MBB hat Mitte August den Halbjahresbericht veröffentlicht und im Rahmen dessen über solide Zahlen berichten können. Dennoch zeigten die Zahlen auch Licht und Schatten. Auf der Umsatzseite verzeichnete MBB ein starkes Wachstum von 30,8% auf 328,85mEUR, im zweiten Quartal von 27,8% auf 157,05mEUR. Diese positive Entwicklung ist jedoch ausschließlich auf das Segmente Service & Infrastructure und die im Vorjahr getätigten Übernahmen Friedrich Vorwerk sowie Bohlen & Doyen zurückzuführen. So erhöhte sich der Umsatz in diesem Segment im ersten Halbjahr signifikant auf 171,86mEUR (Vj. 30,38mEUR) und im zweiten Quartal auf 91,55mEUR (Vj. 15,75mEUR). Zu diesem Anstieg haben die beiden neu erworbenen Gesellschaften, die nun die Vorwerk Gruppe bilden, mit einem Umsatz i.H.v. 137,96mEUR im ersten Halbjahr bzw. 75,36mEUR im zweiten Quartal (Vorjahr jeweils noch kein Umsatz) beigetragen. Zwar konnte die ebenfalls in diesem Segment enthaltene DTS nach 6 Monaten auch ein hauptsächlich organisches Wachstum von 11,6% auf 33,90mEUR erzielen. Im zweiten Quartal hat sich dieses Wachstum allerdings auf 2,8% deutlich verlangsamt. Die anderen beiden Segmente Technological Applications (Aumann, Delignit, OBO) sowie Consumer Goods (CT Formpolster, Hanke) verzeichneten dagegen jeweils ein zweistelliges Umsatzminus. Die Umsätze im Segment Technological Applications reduzierten sich zum Halbjahr deutlich um 32,9% auf 118,45mEUR und im zweiten Quartal noch deutlicher um 43,3% auf 49,11mEUR. Dies ist vor allem auf die größte Beteiligung in diesem Segment, Aumann, mit einem Umsatzrückgang von 36,6% auf 84,67mEUR (HJ) bzw. 44,7% auf 36,58mEUR (Q2) zurückzuführen. Hintergrund dessen sind der schwache Auftragseingang der Vorquartale sowie die deutlichen Einschnitte in der Automobilbranche. Aber auch die anderen beiden Gesellschaften in diesem Segment, Delignit und OBO, verzeichneten einen Umsatzrückgang von 20,6% auf 25,63mEUR bzw. von 24,1% auf 8,15mEUR in den ersten 6 Monaten. Bei Delignit belasteten vor allem die COVID-19 bedingten Produktionsstilllegungen bei allen großen OEM-Kunden im Automotive Bereich sowie fehlende Anschlussaufträge bei der Produktgruppe Schienenfahrzeuge im Bereich Technological Applications den Umsatz. Das Segment Consumer Goods verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 13,4% auf 38,54mEUR bzw. von 20,1% auf 16,39mEUR im zweiten Quartal. Zwar hatte Hanke vom verstärkten Bedarf nach Toilettenpapier profitiert, war gleichzeitig allerdings auch von einer niedrigeren Nachfrage nach Servietten in der Gastronomie betroffen. CT Formpolster konnte zwar ebenfalls von einer steigenden Online-Nachfrage profitieren, die jedoch nicht den Umsatzrückgang im stationären Handel im Zuge der temporären Schließungen aufgrund von COVID-19 kompensieren konnte. Betrachtet man daher lediglich den organischen Anteil (ohne die Vorwerk Gruppe) verzeichnete der MBB Konzern im ersten Halbjahr ein deutliches Minus beim Umsatz von 24,1% bzw. von 33,5% im zweiten Quartal. Dennoch konnte durch die beiden im letzten Jahr getätigten Übernahmen der Anteil der Automotive Töchter Aumann & Delignit deutlich von 65,9% auf 33,5% gesenkt werden.
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