Wien (ots) - Wie Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich die Corona-Krise überwinden können.
Bei einer Online-Konferenz des Global Behavioral Economics Network am 15. Juli 2020 diskutierte der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer, mit welchen Strategien Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich die Corona-Krise überwinden können.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA steigt Tag für Tag dramatisch und auch in vielen weiteren Ländern nehmen die Infektionszahlen wieder zu. Die Corona-Krise ist also noch nicht ausgestanden, die Gefahr eines weiteren Lockdowns mit restriktiven Kontaktbeschränkungen scheint noch nicht gebannt.
Doch wie lässt sich das vermeiden? Und wie können Gesellschaft und Wirtschaft überhaupt eine zweite Welle durchstehen? Diese Fragen diskutierten Paul Romer, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften 2018 und Universitätsprofessor für Ökonomie an der New York University, am 15. Juli 2020 bei einer Online-Konferenz des Global Behavioral Economics Networks mit Nora Szech, Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Ökonomie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und mehreren hundert Gästen.
"Wir können die Wirtschaft nicht reparieren, wenn wir keinen klaren Plan haben, wie die die Pandemie in den Griff bekommen", ist Romer überzeugt. Die Krise gehe weit über die Wirtschaft hinaus. "Es ist auch eine Krise der Wissenschaft, die an Theorien festhält, anstatt neue Wege zu suchen. Dieses Virus ist anders. Und die Wissenschaft muss lernen, anders darauf zu reagieren."
Ein Beispiel dafür sei das digitale Contact Tracing. Das funktioniert zwar in der Theorie gut, scheitert aber in der Praxis am Misstrauen der Menschen gegenüber der Technologie oder der Politik. Ebenso sei es laut Romer keine solide Strategie, auf die Allheilwirkung einer möglichen Impfung zu hoffen: "Es ist naiv zu glauben, dass damit sofort alles vorbei ist." Ganz im Gegenteil: Auch hier können in der Praxis das Misstrauen der Menschen gepaart mit einer weit verbreiteten Impfskepsis ungeahnte Hürden schaffen.
Romers Lösungsansatz: Schneller und mehr testen, um potenzielle Suprespreader rechtzeitig zu isolieren. Und dabei müsse man eben damit umgehen lernen, dass manche Ergebnisse noch ungenau sind. "Mehr zu wissen ist immer besser als weniger. Und selbst mit vielen ungenauen Tests wissen wir danach mehr als vorher. Die Menschen müssen einfach lernen, dass es hilft, sich regelmäßig testen zu lassen."
Viele Länder sieht der Nobelpreisträger schon auf einem guten Weg, um erfolgreiche Strategien zum Leben mit der Pandemie zu entwickeln. Wer das ist? "China und Europa werden die Welt aus der Wirtschaftskrise führen", so Romer.
Über das Vienna Behavioral Economics Network (VBEN) / Global Behavioral Economics Network (GBEN)
Das Vienna Behavioral Economics Network wurde gegründet, um die Ergebnisse der verhaltensökonomischen Forschung mit interessierten Menschen zu teilen. Seit unsere Veranstaltungen aufgrund von COVID-19 online stattfinden, konnten wir Menschen auf der ganzen Welt für die Verhaltensökonomie begeistern. Aus diesem Grund wurde das Global Behavioral Economics Network gegründet (als Kooperation zwischen VBEN und dem Zürich Behavioral Economics Network ZBEN). Auf den gemeinsamen Veranstaltungen stellen regelmäßig Experten ihre Erfahrungen in der praktischen Anwendung und evidenzbasierten Forschung zur Verhaltensökonomie vor.
Alles zum VBEN Mehr erfahren (https://vben.at)
Pressekontakt:
Corinna Fehr / VBEN
c.fehr@fehrmanagement.com
Original-Content von: Vienna Behavioral Economics Network (VBEN), übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/126400/4654246
Bei einer Online-Konferenz des Global Behavioral Economics Network am 15. Juli 2020 diskutierte der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer, mit welchen Strategien Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich die Corona-Krise überwinden können.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA steigt Tag für Tag dramatisch und auch in vielen weiteren Ländern nehmen die Infektionszahlen wieder zu. Die Corona-Krise ist also noch nicht ausgestanden, die Gefahr eines weiteren Lockdowns mit restriktiven Kontaktbeschränkungen scheint noch nicht gebannt.
Doch wie lässt sich das vermeiden? Und wie können Gesellschaft und Wirtschaft überhaupt eine zweite Welle durchstehen? Diese Fragen diskutierten Paul Romer, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften 2018 und Universitätsprofessor für Ökonomie an der New York University, am 15. Juli 2020 bei einer Online-Konferenz des Global Behavioral Economics Networks mit Nora Szech, Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Ökonomie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und mehreren hundert Gästen.
"Wir können die Wirtschaft nicht reparieren, wenn wir keinen klaren Plan haben, wie die die Pandemie in den Griff bekommen", ist Romer überzeugt. Die Krise gehe weit über die Wirtschaft hinaus. "Es ist auch eine Krise der Wissenschaft, die an Theorien festhält, anstatt neue Wege zu suchen. Dieses Virus ist anders. Und die Wissenschaft muss lernen, anders darauf zu reagieren."
Ein Beispiel dafür sei das digitale Contact Tracing. Das funktioniert zwar in der Theorie gut, scheitert aber in der Praxis am Misstrauen der Menschen gegenüber der Technologie oder der Politik. Ebenso sei es laut Romer keine solide Strategie, auf die Allheilwirkung einer möglichen Impfung zu hoffen: "Es ist naiv zu glauben, dass damit sofort alles vorbei ist." Ganz im Gegenteil: Auch hier können in der Praxis das Misstrauen der Menschen gepaart mit einer weit verbreiteten Impfskepsis ungeahnte Hürden schaffen.
Romers Lösungsansatz: Schneller und mehr testen, um potenzielle Suprespreader rechtzeitig zu isolieren. Und dabei müsse man eben damit umgehen lernen, dass manche Ergebnisse noch ungenau sind. "Mehr zu wissen ist immer besser als weniger. Und selbst mit vielen ungenauen Tests wissen wir danach mehr als vorher. Die Menschen müssen einfach lernen, dass es hilft, sich regelmäßig testen zu lassen."
Viele Länder sieht der Nobelpreisträger schon auf einem guten Weg, um erfolgreiche Strategien zum Leben mit der Pandemie zu entwickeln. Wer das ist? "China und Europa werden die Welt aus der Wirtschaftskrise führen", so Romer.
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Das Vienna Behavioral Economics Network wurde gegründet, um die Ergebnisse der verhaltensökonomischen Forschung mit interessierten Menschen zu teilen. Seit unsere Veranstaltungen aufgrund von COVID-19 online stattfinden, konnten wir Menschen auf der ganzen Welt für die Verhaltensökonomie begeistern. Aus diesem Grund wurde das Global Behavioral Economics Network gegründet (als Kooperation zwischen VBEN und dem Zürich Behavioral Economics Network ZBEN). Auf den gemeinsamen Veranstaltungen stellen regelmäßig Experten ihre Erfahrungen in der praktischen Anwendung und evidenzbasierten Forschung zur Verhaltensökonomie vor.
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