Nachdem das Allgeier Management bereits im März die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 (Umsatz 820-840mEUR / Bereinigtes EBITDA 90-100mEUR) ausgesetzt hatte, wurde in der vergangenen Woche nun eine neue Prognose veröffentlicht. Diese sieht einen Umsatz auf Vorjahresbasis (fortgeführtes Geschäft: 782,45mEUR) sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von 10-12% vor. Nach einem Umsatzanstieg von 3,9% im ersten Halbjahr sowie einer bereinigten EBITDA-Marge von 12,2% nach 6 Monaten bzw. 14,1% im zweiten Quartal ist dies allerdings eher enttäuschend. Zumal das zweite Halbjahr traditionell das stärkere Halbjahr bei Umsatz und Ergebnis ist. Besonders verstimmt reagierten Investoren auf den Ausblick für die Tochtergesellschaft Nagarro, die im Dezember im Rahmen eines Spin-Offs an die Börse gehen soll. Nach einem Umsatzanstieg von 14,4% zum Halbjahr wird für das Gesamtjahr lediglich ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich prognostiziert. Legt man hier 5,0% zu Grunde, würde dies einem Umsatzrückgang von rund 3,0% im zweiten Halbjahr entsprechen. Die bereinigte EBITDA-Marge wird bei 15-17% (HJ1 2020: 17,5%) erwartet. Dies sei auf COVID-19 Effekte bei einzelnen Kunden sowie temporäre Preisnachlässe und Währungseffekte aus dem US-Dollar gegenüber dem Euro zurückzuführen. Zur Einordnung: 2019 erzielte Nagarro rund 34,0% des Umsatzes in Nordamerika. Darüber hinaus stammen 26% des Umsatzes aus den Branchen Automotive, Maschinenbau, Industrie, Reisen und Logistik, wobei durch COVID-19 besonders die Automobil- und Luftfahrtbranche betroffen ist. Für das verbleibende Allgeier wird ein Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich (HJ1: -5,8%) sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von 4-6% (HJ1 inkl. Holdingkosten: 6,0%) in Aussicht gestellt und fällt damit im Rahmen meiner Erwartungen aus. Diese Entwicklung basiert vor allem auf der weiteren Reduzierung von margenschwachem Geschäft im Bereich Experts.
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