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"Ich freue mich sehr, dass die Patientenbehandlungen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 bereits die Gesamtzahl der Behandlungen im Jahr 2019 überschritten haben." Ben Lipps, CEO der MagForce AG und MagForce USA, Inc.
Die in Berlin ansässige und im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse notierte und auch auf XETRA gehandelte MagForce AG ist ein führendes Medizintechnik-Unternehmen im Bereich der Nanomedizin. Mit seinem NanoTherm®-Therapiesystem hat das Unternehmen einen innovativen Ansatz für die Behandlung von Krebs entwickelt, der auf Nanotechnologie basiert. In Europa hat MagForce kürzlich die Anwendungsquote seines Therapiesystems zur Behandlung von Hirntumoren signifikant erhöht, indem die Anzahl der Kliniken, die diesen therapeutischen Ansatz verwenden, erweitert wurde. Dies ist ein wichtiger Schritt in der europäischen Roll-out-Strategie des Unternehmens, um die wegweisende Therapie mehr Patienten zur Verfügung zu stellen, die an dieser aggressiven Art von Gehirntumor leiden und dringend bessere therapeutische Möglichkeiten benötigen. Ben Lipps, CEO der MagForce AG und MagForce USA, Inc. zusammen mit Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke, Chefarzt der Neurochirurgie an der Paracelsus-Klinik Zwickau, berichten über die jüngsten Erfahrungen mit der Therapie in Europa.
Paracelsus-Kliniken in Deutschland und die Paracelsus-Klinik Zwickau
Die Paracelsus-Kliniken zählen mit 34 Einrichtungen an insgesamt 18 Standorten zu den großen privaten Klinikträgern in Deutschland. Bundesweit betreuen rund 4.500 Mitarbeiter jährlich knapp 90.000 stationäre Patienten.
Die Paracelsus-Klinik in Zwickau ist ein Krankenhaus der Regelversorgung sowie der spezialisierten neurowissenschaftlichen Versorgung durch die Bereiche Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie und Neuropathologie. Mit 180 Betten und rund 400 Mitarbeitern arbeitet die Klinik in den Fachabteilungen Innere Medizin und Unfallchirurgie/Orthopädie, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Schmerztherapie sowie den schwerpunktorientierten Disziplinen Neurologie und Neurochirurgie. Die Klinik für Neurochirurgie behandelt jährlich etwa 2.200 Patienten und führt im Jahr durchschnittlich 1.500 Operationen durch, davon ca. 500 an Hirntumoren.
Thermotherapie bietet Patienten für die Behandlung von Hirntumoren eine weitere Therapieoption
Die Operation und die Therapie von Hirntumoren gehören weltweit zu den schwierigsten und aufwändigsten Behandlungen in der Neurochirurgie. Je nach Lage und Art des Tumors ist eine Entfernung oder Heilung insbesondere mit konservativen Methoden nur schwer möglich. Thermotherapie verspricht Hilfe. Dieses relativ junge Verfahren unterbricht über eine gezielte Wärmebehandlung die Reparaturmechanismen der Krebszellen und kann so den Tumor selbst wirksam bekämpfen. "Wir bringen magnetische Nanopartikel direkt in den Tumor und die betroffenen Gewebestellen ein", erklärt Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke, Chefarzt der Neurochirurgie an der Paracelsus-Klinik Zwickau, das Verfahren. "Diese werden dann von außen durch ein magnetisches Wechselfeld erwärmt und so die Reparatur-Proteine in den Krebszellen geschädigt oder zerstört."
Mit Wärme gegen den Hirntumor
Ein Interview mit Ben Lipps, CEO der MagForce AG und MagForce USA, Inc. und Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke (Foto), Chefarzt der Neurochirurgie an der Paracelsus-Klinik Zwickau
Ist NanoTherm ein ausgereiftes System?
Lipps: Die wissenschaftliche Basis für diese Therapieform wurde bereits vor etwa zwanzig Jahren gelegt. Sie geht zurück auf Forscher der Berliner Charité. Die Firma MagForce, die das Prinzip weiterentwickelte, wurde 1997 u.a. vom Berliner Biologen Dr. Andreas Jordan gegründet. Seit 2011 besitzt die MagForce AG das europäische CE-Zertifikat ("European Certification") und somit die offizielle Zulassung der NanoTherm Therapie für die Behandlung von Hirntumoren in Deutschland und allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Bisher wurden über 150 Patienten mit dem System behandelt. MagForce ist bestrebt, die therapeutische Wirksamkeit der Thermotherapie auch auf andere onkologische Indikationen zu übertragen. Das Unternehmen hat die erste Phase einer pivotalen US-Studie zur fokalen Ablationsbehandlung von Prostatakrebs mit mittlerem Risiko erfolgreich abgeschlossen und bereitet derzeit den kurz bevorstehenden Beginn der zweiten und letzten Phase vor. Diese Studie wird voraussichtlich noch im Jahr 2020 abgeschlossen sein.
Welche Fortschritte haben Sie mit diesem Therapiesystem in Europa gemacht?
Lipps: Im Jahr 2019 schloss das Unternehmen Kooperationsvereinbarungen mit zwei neuen Kliniken ab: der Paracelsus-Klinik Zwickau in Deutschland und dem Public Clinical Hospital Nr. 4 in Lublin, Polen. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Kliniken, die NanoTherm in Europa für kommerzielle Behandlungen verwenden, auf vier. Mit diesen neuen Kliniken stehen nun größeren Patientengruppen in ganz Deutschland und Osteuropa erweiterte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Damit wird eine wichtige Behandlungslücke für Europa geschlossen.
