NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert hat die Wall Street am letzten Handelstag der Woche geschlossen. Im Vorfeld der am Wochenende stattfindenden Gespräche zwischen Delegationen aus China und den USA herrschte Zurückhaltung, wenngleich die Erwartungen an wirkliche Fortschritte zur Beilegung des Streits eher gering sind. Dazu kommen die weiter festgefahrenen Gespräche zwischen Republikanern und Demokraten um ein neues Konjunkturprogramm. Der Markt geht hier immer noch von einer Einigung aus.
Der US-Einzelhandelsumsatz stieg im Juli zwar den dritten Monat in Folge, doch blieb er unter der Erwartung. Allerdings wurde der Juni nach oben revidiert. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist dagegen im zweiten Quartal viel stärker gestiegen als erwartet. Auch die Industrieproduktion hat sich im Juli gegenüber dem Vormonat etwas stärker erhöht als prognostiziert. Und schließlich fiel auch der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für August etwas besser aus als erwartet. Gute Daten werden von den Investoren als zweischneidig gesehen, da sie die Chance auf Stimuli durch Politik und Notenbank verringern.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 27.931 Punkte. Der S&P-500 zeigte sich kaum verändert, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent nachgab An der Nyse wurden 1.498 (Donnerstag: 1.230) Kursgewinner und 1.476 (1.767) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 94 (68) Titel.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag zuletzt den zweiten Tag in Folge über der Marke von 50.000, was die Hoffnung auf eine rasche Eindämmung der Pandemie weiter sinken läßt. In dieses Bild passt, dass Großbritannien seine Quarantänebestimmungen wieder verschärft hat.
Ölpreise geben weiter nach
Die Ölpreise setzten ihre Abwärtstendenz vom Vortag vermindert fort. Händler verwiesen weiterhin auf die zurückhaltenden Aussagen der Internationale Energie-Agentur (IEA) in Bezug auf eine Erholung des Ölmarktes. In ihrem Ölmarktbericht erwartet die IEA für 2020 einen stärkeren Rückgang der weltweiten Nachfrage als noch im vorherigen Bericht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,2 Prozent auf 42,16 Dollar, Brent gab um 0,1 Prozent auf 44,90 Dollar nach.
Der Goldpreis gab zwischenzeitliche leichte Aufschläge wieder ab und zeigte sich mit einem Minus. Im Bereich zwischen 1.900 und 1.925 Dollar bestehe eine starke Unterstützung für das Edelmetall, so Marktstratege Stephen Innes von AxiCorp. Die Feinunze reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 1.943 Dollar.
Am Devisenmarkt neigte der Dollar erneut zur Schwäche. Eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten auf ein neues Konjunkturpaket sei möglicherweise bereits weitgehend in den Dollar eingepreist, so die Commerzbank. Folglich könnte sich der Greenback in den kommenden Tagen seitwärts bewegen. Dies zeige zudem, dass die Investoren weiterhin zuversichtlich in Bezug auf eine Einigung seien.
Die US-Anleihen erholten sich leicht von den jüngsten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel um 1 Basispunkt auf 0,71 Prozent.
Applied Material überzeugt mit Zahlen und Ausblick
Bei den Einzelwerten ging es für die Aktie von Applied Materials um 4,6 Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern übertraf sowohl mit den Geschäftszahlen als auch mit dem Ausblick die Erwartungen der Analysten.
Im Blick stand auch das Börsendebüt des deutschen Pharmaunternehmens Curevac an der Nasdaq. Die Aktie explodierte geradezu und schloss bei 54,26 Dollar, gegenüber dem Emissionspreis mehr als eine Verdreifachung. Das Unternehmen forscht an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Curevac hat den Preis seiner Aktien im Rahmen seines Börsengangs in New York auf 16 US-Dollar festgesetzt. Die Einnahmen aus der Emission von gut 13,3 Millionen Stammaktien werden sich damit auf rund 213,3 Millionen Dollar belaufen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.931,02 0,12 34,30 -2,13 S&P-500 3.372,85 -0,02 -0,58 4,40 Nasdaq-Comp. 11.019,30 -0,21 -23,20 22,81 Nasdaq-100 11.164,45 -0,12 -13,92 27,84 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,15 -4,0 0,18 -105,7 5 Jahre 0,30 -1,9 0,32 -162,7 7 Jahre 0,51 -1,6 0,52 -173,9 10 Jahre 0,71 -1,0 0,72 -173,3 30 Jahre 1,45 1,7 1,43 -162,1 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:55 Uhr Mo, 17:14 Uhr % YTD EUR/USD 1,1838 +0,19% 1,1751 1,1769 +5,6% EUR/JPY 126,21 -0,11% 124,72 124,44 +3,5% EUR/CHF 1,0771 +0,19% 1,0754 1,0765 -0,8% EUR/GBP 0,9046 +0,03% 0,8981 0,8992 +6,9% USD/JPY 106,61 -0,31% 106,13 105,74 -2,0% GBP/USD 1,3087 +0,15% 1,3085 1,3088 -1,2% USD/CNH (Offshore) 6,9416 -0,12% 6,9466 6,9609 -0,4% Bitcoin BTC/USD 11.825,00 +1,09% 11.843,37 11.937,85 +64,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,16 42,24 -0,2% -0,08 -27,0% Brent/ICE 44,90 44,96 -0,1% -0,06 -27,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.943,18 1.953,70 -0,5% -10,53 +28,1% Silber (Spot) 26,40 27,58 -4,3% -1,18 +47,9% Platin (Spot) 945,58 961,28 -1,6% -15,70 -2,0% Kupfer-Future 2,85 2,80 +1,7% +0,05 +1,2% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 14, 2020 16:11 ET (20:11 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.