COLUMBUS (dpa-AFX) - Das kriselnde Dessous-Label "Victoria's Secret" bekommt aufgrund der Corona-Krise nun doch keinen neuen Mehrheitsbesitzer. Der US-Mutterkonzern L Brands gab am Montag (Ortszeit) eine Einigung mit dem Finanzinvestor Sycamore Partners bekannt, der eigentlich 55 Prozent hatte übernehmen sollen. Der im Februar beschlossene Deal, bei dem die Modemarke mit 1,1 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro) bewertet worden war, sei aufgehoben worden. Die Aktien von L Brands stürzten nachbörslich um über zehn Prozent ab.
Sycamore war im April vor Gericht gezogen, um die Vereinbarung rückgängig zu machen. Als Grund gab der Finanzinvestor an, dass L Brands durch die Schließung zahlreicher Filialen sowie der Beurlaubung von Mitarbeitern und der Aussetzung von Mietzahlungen im Zuge der Corona-Pandemie gegen die Übernahmebedingungen verstoßen habe. L Brands hatte zunächst noch angekündigt, auf den Kaufvertrag zu pochen und sich energisch zu verteidigen. Nun hieß aber, dass sämtliche Rechtsstreitigkeiten einvernehmlich beigelegt worden seien.
"Victoria's Secret" hat sich bei L Brands vom Aushängeschild zum Sanierungsfall entwickelt. Das Reizwäsche-Label, das bei seinen Modenschauen jahrelang die Elite der Top-Models über den Laufsteg schickte, kämpft mit Imageproblemen und sinkenden Verkäufen. Die auf makellose, leicht bekleidete Frauenkörper setzende "Sex Sells"-Vermarktung wurde in Zeiten von "Body Shaming"-Debatten und der "MeToo"-Bewegung zum Stein des Anstoßes. Zudem brachten Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Manager die Marke unter Druck.
Obwohl der Deal mit Sycamore nun offiziell abgeblasen ist, wird L Brands umstrittener Chef Leslie Wexner sein Amt wie geplant abgeben. Der Ruf des 82-Jährigen hat stark unter seiner Verbindung zum US-Millionär Jeffrey Epstein gelitten, der im vergangenen August nach einem Missbrauchsskandal in einem New Yorker Gefängnis gestorben war. Wexner soll lange Zeit enge Geschäftsbeziehungen mit Epstein unterhalten haben, was zu heftiger Kritik am L-Brands-Chef führte. Seine Nachfolge soll nun Andrew Meslow antreten, der bislang die Geschäfte der Tochter Bath & Body Works führte. Der Konzern will "Victoria's Secret" als separates Unternehmen auf eigene Füße stellen./hbr/DP/he
Sycamore war im April vor Gericht gezogen, um die Vereinbarung rückgängig zu machen. Als Grund gab der Finanzinvestor an, dass L Brands durch die Schließung zahlreicher Filialen sowie der Beurlaubung von Mitarbeitern und der Aussetzung von Mietzahlungen im Zuge der Corona-Pandemie gegen die Übernahmebedingungen verstoßen habe. L Brands hatte zunächst noch angekündigt, auf den Kaufvertrag zu pochen und sich energisch zu verteidigen. Nun hieß aber, dass sämtliche Rechtsstreitigkeiten einvernehmlich beigelegt worden seien.
"Victoria's Secret" hat sich bei L Brands vom Aushängeschild zum Sanierungsfall entwickelt. Das Reizwäsche-Label, das bei seinen Modenschauen jahrelang die Elite der Top-Models über den Laufsteg schickte, kämpft mit Imageproblemen und sinkenden Verkäufen. Die auf makellose, leicht bekleidete Frauenkörper setzende "Sex Sells"-Vermarktung wurde in Zeiten von "Body Shaming"-Debatten und der "MeToo"-Bewegung zum Stein des Anstoßes. Zudem brachten Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Manager die Marke unter Druck.
Obwohl der Deal mit Sycamore nun offiziell abgeblasen ist, wird L Brands umstrittener Chef Leslie Wexner sein Amt wie geplant abgeben. Der Ruf des 82-Jährigen hat stark unter seiner Verbindung zum US-Millionär Jeffrey Epstein gelitten, der im vergangenen August nach einem Missbrauchsskandal in einem New Yorker Gefängnis gestorben war. Wexner soll lange Zeit enge Geschäftsbeziehungen mit Epstein unterhalten haben, was zu heftiger Kritik am L-Brands-Chef führte. Seine Nachfolge soll nun Andrew Meslow antreten, der bislang die Geschäfte der Tochter Bath & Body Works führte. Der Konzern will "Victoria's Secret" als separates Unternehmen auf eigene Füße stellen./hbr/DP/he
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