Mainz (ots) - Der Schock sitzt tief in Stuttgart. Und kaum ist die Nacht der unfassbaren Ausschreitungen vorüber, beginnen die Erklärungsversuche, warum die Kontrolle eines 17-jährigen Deutschen wegen eines mutmaßlichen Drogendelikts so furchtbar aus dem Ruder gelaufen ist. Wer oder was ist verantwortlich für diesen Irrsinn? Migranten und Linke, sagen - Überraschung! - die AfD und ihre Gefolgschaft. Ein junges, männliches Partyvolk, bei dem Gruppendynamik und zu viel Alkohol im Spiel waren und das sich mit Internet-Filmen produzieren wollte, vermutet der Stuttgarter OB. Schuld sei die zunehmende Respektlosigkeit vor Einsatzkräften, sagen Polizeigewerkschaften und Konservative. Und im Netz wird diskutiert über eine zwangsläufige Reaktion auf die Diskriminierung von Minderheiten oder Fehlverhalten von Polizisten. Haben die viralen Internetclips über Polizeigewalt in den USA auch hierzulande diffusen und undifferenzierten Ärger auf Beamte ausgelöst? Hat sich im Corona-Lockdown ohne Party und Clubs in der jungen Szene etwas angestaut? Alles möglich. Erklärungsversuche sind nach einer solchen Nacht nachvollziehbar. Die Gewalt aber für politische Zwecke zu missbrauchen, wie es die AfD tut, ist angesichts der Verletzten und des zerstörten Eigentums geschmacklos. Die Ermittlungsbehörden müssen die Nacht von Stuttgart zügig aufarbeiten, ohne Tabus über Täter und Motive aufklären und vor allem weitere Randale verhindern. Wenn belastbare Ergebnisse vorliegen, ist es Zeit für eine Einordnung. Eines steht aber schon jetzt fest: Diese Gewalt war ein krimineller Akt. Dafür gibt es hoffentlich bald eine Erklärung. Aber es gibt keine Entschuldigung.
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