FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch an ihre jüngsten Kursverluste angeknüpft. Der richtungweisende Euro-Bund-Future gab bis zum Nachmittag um 0,22 Prozent auf 175,73 Punkte nach. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf minus 0,42 Prozent.
Nach Einschätzung von Christoph Rieger, Anleiheexperte bei der Commerzbank, leiden Bundesanleihen auch unter einer steigenden Zahl neuer Staatspapieren, die auf den Markt gebracht werden. Außerdem hätten zuletzt besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten und Kursgewinne an den Aktienmärkten "für vielfältigen Gegenwind" gesorgt.
Für mehr Zuversicht haben am Nachmittag auch robuste US-Wirtschaftsdaten gesorgt. So sind die Auftragseingänge für langlebige Güter im Juli deutlich stärker gestiegen als erwartet. Es war zudem der dritte Monat mit hohen Aufträgen. Der Einbruch in der Corona-Krise wurde so wettgemacht. Die Auftragseingänge sind auch ein Indikator für die Investitionstätigkeit der Unternehmen.
Beobachter blicken schon gespannt auf die internationale Notenbankkonferenz, die am Donnerstag beginnen wird. Normalerweise findet das Treffen in Jackson Hole statt. Wegen der Corona-Pandemie wird sie jedoch nur digital abgehalten. Ein Höhepunkt dürfte der Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell werden./jsl/eas