CLEVELAND (dpa-AFX) - Vor der ersten Debatte vor der Präsidentschaftswahl ist ein Streit um angebliche elektronische Ohrstecker der Kandidaten und andere Verfahrensfragen entbrannt. Das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Donald Trump warf dem Team von Herausforderer Joe Biden am Dienstag vor, einer Ohren-Inspektion zunächst zugestimmt, am Dienstag aber einen Rückzieher gemacht zu haben. Das Trump-Team schürte damit den Verdacht, Biden lasse sich Antworten von seinen Mitarbeitern einflüstern, wofür es keine Belege gibt.
Trumps Team teilte auch mit, Biden habe es abgelehnt, sich vor der Debatte auf Medikamente testen zu lassen. Trump hat mehrfach den Verdacht geäußert, dass Biden Fragen nicht spontan selber beantwortet und dass sein Verhalten bei öffentlichen Auftritten auf den Konsum leistungssteigernder Substanzen hinweise. Belege dafür hat der republikanische US-Präsident nicht vorgelegt.
Ein Biden-Sprecher hatte zu dem von Trump geforderten Medikamententest bereits vor wenigen Tagen erklärt: "Wenn der Präsident denkt, dass er seine Argumente am besten mit Urin vorbringen kann, braucht er sich keinen Zwang anzutun."
Trumps Wahlkampfteam teilte am Dienstag auch mit, Bidens Mitarbeiter hätten um mehrere Pausen während der 90-minütigen Debatte gebeten, "die Präsident Trump nicht benötigt, weswegen wir dieses Ersuchen abgelehnt haben". Trump (74) hat mehrfach den Geisteszustand seines 77-jährigen Herausforderers in Frage gestellt, den er als "Sleepy Joe" (schläfrigen Joe) bezeichnet.
Die erste TV-Debatte zwischen Trump und Biden beginnt am Dienstagabend (21.00 Uhr/3.00 Uhr MESZ am Mittwoch) in der Stadt Cleveland im Bundesstaat Ohio. Das zweite Streitgespräch ist für den 15. Oktober in Miami im Bundesstaat Florida geplant. Die letzte Debatte vor der Wahl soll es am 22. Oktober in Nashville (Tennessee) geben. Die Vize-Kandidaten Mike Pence (Republikaner) und Kamala Harris (Demokraten) treffen am 7. Oktober in Salt Lake City im Bundesstaat Utah aufeinander. Wahltermin ist der 3. November./cy/shg/DP/he