WASHINGTON (dpa-AFX) - Nächste Runde im Duell der demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und Bernie Sanders: Die US-Bundesstaaten Arizona, Florida und Illinois hielten am Dienstag Vorwahlen ab. Auch in Ohio sollte ursprünglich abgestimmt werden. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus ordnete die Gesundheitsbehörde jedoch kurzfristig an, die Wahllokale dort geschlossen zu halten. Es sei inakzeptabel, Wähler und Wahlhelfer während einer solchen Gesundheitskrise einem Infektionsrisiko auszusetzen, schrieb Gouverneur Mike DeWine zur Begründung auf Twitter.
Ergebnisse aus den anderen drei Staaten wurden nach deutscher Zeit erst am Mittwoch erwartet. Die Demokraten stimmen darüber ab, wen sie für den besten Kandidaten ihrer Partei für die Präsidentschaftswahl im November halten. Ex-US-Vizepräsident Biden (77) und der linke Senator Sanders (78) liefern sich einen Zweikampf um die Nominierung.
Ein wichtiger Abstimmungstag
Insgesamt geht es in den drei Bundesstaaten um 441 Stimmen von Delegierten für den Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer, bei dem der Präsidentschaftskandidat der Partei am Ende gekürt wird. 441 sind rund 11 Prozent aller regulären Parteitagsdelegierten. Allein 219 Delegiertenstimmen werden in Florida vergeben, 155 in Illinois, 67 in Arizona. In Ohio wären es 136.
Die Delegierten-Mathematik
Bei den Vorwahlen der Demokraten werden nach und nach die Stimmen der Delegierten für den Parteitag im Juli verteilt. Dort braucht ein Kandidat mindestens 1991 von 3979 regulären Delegierten auf seiner Seite, um sich eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat zu sichern. 47 Prozent aller Delegiertenstimmen wurden bei den bisherigen Vorwahlen bereits vergeben.
Gute Aussichten für Biden
Derzeit liegt der Ex-US-Vizepräsident in dem Duell klar in Führung: Nach Berechnungen des Fernsehsenders CNN hat er sich bei den bisherigen Vorwahlen 853 Delegiertenstimmen gesichert - Sanders wiederum 700. Und: Biden hat bei den Vorwahlen in Arizona, Florida und Illinois gute Chancen, seine Siegesserie fortzusetzen. In Umfragen lag er in den drei Bundesstaaten weit in Führung. Sollte er bei den Abstimmungen überall siegen, würde er seinen Vorsprung deutlich ausbauen - und der Druck auf Sanders könnte zunehmen, aus dem Rennen auszusteigen.
Das weitere Rennen
Die Vorwahlen ziehen sich regulär noch bis in den Juni hin. Im Sommer stehen dann die Nominierungsparteitage bei Demokraten und Republikanern an: Die Demokraten wollen im Juli tagen, die Republikaner im August. Zumindest sieht so der bisherige Zeitplan aus.
Der Corona-Faktor bei den Vorwahlen
Die Coronaviruskrise hat bereits jetzt mächtigen Einfluss auf den Wahlkampf in den USA: Kundgebungen werden abgesagt, erste Bundesstaaten - Louisiana, Georgia, Kentucky und Maryland - haben ihre Vorwahlen wegen der Ausbreitung des Virus schon verschoben. Weitere könnten folgen. In Ohio hatte Gouverneur DeWine die Vorwahl zunächst per Gerichtsbeschluss verschieben wollen. Ein Gericht wies einen entsprechenden Antrag aber am Montagabend ab. Schließlich ordnete die Gesundheitsbehörde des Staates in letzter Minute an, die Wahllokale geschlossen zu lassen. US-Präsident Donald Trump äußerte am Dienstag Verständnis dafür. Er sagte, um weitere Beeinträchtigungen für Wahlen und andere Bereich zu vermeiden, sei es am wichtigsten, das Virus zu besiegen. Es war auch zunächst unklar, wie sich Corona-Krise am Dienstag auf die Wahlbeteiligung und die Präsenz von Wahlhelfern auswirken würde.
Der Bundesparteichef der Demokraten, Tom Perez, forderte die Bundesstaaten mit noch ausstehenden Vorwahlen dazu auf, ihr Vorgehen an die Lage anzupassen. Das einfachste Mittel dafür sei die Briefwahl, erklärte Perez am Dienstag. Wegen der Unvorhersehbarkeit der Ausbreitung des Virus riet Perez dagegen davon ab, Termine der Vorwahlen einfach zu verschieben.
