WASHINGTON (dpa-AFX) - Unter wachsendem öffentlichen Druck hat sich US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben auf das Coronavirus testen lassen. Trump sagte bei einer Pressekonferenz am Samstag im Weißen Haus, er habe sich dem Test am Vorabend unterzogen. Ein Ergebnis werde erst ein oder zwei Tage nach der Untersuchung vorliegen. Trump war am vergangenen Wochenende beim Besuch des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in seinem Feriendomizil Mar-a-Lago mit mindestens zwei Personen in Kontakt, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Wenn Trump sich am Freitagabend testen ließ, wirft eine Mail vom Weißen Haus Fragen auf: In ihr veröffentlichte das Büro von Pressesprecherin Stephanie Grisham am Freitag noch kurz vor Mitternacht ein Schreiben des Arztes des Weißen Hauses, in dem es hieß, ein Test sei nicht angezeigt, weil Trump keine Symptome von Covid-19 zeige. Trump sah sich in den vergangenen Tagen zunehmend Fragen danach ausgesetzt, warum er sich nicht testen lasse.
Die brasilianische Botschaft in Washington teilte am Freitagabend auf Twitter mit, der Geschäftsträger der Botschaft, Nestor Forster, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte am Samstag vergangener Woche mit Trump und Bolsonaro am Tisch gesessen. Trump war bei dem Besuch der Delegation zudem mit Bolsonaros Kommunikationsdirektor Fábio Wajngarten in Kontakt, bei dem später ebenfalls das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde. Wajngarten veröffentlichte am vergangenen Sonntag ein Foto auf Instagram, auf dem er neben Trump posiert.
Nach Trumps Angaben dauerte das Abendessen rund zwei Stunden. Mit Blick auf Wajngarten hatte Trump bei einer Pressekonferenz am Freitag gesagt: "Ich habe keine Ahnung, wer er ist, aber ich mache Bilder und das dauert buchstäblich Sekunden." Auf dem Foto ist auch Vizepräsident Mike Pence zu sehen. Pence - der die Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Coronavirus leitet - sagte bei der Pressekonferenz am Samstag, er werde anschließend mit dem Arzt des Weißen Hauses sprechen und sei ebenfalls dazu bereit, sich testen zu lassen.
Das Weiße Haus teilte am Samstag mit, als Vorsichtsmaßnahme werde ab sofort bei allen Personen, die in engem Kontakt mit Trump oder Pence seien, die Temperatur gemessen. Auch bei Reportern wurde vor der Pressekonferenz die Temperatur genommen. Ein Journalist wurde abgewiesen, weil er nach Angaben von Pences Sprecherin Katie Miller bei drei Messungen oberhalb der von der Gesundheitsbehörde CDC empfohlenen Grenze von 38 Grad Celsius lag.
Trump kündigte am Samstag an, den 30-tägigen Einreisestopp für Reisende aus weiten Teilen Europas auf Großbritannien und Irland auszudehnen. Pence ergänzte, die Maßnahme trete um Mitternacht in der Nacht von Montag auf Dienstag in Kraft. Amerikaner und Personen mit einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis (Green Card), die sich in diesen beiden Ländern aufhielten, dürften auch danach weiter in die USA einreisen. Sie müssten sich aber Tests unterziehen und sollten sich in eine 14-tägige Selbstquarantäne begeben.
Um Mitternacht in der Nacht zu Samstag war bereits ein 30-tägiger Einreisestopp für Menschen aus dem Schengen-Raum in Kraft getreten. Mit der Maßnahme will Trump die Ausbreitung des Coronavirus in den USA bekämpfen. Der Schengen-Raum umfasst 26 europäische Staaten, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Auch hier gilt, dass Amerikaner und Green-Card-Inhaber weiter einreisen dürfen.
