(Aktualisierung: 2. Absatz neu: Auswärtiges Amt zu Finnland)
WARSCHAU/PRAG/PARIS (dpa-AFX) - Nach knapp drei Monaten Corona-Krise hat Polen seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern in der Nacht zum Samstag wieder geöffnet. An Grenzorten wurde das gefeiert. Fast alle anderen EU-Staaten folgen an diesem Montag. Die Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland enden in der Nacht zum Montag um Mitternacht, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Samstag mitteilte. Lediglich die lange zuvor eingeführten Kontrollen gegen irreguläre Migration an der Grenze zu Österreich bleiben bestehen.
Die Reisewarnung für Touristen aus Deutschland wird an diesem Montag wahrscheinlich für 23 der 26 anderen EU-Staaten aufgehoben. Nach Spanien hat auch Finnland seine Einreisesperre für Urlauber über den 15. Juni hinaus verlängert. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts wird Finnland deswegen nun zu den Ländern gezählt, für die die Reisewarnung bestehen bleiben könnte. Das dritte Land ist Schweden, das derzeit als einziges EU-Land die Kriterien für eine Aufhebung der Warnung nicht erfüllt. Dort wird die Obergrenze von insgesamt 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche noch überschritten.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am 17. März wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für alle fast 200 Länder der Welt verhängt, die am Montag für den größten Teil Europas aufgehoben werden soll. Touristen aus Deutschland dürfen von Montag an beispielsweise wieder nach Frankreich, Dänemark und Tschechien reisen. Dänemark rechnet mit Wartezeiten an den Grenzübergängen.
Symbolträchtig öffneten die Bürgermeister von Görlitz und der polnischen Nachbarstadt Zgorzelec den im Zuge der Corona-Pandemie aufgestellten Grenzzaun auf der Altstadtbrücke mit Bolzenschneidern. Um Mitternacht schnitten Octavian Ursu und sein polnischer Kollege Rafal Gronicz die Ketten des Zauns durch. Dieser hatte die Städte über mehrere Monate voneinander getrennt.
Die Verwaltunsgschefs der Nachbarstädte Frankfurt (Oder) und Slubice, Oberbürgermeister René Wilke und Bürgermeister Mariusz Olejniczak, gingen um Mitternacht auf der Stadtbrücke aufeinander zu und umarmten sich dort. "Es war schon ein sehr emotionaler, besonderer Moment", sagte Wilke am Samstag der dpa. "Es war ein Geste von ganz, ganz vielen Menschen auf beiden Seiten der Oder."
Mitte März hatte die Regierung in Warschau als Schutzmaßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus die EU-Binnengrenzen für Ausländer geschlossen. Ausnahmen galten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Polen, die aus dem Ausland zurückkehrten, mussten für 14 Tage in Quarantäne. Die Einführung dieser Regelung hatte besonders Pendler an der deutsch-polnischen Grenze hart getroffen. Für sie wurde erst später eine Ausnahmeregelung vereinbart.
Reisende nach Dänemark werden weiterhin an der Grenze kontrolliert, deshalb könnte es Staus geben. Um die Kontrollen möglichst zügig vornehmen zu können, wurde zusätzliches Personal angefordert, wie die dänische Polizei mitteilte. Zudem wurde am Samstag der Grenzübergang bei Padborg wieder geöffnet. Seit dem 14. März waren wegen der Corona-Pandemie von den 13 permanenten Grenzübergängen an Straßen nur drei geöffnet.
Von Montag an dürfen deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber wieder nach Dänemark, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen gebucht haben. Es werden bereits an diesem Tag deutsche Gäste in rund 14 000 gebuchten Ferienhäusern erwartet.
Auch Frankreich öffnet sich am Montag wieder Urlaubern aus dem europäischen Ausland. Im ostfranzösischen Grenzgebiet Grand Est zu Deutschland hofft man wieder auf mehr Besuch aus dem Nachbarland. Auch in der Hauptstadt Paris ist es noch relativ leer - an Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale Notre-Dame ist nichts los. Am Seine-Ufer lässt sich im Gegensatz zur normalen Situation leicht ein nettes Plätzchen finden. Auch in Luxuskaufhäusern wie den Galeries Lafayette, in denen eigentlich dichtes Gedränge herrscht, sind wenige Kunden unterwegs. Restaurants und Bars dürfen in der Hauptstadt vorerst nur Gäste auf ihren Terrassen empfangen.
Tschechien öffnet seine Grenzen ab Montag für Bürger fast aller EU-Staaten, der Schweiz und Liechtenstein. Ermöglicht werde dies durch die günstige epidemiologische Entwicklung beim Coronavirus, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitagabend mit. Ein negativer Corona-Test ist nicht nötig. Die wegen der Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich waren bereits vor einer Woche aufgehoben worden.
