FRANKFURT (Dow Jones)--Vor dem Hintergrund der angespannten Situation im Luftfahrt-Sektor, ausgelöst durch die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie, beabsichtigt die Lufthansa eine Aussetzung der Dividende für das Geschäftsjahr 2019. Der Vorstand habe beschlossen, dies der Hauptversammlung vorzuschlagen, teilte der Konzern mit. Für das Geschäftsjahr 2018 hatte die Lufthansa eine Dividende von 0,80 Euro gezahlt.
Angesichts des Finanzausblicks und der außergewöhnlichen Krisensituation in der Luftfahrtbranche, spiegele der Vorschlag, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuzahlen, den Fokus auf die Sicherung der Liquidität wieder. Die grundsätzliche Politik des Konzerns, 20 bis 40 Prozent des Nettogewinns auszuschütten, bleibe unberührt.
Um die starke finanzielle Position abzusichern, habe der Konzern in den vergangenen Wochen zusätzliche Mittel in Höhe von rund 600 Millionen Euro aufgenommen. Aktuell verfüge der Konzern damit über liquide Mittel von rund 4,3 Milliarden Euro. Hinzu kommen ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Millionen Euro. Weitere Mittelaufnahmen befinden sich aktuell in der Umsetzung, hieß es weiter. Unter anderem wird der Konzern dafür Flugzeugfinanzierungen nutzen.
Das Geschäftsjahr 2019 hat die Lufthansa Group mit einem bereinigten EBIT von 2,026 Milliarden Euro abgeschlossen. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 5,6 Prozent und damit am unteren Ende der im Juni 2019 prognostizierten Spanne von 5,5 Prozent bis 6,5 Prozent.
Die Ausbreitung des Coronavirus beeinflusst die globale Nachfrage nach Flugreisen erheblich, hieß es weiter. Dies beinhaltet die Verhängung von Reisebeschränkungen für Passagiere aus der Europäischen Union durch die USA am Donnerstag. In der vergangenen Woche hätten die Neubuchungen bei den Konzernairlines rund 50 Prozent niedriger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr gelegen. Darüber hinaus verzeichneten die Airlines eine deutlich steigende Anzahl von Flugstornierungen.
In den kommenden Wochen werde das Flugprogramm weiter um bis zu 70 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung reduziert. Außerdem senkt der Konzern Sach- und Projektkosten, beabsichtigt Kurzarbeit einzuführen und verhandelt über die Verschiebung geplanter Investitionen. Trotz dieser Gegenmaßnahmen erwartet der Konzern, dass das bereinigte EBIT im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen wird.
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March 13, 2020 17:51 ET (21:51 GMT)
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