An den Finanzmärkten kommt es immer wieder zu Spekulationsblasen, die dann schließlich früher oder später platzen. Ich möchte Dir aufzeigen, wo wir aktuell in Sachen Cannabis Aktien stehen.
Im Jahr 2017 gab es einen Hype um Kryptowährungen (Bitcoin und Co.), 2018 einen Hype um Cannabis Aktien sowie 2019 einen Hype um Wasserstoffaktien. Während die Spekulationsblasen bei den Kryptowährungen und den Cannabis Aktien bereits geplatzt sind, dürfte die Spekulationsblase bei Wasserstoffaktien aktuell kurz vor dem Platzen stehen. Aber das soll hier jetzt nicht unser Thema sein!
Große Chancen mit Cannabis Aktien - nach Platzen der SpekulationsblaseVielmehr möchten wir uns darauf konzentrieren Chancen zu ergreifen, die sich durch das Platzen solcher Spekulationsblasen immer ergeben, so natürlich auch bei Cannabis Aktien. Denn die Muster sind immer die gleichen. Zunächst wird, von regelrecht euphorisierten Anlegern, alles - mehr oder weniger blind - gekauft, was auch nur im Entferntesten mit dem Hype-Thema zu tun hat. Anschließend platzt dann die Spekulationsblase, auf den Hype folgt der Crash.
In diesem Crash wird dann alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest ist. Doch wie zuvor der Hype endet auch der Crash irgendwann. Es wird ein Boden gefunden und die nun wieder ernüchterten Anleger beginnen endlich zu differenzieren. Sie schauen sich jetzt also genau an, welche Unternehmen und damit Aktien wirklich aussichtsreich sind und bei welchen es sich nur um Luftnummern handelte. Genau diesen Punkt haben wir nun bei Cannabis Aktien erreicht.
Cannabis: Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC)Um jedoch zu verstehen, welche Cannabis Aktien wirklich aussichtsreich sein könnten und welche nicht, müssen wir uns zunächst einmal mit dem Thema Cannabis selbst befassen. Was ist Cannabis eigentlich genau und warum könnte ein Investment in Cannabis Aktien jetzt Sinn ergeben? Dies ist auch deshalb so wichtig, weil Cannabis aktuell noch immer in den meisten Ländern der Welt als illegale Droge eingestuft wird und somit verboten ist.
Im Fokus steht dabei der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol, kurz THC, da dieser eine berauschende Wirkung hat. Keine Probleme hat man hingegen mit dem Wirkstoff Cannabidiol (CBD). Vielmehr scheinen sogenannte Cannabinoide eine medizinische Wirkung aufzuweisen, die aktuell in zahlreichen klinischen Studien erforscht wird. Einsatzgebiete sind hier beispielsweise verschiedene Krebsarten (Onkologie) sowie Schizophrenie.
Spekulation auf fortschreitende Legalisierung...Womit wir auch schon beim Thema wären, warum sich ein Investment in Cannabis Aktien anno 2020 überhaupt lohnen könnte. Denn zumindest zur medizinischen Anwendung wurde Cannabis in den vergangenen Jahren weltweit zunehmend freigegeben. Inzwischen sind jedoch erste Staaten, wie zum Beispiel Kanada oder Uruguay, zu einer kompletten Legalisierung übergegangen. Insofern ist natürlich eine Spekulation auf eine fortschreitende Legalisierung von Cannabis realistisch.
Ganz besonders im Fokus steht dabei natürlich der US-Markt. Denn zwar ist Cannabis hier auf Basis eines Bundesgesetzes grundsätzlich verboten. Völlig abgeneigt dies zu kippen scheint US-Präsident Donald Trump jedoch nicht zu sein. Zumal die letzte Entscheidung in den USA bei den einzelnen Bundesstaaten liegt und zahlreiche dieser Bundesstaaten dieses Verbot inzwischen schon gekippt haben.
Sehr hervorgetan hat sich hier übrigens der Bundesstaat Colorado, der deshalb auch massiv von dieser Freigabe profitieren konnte. So hat Colorado, seit der Freigabe von Cannabis im Jahr 2014, bereits mehr als eine Milliarde US-Dollar an Steuern dadurch vereinnahmen können. Zudem arbeiten in diesem Bundesstaat inzwischen mehr als 40.000 Menschen in rund 3.000 verschiedenen Unternehmen innerhalb der Branche. Doch der Wettbewerbsdruck nimmt gerade stark zu.
Dies wiederum könnte die weitere Legalisierung ein wenig ausbremsen. So rechnet man beispielsweise in Kalifornien, wo Cannabis im Jahr 2016 legalisiert wurde, mit einem Rückgang der Steuereinnahmen aus Cannabis-Steuern im Volumen von knapp 225 Millionen US-Dollar. Neben dem steigenden Wettbewerbsdruck aufgrund der zunehmenden Legalisierung ist dabei übrigens auch der nach wie vor existierende Schwarzmarkt ein großes Problem.
Welche Unternehmen gibt es und wie kann man investieren?Nachdem wir nun bereits geklärt haben um was es eigentlich geht und warum Investments in diese Branche gerade jetzt sehr sinnvoll erscheinen, müssen wir uns nun einen Überblick verschaffen welche Unternehmen es überhaupt gibt und wie man in diese investieren kann. Um die letzte Frage gleich zu beantworten: Wenn man in ein solches Unternehmen investieren möchte, ist es essentiell, dass eine entsprechende Aktie börsennotiert ist.