Rückkehrer aus den vom Einreisestopp betroffenen Ländern müssen über einen von 13 Flughäfen in den USA einreisen, die das Heimatschutzministerium bestimmt hat. Nach Angaben des geschäftsführenden Heimatschutzministers Chad Wolf sind außerdem ausländische Diplomaten von den Reiseeinschränkungen ausgenommen.
Trump sagte, erwogen würden auch Reiseeinschränkungen innerhalb der USA - "besonders aus bestimmten Gebieten". Pence sagte dazu: "Wir erwägen eine breite Palette von Maßnahmen. Aber es sind noch keine Entscheidungen getroffen worden." Pence fügte hinzu: "Wir werden weiterhin auf die Empfehlungen der Experten hören."
Die Zahl der Infektionen und der Todesopfer in den USA stieg unterdessen weiter an. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, sagte, inzwischen seien bei 2226 Menschen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. 50 Menschen seien in Folge von Covid-19-Erkrankungen gestorben. Die Dunkelzimmer der Infizierten in den USA dürfte deutlich höher liegen, weil dort bislang nur verhältnismäßig wenig getestet wurde.
Trump hatte am Freitag wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen nationalen Notstand ausgerufen. Damit wird der Zugriff auf nach seinen Worten mehr als 50 Milliarden Dollar Katastrophenhilfe ermöglicht, mit denen die Bundesregierung betroffene Bundesstaaten und Gemeinden unterstützen kann. Trump hatte außerdem erneut versprochen, die Tests dramatisch auszuweiten.
Das US-Repräsentantenhaus billigte am frühen Samstagmorgen ein milliardenschweres Hilfspaket für Familien, um die Auswirkungen der Krise abzumildern. Die Demokraten, die das Repräsentantenhaus dominieren, hatten sich zuvor mit dem Weißen Haus auf den Gesetzesentwurf verständigt. Dieser sieht unter anderem kostenfreie Tests auf das Coronavirus und Lohnfortzahlungen in Fällen vor, in denen nicht entsprechend abgesicherte Arbeitnehmer erkranken.
Lohnfortzahlungen soll es auch für Personen geben, die sich um erkrankte Angehörige oder um Kinder kümmern müssen, die von Schulschließungen betroffen sind. Der von Trumps Republikanern dominierte Senat muss dem Gesetzesentwurf noch zustimmen./cy/DP/zb
Wenn Trump sich am Freitagabend testen ließ, wirft eine Mail vom Weißen Haus Fragen auf: In ihr veröffentlichte das Büro von Pressesprecherin Stephanie Grisham am Freitag noch kurz vor Mitternacht ein Schreiben des Arztes des Weißen Hauses, in dem es hieß, ein Test sei nicht angezeigt, weil Trump keine Symptome von Covid-19 zeige. Trump sah sich in den vergangenen Tagen zunehmend Fragen danach ausgesetzt, warum er sich nicht testen lasse.
Die brasilianische Botschaft in Washington teilte am Freitagabend auf Twitter mit, der Geschäftsträger der Botschaft, Nestor Forster, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte am Samstag vergangener Woche mit Trump und Bolsonaro am Tisch gesessen. Trump war bei dem Besuch der Delegation zudem mit Bolsonaros Kommunikationsdirektor Fábio Wajngarten in Kontakt, bei dem später ebenfalls das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde. Wajngarten veröffentlichte am vergangenen Sonntag ein Foto auf Instagram, auf dem er neben Trump posiert.
Nach Trumps Angaben dauerte das Abendessen rund zwei Stunden. Mit Blick auf Wajngarten hatte Trump bei einer Pressekonferenz am Freitag gesagt: "Ich habe keine Ahnung, wer er ist, aber ich mache Bilder und das dauert buchstäblich Sekunden." Auf dem Foto ist auch Vizepräsident Mike Pence zu sehen. Pence - der die Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Coronavirus leitet - sagte bei der Pressekonferenz am Samstag, er werde anschließend mit dem Arzt des Weißen Hauses sprechen und sei ebenfalls dazu bereit, sich testen zu lassen.
