FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktien von Wirecard und Lufthansa haben am Donnerstag den nachbörslichen Handel bestimmt. Der Wirtschaftsprüfer EY geht bei Wirecard von einem umfassenden und konspirativen Betrug aus. "Es gibt deutliche Hinweise, dass es sich um einen umfassenden Betrug handelt, an dem mehrere Parteien rund um die Welt und in verschiedenen Institutionen mit gezielter Täuschungsabsicht beteiligt waren", so die Deutschland-Niederlassung von EY in einer Mitteilung. EY hatte Wirecard als Abschlussprüfer das Testat für den Jahresabschluss 2019 wegen gefälschter Unterlagen verweigert. Am Donnerstag kündigte Wirecard einen Insolvenzantrag an. Die Aktie wurde bei Lang & Schwarz 15 Prozent niedriger bei 3,00 Euro getaxt.
Dagegen gewann die Lufthansa-Aktie 6 Prozent auf 10,17 Euro. Das staatliche Rettungspaket für die Airline ist in trockenen Tüchern. Die außerordentliche Hauptversammlung stimmte dem 9 Milliarden Euro schweren Rettungspaket mit einer Mehrheit von 98,04 Prozent zu. Erforderlich war eine Zweidrittelmehrheit. Am Vorabend der Hauptversammlung hatte Großaktionär Heinz Hermann Thiele in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Zustimmung zum Paket signalisiert, nachdem er sich zuvor kritisch geäußert hatte. Mit seinem Anteil von über 15 Prozent an der Lufthansa hätte Thiele die staatliche Rettung zu Fall bringen können, weil sich nur rund 38 Prozent des Kapitals zur Hauptversammlung angemeldet hatte.
Unverändert zeigten sich die Aktien von RIB Software. Das Unternehmen hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt, traut sich aber dennoch einen höheren Gewinn zu als bisher.
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June 25, 2020 16:41 ET (20:41 GMT)
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