In der Tat sind inzwischen, aufgrund des Hypes im Jahr 2018, viele Unternehmen dieser Branche an die Börse gegangen. Zu nennen wären hier Aktien von A wie Amyris über GW Pharmaceuticals oder Pharmacielo bis hin zu Z wie Zynerba Pharmaceuticals. In diesem Artikel möchte ich mich jedoch auf fünf relativ bekannte Cannabis Aktien konzentrieren, nämlich Aphria, Aurora Cannabis, Canopy Growth, Deutsche Cannabis sowie Tilray.
Alle diese fünf genannten Cannabis Aktien lassen sich dabei problemlos auch an deutschen Börsenplätzen kaufen und auch wieder verkaufen. Allerdings ist das Handelsvolumen hier in Deutschland gegenwärtig recht gering, sodass man seine Orders stets streng limitieren sollte. Orientieren Sie dafür unbedingt am aktuellen Kurs an der kanadischen Börse (Toronto Stock Exchange) respektive den US-Börsen (NYSE oder NASDAQ), so dass Sie nicht zu viel bezahlen!
Eine Cannabis Plantage (Gewächshaus) in KanadaWomit ich zu den einzelnen Analysen der fünf genannten Cannabis Aktien kommen möchte...
Aphria: Fair bewerteter, kanadischer Cannabis-GigantBei Aphria handelt es sich um einen der führenden kanadischen Cannabisproduzenten. Da das Management der Meinung ist, dass sich am Ende nur die großen Cannabisproduzenten am Markt behaupten können, hat man den Höhenflug der eigenen Aktie in der Vergangenheit immer wieder für Zukäufe genutzt. So hat Aphria sich beispielsweise bei Broken Coast Cannabis sowie Nuuvera eingekauft, wobei man diese Übernahmen intelligenterweise größtenteils in eigenen Aktien abgewickelt hat.
Darüber hinaus hat das Management weitere Akquisitionen in Aussicht gestellt, zumal man unbedingt auch im südamerikanischen Markt Fuß fassen möchte. Allerdings ist der Aktienkurs von Aphria zuletzt recht stark eingebrochen, was das Management deutlich vorsichtiger werden ließ. Schließlich hat man in der jüngeren Vergangenheit Höchstpreise für Übernahmen auf den Tisch geblättert, die heute so nicht mehr realistisch erscheinen. Dank des Einsatzes der eigenen Aktie als Akquisitionswährung halten sich jedoch zumindest entsprechende Abschreibungen in Grenzen.
Angesichts solcher Probleme, denen sich das Management nun plötzlich ausgesetzt sieht, erscheint die Bewertung der Aktie mit einem aktuellen KGV von knapp 100 zunächst einmal sehr hoch. Zumal die gesamte Branche, ob des Booms in der Vergangenheit, mit massiven Überkapazitäten zu kämpfen hat. Doch wie ist die Bewertung, bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 915 Millionen US-Dollar, wirklich einzustufen?
Nun, der genannten Marktkapitalisierung von rund 915 Millionen US-Dollar stand im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 (das Geschäftsjahr endet bei Aphria stets Ende Mai) ein Jahresumsatz von knapp 240 Millionen sowie ein Nettoverlust in Höhe von knapp 17 Millionen US-Dollar gegenüber. Im noch laufenden Geschäftsjahr 2019/2020 wird aktuell mit einem Jahresumsatz von knapp 450 Millionen (+89,4%) sowie einem Nettoverlust von rund 90 Millionen US-Dollar kalkuliert.
Ein Blick in die Bilanz ergibt, dass Aphria zuletzt auf einem Cashberg von immerhin etwa 500 Millionen US-Dollar saß. Insofern sind die hohen, sich ausweitenden Nettoverluste respektive der stark negative Cash Flow kein Problem. Da man zudem lange genug durchfinanziert erscheint, sollte sich das auch so schnell nicht ändern. Allerdings ist die Bewertung mit einem KUVe von rund zwei (bereinigt um die Cashposition sogar nur eins), angesichts des Risikos möglicher Abschreibungen, bestenfalls als fair zu bezeichnen.
Langer Rede, kurzer Sinn, Aphria hat - auch dank der getätigten Übernahmen - die kritische Größe erreicht, um langfristig am Markt bestehen zu können. Die finanziellen Ressourcen erscheinen aktuell ausreichend, um die laufende Durststrecke zu überstehen und am Ende zu den Gewinnern zu gehören. Zwar ist die Aktie kein Schnäppchen, aber die Überbewertung der Vergangenheit wurde korrigiert. Insofern können längerfristig denkende Anleger den Titel um die Marke von 3,00 USD einsammeln. Sofern diese einen Anlagehorizont von mindestens zwei bis drei Jahren haben...
Aurora Cannabis: Star-Analyst mit Kursziel NullEin weiteres, sehr bekanntes, Unternehmen aus dem Cannabissektor ist Aurora Cannabis. Auch dieses Unternehmen ist in der Vergangenheit insbesondere dadurch aufgefallen, dass man zahlreiche Wettbewerber übernommen ...
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