Das weniger spannende Rennen der Republikaner
Auch die Republikaner hielten in Florida und Illinois Vorwahlen ab. Ihr Präsidentschaftskandidat steht aber quasi schon fest: Amtsinhaber Trump hat hier parteiintern keine ernstzunehmende Konkurrenz. Die republikanische Partei in Arizona hat die Vorwahl dort daher gleich ganz gestrichen./jac/DP/he
Ergebnisse aus den anderen drei Staaten wurden nach deutscher Zeit erst am Mittwoch erwartet. Die Demokraten stimmen darüber ab, wen sie für den besten Kandidaten ihrer Partei für die Präsidentschaftswahl im November halten. Ex-US-Vizepräsident Biden (77) und der linke Senator Sanders (78) liefern sich einen Zweikampf um die Nominierung.
Ein wichtiger Abstimmungstag
Insgesamt geht es in den drei Bundesstaaten um 441 Stimmen von Delegierten für den Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer, bei dem der Präsidentschaftskandidat der Partei am Ende gekürt wird. 441 sind rund 11 Prozent aller regulären Parteitagsdelegierten. Allein 219 Delegiertenstimmen werden in Florida vergeben, 155 in Illinois, 67 in Arizona. In Ohio wären es 136.
Die Delegierten-Mathematik
Bei den Vorwahlen der Demokraten werden nach und nach die Stimmen der Delegierten für den Parteitag im Juli verteilt. Dort braucht ein Kandidat mindestens 1991 von 3979 regulären Delegierten auf seiner Seite, um sich eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat zu sichern. 47 Prozent aller Delegiertenstimmen wurden bei den bisherigen Vorwahlen bereits vergeben.
Gute Aussichten für Biden
Derzeit liegt der Ex-US-Vizepräsident in dem Duell klar in Führung: Nach Berechnungen des Fernsehsenders CNN hat er sich bei den bisherigen Vorwahlen 853 Delegiertenstimmen gesichert - Sanders wiederum 700. Und: Biden hat bei den Vorwahlen in Arizona, Florida und Illinois gute Chancen, seine Siegesserie fortzusetzen. In Umfragen lag er in den drei Bundesstaaten weit in Führung. Sollte er bei den Abstimmungen überall siegen, würde er seinen Vorsprung deutlich ausbauen - und der Druck auf Sanders könnte zunehmen, aus dem Rennen auszusteigen.
Das weitere Rennen
Die Vorwahlen ziehen sich regulär noch bis in den Juni hin. Im Sommer stehen dann die Nominierungsparteitage bei Demokraten und Republikanern an: Die Demokraten wollen im Juli tagen, die Republikaner im August. Zumindest sieht so der bisherige Zeitplan aus.
Der Corona-Faktor bei den Vorwahlen
Die Coronaviruskrise hat bereits jetzt mächtigen Einfluss auf den Wahlkampf in den USA: Kundgebungen werden abgesagt, erste Bundesstaaten - Louisiana, Georgia, Kentucky und Maryland - haben ihre Vorwahlen wegen der Ausbreitung des Virus schon verschoben. Weitere könnten folgen. In Ohio hatte Gouverneur DeWine die Vorwahl zunächst per Gerichtsbeschluss verschieben wollen. Ein Gericht wies einen entsprechenden Antrag aber am Montagabend ab. Schließlich ordnete die Gesundheitsbehörde des Staates in letzter Minute an, die Wahllokale geschlossen zu lassen. US-Präsident Donald Trump äußerte am Dienstag Verständnis dafür. Er sagte, um weitere Beeinträchtigungen für Wahlen und andere Bereich zu vermeiden, sei es am wichtigsten, das Virus zu besiegen. Es war auch zunächst unklar, wie sich Corona-Krise am Dienstag auf die Wahlbeteiligung und die Präsenz von Wahlhelfern auswirken würde.
Der Bundesparteichef der Demokraten, Tom Perez, forderte die Bundesstaaten mit noch ausstehenden Vorwahlen dazu auf, ihr Vorgehen an die Lage anzupassen. Das einfachste Mittel dafür sei die Briefwahl, erklärte Perez am Dienstag. Wegen der Unvorhersehbarkeit der Ausbreitung des Virus riet Perez dagegen davon ab, Termine der Vorwahlen einfach zu verschieben.
Das weniger spannende Rennen der Republikaner
Auch die Republikaner hielten in Florida und Illinois Vorwahlen ab. Ihr Präsidentschaftskandidat steht aber quasi schon fest: Amtsinhaber Trump hat hier parteiintern keine ernstzunehmende Konkurrenz. Die republikanische Partei in Arizona hat die Vorwahl dort daher gleich ganz gestrichen./jac/DP/he
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