Von Stephen Nakrosis
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für die USA auf negativ von stabil nach unten genommen. Die Spitzenbonität AAA wurde jedoch bestätigt. Fitch erklärte zur Begründung, der Ausblick spiegele "die anhaltende Verschlechterung der öffentlichen Finanzen der USA sowie das Fehlen eines glaubwürdigen Plans zur Haushaltskonsolidierung" wider.
Die USA leiden unter hohen Haushaltsdefiziten und einer Verschuldung, die bereits vor den durch die Covid-19-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Auswirkungen immer weiter angestiegen war, ergänzten die Analysten. Die Finanzierungsflexibilität, unterstützt durch die Intervention der US-Notenbank zur Wiederherstellung der Liquidität auf den Finanzmärkten, zerstreue die Risiken für die mittelfristige Schuldentragfähigkeit nicht vollständig, und es bestehe ein wachsendes Risiko, dass die US-Politiker die öffentlichen Finanzen nicht ausreichend konsolidieren, um die Staatsverschuldung nach dem Pandemieschock zu stabilisieren.
Laut Fitch haben die USA die höchste Staatsverschuldung aller AAA-gerateten Staaten, die in die Krise geraten sind. Die Ratingagentur erwartet, dass die gesamtstaatliche Verschuldung bis 2021 die Marke von 130 Prozent des BIP überschreiten wird. Fitch rechnet für 2020 mit einer Schrumpfung der US-Wirtschaft um 5,6 Prozent, bevor es im nächsten Jahr zu einer Erholung um 4 Prozent kommen dürfte.
Fitch ergänzte: "Das US-Rating wird durch strukturelle Stärken unterstützt, zu denen die Größe der Wirtschaft, das hohe Pro-Kopf-Einkommen und ein dynamisches Geschäftsumfeld gehören". Die USA profitierten vom US-Dollar, der weltweit wichtigsten Reservewährung, und von der damit verbundenen außerordentlichen Finanzierungsflexibilität, die durch die Entwicklungen seit März 2020 erneut unterstrichen worden sei.
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July 31, 2020 17:02 ET (21:02 GMT)
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