
Allerdings: Es hätte keinen ungünstigeren Zeitpunkt geben können. Denn nun setzen sich all diejenigen, die ihrer Bürgerpflicht nachkommen und gegen eine verabscheuungswürdige Tat und für einen gesellschaftlichen Wandel auf die Straße gehen, dem Vorwurf aus, sie würden ihren Teil dazu beitragen, dass sich das Virus noch weiter ausbreitet. Es wäre fatal, wenn ausgerechnet der gute Wille die zweite Welle ausgelöst hätte. Sollte man deshalb zu Hause bleiben und die Hände in den Schoß legen? Auf keinen Fall, aber genauso wie sie sich verantwortungsvoll für die Rechte von Minderheiten einsetzen, müssen die Bürger ebenso verantwortungsvoll von ihrem Grundrecht auf Demonstration Gebrauch machen. Wenn demonstrieren, dann friedlich, mit Abstand, Maske und am besten mit Verzicht auf lautstarkes Skandieren, denn bislang deutet vieles darauf hin, dass gerade dort, wo aus voller Kehle gesungen und geschrien wurde, sich später Hotspots der Krankheit entwickelten.
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