Das Einreiseverbot bleibt indes für Reisende mit Wohnsitz in Belgien, Portugal, Großbritannien, Schweden sowie der polnischen Woiwodschaft Schlesien bestehen. Diese Territorien gelten nach Ansicht der tschechischen Behörden als Risikogebiete für eine Coronavirus-Infektion./dhe/DP/zb
WARSCHAU/PRAG/PARIS (dpa-AFX) - Nach knapp drei Monaten Corona-Krise hat Polen seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern in der Nacht zum Samstag wieder geöffnet. An Grenzorten wurde das gefeiert. Fast alle anderen EU-Staaten folgen an diesem Montag. Die Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland enden in der Nacht zum Montag um Mitternacht, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Samstag mitteilte. Lediglich die lange zuvor eingeführten Kontrollen gegen irreguläre Migration an der Grenze zu Österreich bleiben bestehen.
Die Reisewarnung für Touristen aus Deutschland wird an diesem Montag wahrscheinlich für 23 der 26 anderen EU-Staaten aufgehoben. Nach Spanien hat auch Finnland seine Einreisesperre für Urlauber über den 15. Juni hinaus verlängert. Auf der Internetseite des Auswärtigen Amts wird Finnland deswegen nun zu den Ländern gezählt, für die die Reisewarnung bestehen bleiben könnte. Das dritte Land ist Schweden, das derzeit als einziges EU-Land die Kriterien für eine Aufhebung der Warnung nicht erfüllt. Dort wird die Obergrenze von insgesamt 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche noch überschritten.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am 17. März wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für alle fast 200 Länder der Welt verhängt, die am Montag für den größten Teil Europas aufgehoben werden soll. Touristen aus Deutschland dürfen von Montag an beispielsweise wieder nach Frankreich, Dänemark und Tschechien reisen. Dänemark rechnet mit Wartezeiten an den Grenzübergängen.
Symbolträchtig öffneten die Bürgermeister von Görlitz und der polnischen Nachbarstadt Zgorzelec den im Zuge der Corona-Pandemie aufgestellten Grenzzaun auf der Altstadtbrücke mit Bolzenschneidern. Um Mitternacht schnitten Octavian Ursu und sein polnischer Kollege Rafal Gronicz die Ketten des Zauns durch. Dieser hatte die Städte über mehrere Monate voneinander getrennt.
Die Verwaltunsgschefs der Nachbarstädte Frankfurt (Oder) und Slubice, Oberbürgermeister René Wilke und Bürgermeister Mariusz Olejniczak, gingen um Mitternacht auf der Stadtbrücke aufeinander zu und umarmten sich dort. "Es war schon ein sehr emotionaler, besonderer Moment", sagte Wilke am Samstag der dpa. "Es war ein Geste von ganz, ganz vielen Menschen auf beiden Seiten der Oder."
Mitte März hatte die Regierung in Warschau als Schutzmaßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus die EU-Binnengrenzen für Ausländer geschlossen. Ausnahmen galten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Polen, die aus dem Ausland zurückkehrten, mussten für 14 Tage in Quarantäne. Die Einführung dieser Regelung hatte besonders Pendler an der deutsch-polnischen Grenze hart getroffen. Für sie wurde erst später eine Ausnahmeregelung vereinbart.
Reisende nach Dänemark werden weiterhin an der Grenze kontrolliert, deshalb könnte es Staus geben. Um die Kontrollen möglichst zügig vornehmen zu können, wurde zusätzliches Personal angefordert, wie die dänische Polizei mitteilte. Zudem wurde am Samstag der Grenzübergang bei Padborg wieder geöffnet. Seit dem 14. März waren wegen der Corona-Pandemie von den 13 permanenten Grenzübergängen an Straßen nur drei geöffnet.
Von Montag an dürfen deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber wieder nach Dänemark, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen gebucht haben. Es werden bereits an diesem Tag deutsche Gäste in rund 14 000 gebuchten Ferienhäusern erwartet.
Auch Frankreich öffnet sich am Montag wieder Urlaubern aus dem europäischen Ausland. Im ostfranzösischen Grenzgebiet Grand Est zu Deutschland hofft man wieder auf mehr Besuch aus dem Nachbarland. Auch in der Hauptstadt Paris ist es noch relativ leer - an Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale Notre-Dame ist nichts los. Am Seine-Ufer lässt sich im Gegensatz zur normalen Situation leicht ein nettes Plätzchen finden. Auch in Luxuskaufhäusern wie den Galeries Lafayette, in denen eigentlich dichtes Gedränge herrscht, sind wenige Kunden unterwegs. Restaurants und Bars dürfen in der Hauptstadt vorerst nur Gäste auf ihren Terrassen empfangen.
Tschechien öffnet seine Grenzen ab Montag für Bürger fast aller EU-Staaten, der Schweiz und Liechtenstein. Ermöglicht werde dies durch die günstige epidemiologische Entwicklung beim Coronavirus, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitagabend mit. Ein negativer Corona-Test ist nicht nötig. Die wegen der Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich waren bereits vor einer Woche aufgehoben worden.
Das Einreiseverbot bleibt indes für Reisende mit Wohnsitz in Belgien, Portugal, Großbritannien, Schweden sowie der polnischen Woiwodschaft Schlesien bestehen. Diese Territorien gelten nach Ansicht der tschechischen Behörden als Risikogebiete für eine Coronavirus-Infektion./dhe/DP/zb
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