FRANKFURT (Dow Jones)--Die BayernLB hat im abgelaufenen Jahr unter anderem wegen höherer Restrukturierungsaufwendungen und eines schlechteren Bewertungsergebnisses signifikant weniger verdient. Die Entscheidung, den Bilanzgewinn von 150 Millionen Euro an die Anteilseigner - Bayern und die bayerischen Sparkassen - auszuschütten, stellt die Bayerische Landesbank wegen der Empfehlung der Europäischen Zentralbank, in der Corona-Pandemie bis Oktober keine Dividenden zu zahlen, vorerst zurück.
Für das laufende Jahr gibt die Bank wegen der Corona-bedingten Unsicherheiten auf das eigene Geschäft keine Prognose ab. Angesichts des Transformationsprogramms in der Bank seien aber 2020 höhere Investitionen als 2019 sowie zusätzliche Belastungen für die zweite Stufe des Personalabbaus zu erwarten.
Nach Steuern verdiente die BayernLB im vergangenen Jahr 463 Millionen Euro, ein Rückgang von knapp 44 Prozent im Vergleich zu 2019. Vor Steuern betrug der Gewinn 653 Millionen und lag damit laut Mitteilung im oberen Bereich der Unternehmensprognose.
Die wichtigste Ertragsquelle, der Zinsüberschuss, sank um 0,5 Prozent auf 1,733 Milliarden Euro, der Provisionsüberschuss stieg um 6,3 Prozent auf 287 Millionen. Den addierten Zins- und Provisionsüberschuss konnte der Konzern mit rund 2 Milliarden Euro stabil halten.
Bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft baute die BayernLB den positiven Wert aus auf 251 Millionen Euro von 135 Millionen im Vorjahr. Hier habe sich vor allem ein Vergleich zur Beendigung der Rechtsstreitigkeiten mit der österreichischen Heta Asset Resolution im Zusammenhang mit der Abwicklung der ehemaligen BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria positiv ausgewirkt.
Die Restrukturierungsaufwendungen betrugen netto 217 Millionen Euro. Hier stand im Vorjahr ein Ertrag von 2 Millionen Euro.
Das Ergebnis der Fair-Value-Bewertung lag bei minus 2 Millionen Euro nach einem Plus von 151 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Rückgang resultiert laut Mitteilung vor allem aus dem weiter gesunkenen Zinsniveau und Belastungen aus Cross Currency Swaps.
Die Bank will in den kommenden Monaten ihr im Dezember angekündigtes Transformationsprogramm weiter vorantreiben, welches Kostensenkung und Fokussierung des Geschäfts vorsieht. Um die Kosten zu senken, sollen mehr als 400 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden. Die genaue Zahl stehe noch nicht fest, die Bank habe aber betriebsbedingte Kündigungen bis Herbst 2022 ausgeschlossen.
Künftig will die BayernLB sich im Firmenkundengeschäft auf 5 Sektoren konzentrieren - Energie, Mobilität, Technologie, Maschinen- und Anlagenbau, Bau und Grundstoffe. Immobilienfinanzierungen sollen im Inland sowie in ausgewählten Auslandsmärkten ausgebaut werden. Ein hoher dreistelliger Millionenbetrag soll in Infrastruktur und IT der Kernbank und der Tochter DKB investiert werden.
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April 03, 2020 05:15 ET (09:15 GMT)
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