Die Klinik in Zwickau erhält beispielsweise Anfragen aus der Tschechischen Republik, Ungarn, der Ukraine und Russland. Ich freue mich sehr, dass die Patientenbehandlungen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 bereits die Gesamtzahl der Behandlungen im Jahr 2019 überschritten haben. Mit der Eröffnung weiterer Behandlungszentren wird diese Zahl voraussichtlich weiter erheblich zunehmen.
Warum ist die Technik nicht weiter verbreitet?
Lipps: Die notwendige Apparatur zur Erzeugung des Magnetwechselfeldes, der NanoActivator, ist relativ teuer. Die Paracelsus-Klinik Zwickau ist für das Verfahren ausgewählt worden, weil sie überdurchschnittlich viele Patienten mit Hirntumoren behandelt und darum die erforderliche hohe Kompetenz beim Einsatz der neuen Technologie vorweisen kann. Wir planen die Eröffnung eines weiteren Behandlungszentrums in Deutschland und befinden uns in fortgeschrittenen Gesprächen mit einem potenziellen neuen klinischen Partner in Spanien, während wir uns gleichzeitig darauf vorbereiten, Standorte in Italien und anderen europäischen Ländern zu eröffnen.
Prof. Warnke, können Sie als Neurochirurg erklären: Welche Neuerungen und Vorteile bietet die NanoTherm-Behandlung?
Prof. Dr. Warnke: Alle bisher geläufigen Tumortherapien beruhen auf dem Prinzip der Zerstörung von Zellorganellen während der Zellteilung. Ob Strahlen oder Chemotherapie, der Prozess der Zellkern-Duplikation soll dabei empfindlich gestört werden. Da aber die Natur für solche Störungen Reparaturmechanismen bereithält, bleibt die Zerstörung einer Mehrheit der teilenden Tumorzellen ein theoretischer Wunsch, da die Reparatur die Erholung der Tumorzelle ermöglicht. Anders wäre es auch nicht erklärbar, dass Tumore bei der zerstörerischen Wirkung von Strahlen- und Chemotherapie überleben.
Eine völlig neue Betrachtung der Prozesse ermöglichte die NanoTherm Ablation. Diese Therapie hat die zellulären Reparaturmechanismen, genauer gesagt die Reparatur-Eiweiße, im Fokus. Wir kombinieren daher konventionelle Therapieformen mit der NanoTherm-Therapie und verhindern so die Reparatur der durch die Radio- und Chemotherapie geschädigten Tumorzellen, indem wir diese Wärmetherapie im Gehirn anwenden, da wo sonst die Reparaturmechanismen der Natur wirken.
Es ist wie das Benutzen eines zweiten Schlüssels, wenn der erste Schlüssel nicht mehr passt.
Könnten Sie uns klären, wie die NanoTherm-Behandlung funktioniert und wie lange es dauert?
Prof. Dr. Warnke: Die Herausforderung bestand darin, Wärme in den Tumor und nach Operation an den Rand des Tumors zu bringen. Innerhalb der Schädelkapsel gibt bis auf diese Form der Therapie keine Möglichkeit lokal, fokal Wärme zu applizieren. Dies geschieht mit Hilfe von eisenhaltigen Nano-Partikeln, die 500-mal kleiner sind als ein rotes Blutkörperchen. Diese Partikel werden während einer Operation direkt in den Tumor bzw. am Ende einer Operation an die Randbezirke eines Tumors instilliert. Anschließend erfolgt zeitgleich mit der Strahlen- und Chemotherapie die Aktivierung im Magnetfeld. Dieses erfolgt für drei Wochen je zweimal pro Woche für jeweils eine Stunde. Die gesamte Behandlung umfasst einen Zeitraum von ca. vier Wochen. Dabei entfallen etwa zehn Tage auf eine stationäre Therapie, bei der die Operation mit Instillation erfolgt. Danach ist für eine Phase von drei Wochen Magnetfeld-Aktivierung erforderlich, die aber in den meisten Fällen bereit als ambulantes Behandlungsmodell umgesetzt werden kann.
Wie wirkt es sich auf den Patienten aus und welche Ergebnisse erwarten Sie?
Prof. Dr. Warnke: Der Patient steht sicher unter dem Eindruck einer Hirntumoroperation. Er hat eine Naht am Kopf und eine Übernachtung auf der Intensiv-Station hinter sich. Die Aktivierung der Nanopartikel wird von den Patienten in der Regel als unproblematisch beschrieben. Vereinzelt klagen die Patienten über ein dezentes Wärmegefühl oberhalb des Kopfes. Auch das Liegen für je eine Stunde im Aktivator wird vereinzelt als unbequem beschrieben. Eine Beeinträchtigung von körperlichen oder geistigen Funktionen gibt es jedoch nicht.
Die erstmals mögliche Kombination von NanoTherm Behandlung mit den herkömmlichen Tumortherapien gibt uns die Möglichkeit, eine wesentlich effizientere Tumortherapie durchzuführen. Wir sind in der Lage nicht nur die Zellteilung, sondern auch die natürlichen Reparaturmechanismen so empfindlich zu stören, dass der Patient wesentlich höhere Überlebenswahrscheinlichkeiten bei diesem ansonsten tödlichen Tumor hat.
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