160R1014, US30212P3038, US02376R1023, US09857L1089
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