
In einem Papier der interdisziplinären Expertengruppe, das der "FAS" vorliegt, heißt es demnach, über Lockerungen könne erst nachgedacht werden, wenn klar sei, dass das Gesundheitssystem "absehbar nicht überfordert ist" und Voraussetzungen für ein besseres "Monitoring" der Krise geschaffen seien. Dann aber könne die Rückkehr zur Normalität "schrittweise forciert werden".
Ein möglicher Weg könne darin bestehen, "einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens nach und nach wieder zuzulassen". Dazu gehörten Schulen, Universitäten und der Einzelhandel. Bei den Schulen solle es dabei zeitversetzten Unterricht und Unterschiede je nach Alter geben. In Kitas und im "Präsenzunterricht" sollten zuerst vor allem Lehrkräfte arbeiten, die nicht zu Risikogruppen gehören.
Die konkreten Schritte und die Geschwindigkeit der Öffnung sollen sich dem Bericht zufolge an vier Kriterien orientieren. Zunächst müsse bestimmt werden, wo die Gefahr einer Ansteckung besonders hoch sei und wo weniger. Zweitens gelte die Frage: "Für wen wäre eine Ansteckung besonders gefährlich?". Diese Gruppen müssten weiter besonders geschützt werden. Drittens komme es darauf an, was "für Wirtschaft und Gesellschaft besonders wichtig" sei. Zuletzt schließlich müsse bedacht werden, wie gut sich im jeweiligen Bereich Schutzmaßnahmen umsetzen ließen. Die Experten warnten allerdings auch vor verfrühtem Optimismus./seb/DP/stk
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