DJ EZB: APP-Anleihebestände wachsen im September wieder stärker
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen der Anleihekaufprogramms APP und PEPP im September wieder stärker wachsen lassen. Nach Mitteilung der EZB stiegen die Bestände beider Programme zusammen um 101,333 (August: +78,593) Milliarden Euro. Die Bestände im Rahmen des PEPP nahmen um 67,308 (+59,466) Milliarden Euro und die im Rahmen des APP um 34,025 (+19,127) Milliarden zu.
Die EZB will ihre APP-Anleihebestände um 20 Milliarden Euro pro Monat vergrößern. Hinzu kommt ein im März beschlossener zusätzlicher Betrag von 120 Milliarden Euro bis Jahresende, bei dessen Verteilung die EZB aber flexibel ist. Die EZB macht ihre Käufe auch von der Marktliquidität abhängig. Außerdem haben die an dem Programm teilnehmenden Zentralbanken des Euroraums bis zu ein Jahr Zeit, die Erträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen. Auch das kann zu Schwankungen der Nettokäufe führen. Im Rahmen des APP wurden Papiere über 23,930 Milliarden Euro fällig.
Die APP-Bestände an öffentlichen Anleihen erhöhten sich im September um 23,102 (+15,150) Milliarden auf 2.290,140 Milliarden Euro. Die Bestände an Unternehmensanleihen stiegen um 8,496 (+4,004) Milliarden Euro auf 236,349 Milliarden und die an Covered Bonds um 2,839 (+0,500) Milliarden Euro auf 286,852 Milliarden Euro. Die ABS-Bestände nahmen um 0,412 (-0,527) Milliarden auf 29,124 Milliarden Euro ab.
Nach Angaben der EZB werden in den nächsten zwölf Monaten im Rahmen des APP angekaufte Papiere für 268,881 (265,179) Milliarden Euro fällig, darunter Staatsanleihen für 209,543 (204,830) Milliarden Euro. Im September wurden öffentliche Anleihen für 18,930 (0,423) Milliarden Euro, Unternehmensanleihen für 0,861 (0,074) Milliarden Euro, Covered Bonds für 3,447 (1,621) Milliarden Euro und ABS für 0,693 (0,581) Milliarden Euro fällig.
Der Bestand der im Rahmen des Programms zum Ankauf von Staatsanleihen (PSPP) gehaltenen Bundesanleihen bei der Bundesbank stieg um 3,937 (+4,231) Milliarden Euro auf 554,810 Milliarden Euro. Das entsprach 25,8 (25,9) Prozent der vom Eurosystem gehaltenen Staatsanleihen. Der Anteil Deutschlands am eingezahlten EZB-Eigenkapital, an dem sich die PSPP-Staatsanleihebestände langfristig orientieren sollen, liegt bei 26,4 Prozent.
Frankreichs Kapitalanteil beträgt 20,4 Prozent, Italiens 17,0 Prozent und Spaniens 12,0 Prozent. Frankreichs tatsächlicher PSPP-Anteil betrug im September 22,5 (22,4) Prozent, Italiens 19,1 (19,2) Prozent und Spaniens 13,2 (13,2) Prozent. Die EZB nutzt nach eigenen Angaben wegen der Corona-Pandemie die im PSPP mögliche Flexibilität.
Zusammen mit dem Ankauf von Anleihen supranationaler Organisationen diente der erhöhte Ankauf dieser Papiere durch einige Zentralbanken aber auch dazu, den Mangel an Staatsanleihen kleinerer Staaten und solcher Länder auszugleichen, die sich nicht am APP beteiligen dürfen.
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October 05, 2020 10:36 ET (14:36 GMT)
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