FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa rechnet damit, dass die Regierungen in Europa den Fluggesellschaften in ihren Ländern wegen der Corona-Krise früher oder später unter die Arme greifen müssen. "Je länger diese Krise andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Zukunft der Luftfahrt ohne staatliche Hilfe nicht gewährleistet werden kann", sagte Konzernchef Carsten Spohr in einer Mitteilung zum Jahresabschluss. Der CEO der Konzern-Tochter Swiss, Thomas Klühr, wurde in einer separaten Mitteilung noch deutlicher: "Es ist davon auszugehen, dass alle Airlines in Europa auf staatliche Unterstützung angewiesen sein werden", sagte er. "Die Frage ist nicht ob, sondern wann."
Klühr warnte vor einem temporären Liquiditätsengpass bei einer länger andauernden Krise, auch wenn Swiss im Verbund mit dem Lufthansa-Konzern einen längeren Atem als manch andere europäische Fluggesellschaft habe. "Sollte dieser Fall eintreten, ist es wichtig, dass schnell Liquidität zur Verfügung gestellt wird und zeitnah Zusagen für weitere Maßnahmen wie staatliche Garantien oder Überbrückungskredite - die nach der Krise zurückbezahlt werden können - erfolgen", sagte.
Auch die Schwester-Airline Austrian, die ihren regulären Flugbetrieb am heutigen Donnerstag eingestellt hat, sieht sich besser aufgestellt als viele andere - und für eine auf die Krise möglicherweise folgende Konsolidierung der Branche gerüstet. "Nicht alle werden diese Krise überleben", sagte Austrian-CEO Alexis von Hoensbroech. Austrian Airlines aber werde gestärkt aus dieser Krise herausfliegen. "Wer, wenn nicht wir!", zeigte er sich zuversichtlich.
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March 19, 2020 04:13 ET (08:13 GMT)
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