Das Weiße Haus teilte am Samstag mit, als Vorsichtsmaßnahme werde ab sofort bei allen Personen, die in engem Kontakt mit Trump oder Pence seien, die Temperatur gemessen. Auch bei Reportern wurde vor der Pressekonferenz die Temperatur genommen. Ein Journalist wurde abgewiesen, weil er nach Angaben von Pences Sprecherin Katie Miller bei drei Messungen oberhalb der von der Gesundheitsbehörde CDC empfohlenen Grenze von 38 Grad Celsius lag.
Trump kündigte am Samstag an, den 30-tägigen Einreisestopp für Reisende aus weiten Teilen Europas auf Großbritannien und Irland auszudehnen. Pence ergänzte, die Maßnahme trete um Mitternacht in der Nacht von Montag auf Dienstag in Kraft. Amerikaner und Personen mit einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis (Green Card), die sich in diesen beiden Ländern aufhielten, dürften auch danach weiter in die USA einreisen. Sie müssten sich aber Tests unterziehen und sollten sich in eine 14-tägige Selbstquarantäne begeben.
Um Mitternacht in der Nacht zu Samstag war bereits ein 30-tägiger Einreisestopp für Menschen aus dem Schengen-Raum in Kraft getreten. Mit der Maßnahme will Trump die Ausbreitung des Coronavirus in den USA bekämpfen. Der Schengen-Raum umfasst 26 europäische Staaten, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Auch hier gilt, dass Amerikaner und Green-Card-Inhaber weiter einreisen dürfen.
Rückkehrer aus den vom Einreisestopp betroffenen Ländern müssen über einen von 13 Flughäfen in den USA einreisen, die das Heimatschutzministerium bestimmt hat. Nach Angaben des geschäftsführenden Heimatschutzministers Chad Wolf sind außerdem ausländische Diplomaten von den Reiseeinschränkungen ausgenommen.
Trump sagte, erwogen würden auch Reiseeinschränkungen innerhalb der USA - "besonders aus bestimmten Gebieten". Pence sagte dazu: "Wir erwägen eine breite Palette von Maßnahmen. Aber es sind noch keine Entscheidungen getroffen worden." Pence fügte hinzu: "Wir werden weiterhin auf die Empfehlungen der Experten hören."
Die Zahl der Infektionen und der Todesopfer in den USA stieg unterdessen weiter an. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, sagte, inzwischen seien bei 2226 Menschen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. 50 Menschen seien in Folge von Covid-19-Erkrankungen gestorben. Die Dunkelzimmer der Infizierten in den USA dürfte deutlich höher liegen, weil dort bislang nur verhältnismäßig wenig getestet wurde.
Trump hatte am Freitag wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen nationalen Notstand ausgerufen. Damit wird der Zugriff auf nach seinen Worten mehr als 50 Milliarden Dollar Katastrophenhilfe ermöglicht, mit denen die Bundesregierung betroffene Bundesstaaten und Gemeinden unterstützen kann. Trump hatte außerdem erneut versprochen, die Tests dramatisch auszuweiten.
Das US-Repräsentantenhaus billigte am frühen Samstagmorgen ein milliardenschweres Hilfspaket für Familien, um die Auswirkungen der Krise abzumildern. Die Demokraten, die das Repräsentantenhaus dominieren, hatten sich zuvor mit dem Weißen Haus auf den Gesetzesentwurf verständigt. Dieser sieht unter anderem kostenfreie Tests auf das Coronavirus und Lohnfortzahlungen in Fällen vor, in denen nicht entsprechend abgesicherte Arbeitnehmer erkranken.
Lohnfortzahlungen soll es auch für Personen geben, die sich um erkrankte Angehörige oder um Kinder kümmern müssen, die von Schulschließungen betroffen sind. Der von Trumps Republikanern dominierte Senat muss dem Gesetzesentwurf noch zustimmen./cy/DP/zb
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