TEHERAN (dpa-AFX) - Trotz der Corona-Krise und hoher Fallzahlen hat am Samstag im Iran das neue Schuljahr begonnen. Allerdings wurden laut Bildungsministerium nicht alle Schulen wiedereröffnet. Zur Schule dürfen die Kinder nur in den Städten, die nicht als rote Zone und damit stark coronagefährdet eingestuft sind. Dort gibt es den Unterricht weiterhin nur online.
Die Hauptstadt Teheran gilt als gelbe Zone, das heißt, die Millionenmetropole ist zwar gefährdet, aber nicht stark. Deshalb sollen Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder lieber den Online-Unterricht wahrnehmen lassen. Viele Eltern in Teheran haben wegen der immer noch hohen Fallzahlen ihre Kinder nicht zur Schule gehen lassen.
"Die Gesundheit unserer Kinder hat höchste Priorität, aber genauso wichtig ist ihre Bildung", sagte Präsident Hassan Ruhani am Samstag. Die beste Option ist seiner Meinung nach Schule und gleichzeitig strikte Einhaltung der Corona-Vorschriften, insbesondere Maskenpflicht und Abstand halten. Letztendlich jedoch sollten die Eltern selbst über Schulpräsenz oder Online-Unterricht ihrer Kinder entscheiden, so der Präsident laut Nachrichtenagentur IRNA.
Gesundheitsexperten halten die Wiedereröffnung der Schulen für verfrüht und daher auch gefährlich. Die jüngsten Fallzahlen am Samstag bestätigen ihre Skepsis. In den letzten 24 Stunden sind im Iran erneut 110 Patienten im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, es gab außerdem fast 1900 Neuinfektionen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die aktuelle Zahl der Toten im Zusammenhang mit Corona bei über 22 000, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei fast 385 000./str/fmb/DP/fba