DJ Tui: Prüfen verschiedende Optionen zur Optimierung der Bilanzstruktur
HANNOVER (Dow Jones)--Der Reisekonzern Tui hat noch keine Entscheidung über eine mögliche Kapitalerhöhung getroffen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Presseberichterstattung werde klar gestellt, dass man angesichts des weiterhin volatilen Marktumfeldes infolge der COVID-19-Krise verschiedene Maßnahmen prüfe, um Bilanzstruktur und Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten zu optimieren, teilte der Konzern mit.
Zu den derzeit erwogenen Maßnahmen gehöre auch eine kurz- oder mittelfristige Kapitalerhöhung, deren Volumen - wenn sie umgesetzt würde - aber sehr deutlich geringer als die in der Presse bisweilen genannten 1 bis 1,5 Milliarden Euro ausfallen würde, hieß es weiter. Eine Entscheidung darüber, ob eine solche Maßnahme durchgeführt werde, sei noch nicht getroffen worden. Auch Zeitpunkt und Volumen einer solchen Maßnahme stünden noch nicht fest.
Der Touristikkonzern hatte im Wochenverlauf eine weitere Voraussetzung für die Bereitstellung seines zweiten Stabilisierungspakets durch die Bundesregierung erfüllt. Nachdem die Gläubiger einer im Oktober 2021 fälligen Anleihe auf eine Begrenzung der Verschuldung der Tui verzichtet haben, hat der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes wie geplant die Wandelanleihe des Konzerns mit einem Volumen von 150 Millionen Euro gezeichnet. Beide Bedingungen mussten bis zum 30. September erfüllt werden.
Die Bundesregierung greift Tui finanziell unter die Arme, um dem Unternehmen durch die Corona-Krise zu helfen. Mit dem Erlös aus der Optionsanleihe und der Aufstockung der KfW-Kreditlinie um 1,05 Milliarden Euro werden der Tui Group weitere 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Einschließlich dieses zweiten Stabilisierungspakets verfügt der Konzern dann nach eigenen Angaben über Finanzmittel in Höhe von rund 2,0 Milliarden Euro.
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October 01, 2020 16:51 ET (20:51 GMT)
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