Von Pietro Lombardi
MAILAND (Dow Jones)--Die italienische Bank Unicredit hat nach einem Verlust im ersten Quartal angekündigt, ihr Strategieprogramm anzupassen. Ein starker Anstieg der Risikovorsorge für faule Kredite und die Ausgaben für die Umsetzung von Kosteneinsparungen belasteten das Ergebnis. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 2,71 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Rückstellungen summierten sich auf 1,26 Milliarden Euro, im Vergleich zu 467 Millionen im Vorjahreszeitraum. Im April hatte die Großbank bereits mitgeteilt, dass sie im ersten Quartal zusätzliche Rückstellungen für nicht spezifische Kreditausfälle verbucht hat.
Die Ergebnisse beinhalteten eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem im Dezember vorgelegten Sparplan sowie Belastungen von 1,7 Milliarden Euro im Zusammenhang mit einer Transaktion im Zusammenhang mit der türkischen Bank Yapi Kredi.
Die Einnahmen gingen um 8,2 Prozent auf 4,38 Milliarden Euro zurück, belastet von einem Rückgang der Nettozinserträge um 3 Prozent und einem Einbruch der Handelserträge um 63 Prozent. Die Gebühreneinnahmen stiegen um 5,2 Prozent.
Nach Abschluss einer tief greifenden Umstrukturierung, in deren Zuge Unicredit die Kosten senkte und notleidende Kredite in Milliardenhöhe sowie und Vermögenswerte verkaufte, legte der Konzern im Dezember ein neues vierjähriges Strategieprogramm vor, das auch einen Stellenabbau und Kostensenkungen umfasste. Im März zog Unicredit jedoch den Dividendenvorschlag zurück und verschob das geplante Aktienrückkaufprogramm, über das die Aktionäre abstimmen sollten, und folgte damit einer Aufforderung der Europäischen Zentralbank, während der Coronavirus-Pandemie keine Dividenden zu zahlen oder Aktien zurückzukaufen.
Angesichts der neuen Lage will die Bank nun auf einem Kapitalmarkttag Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres ein aktualisiertes Strategieprogramm vorlegen.
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May 06, 2020 02:07 ET (06:07 GMT)
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