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MÄRKTE EUROPA/Schwächer - DAX zeitweise unter 13.000er Marke

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Schwächer - DAX zeitweise unter 13.000er Marke

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Dienstag abwärts gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,6 Prozent auf 3.279 Punkte. Der DAX gab um 0,9 Prozent auf 13.018 Punkte nach, zeitweise wurde er unter der 13.000er Marke gehandelt. "Aktuell nehmen einige Marktteilnehmer Geld vom Tisch", sagte ein Händler. Er verwies auf Risiken von den US-Präsidentschaftswahlen, dem Brexit oder den steigenden Corona-Infektionen. "Da dürfte sich der DAX auch bei weiteren Vorstößen über die 13.100er Marke erst einnmal schwer tun", sagte er.

Belastet wurde die Stimmung auch von einem schwachen ZEW-Konjunkturindex. Dieser ist stärker zurückgegangen als erwartet. Und der IWF hat seine Konjunkturprognosen zwar leicht nach oben genommen, er rechnet aber immer noch mit einem starken Einbruch der Weltwirtschaft und besonders der europäischen Volkswirtschaften.

Aus charttechnischer Sicht blieb der DAX allerdings unbeschadet vom aktuellen Rücksetzer im Aufwärtstrend. Dieser geht vom März-Tief aus und verläuft aktuell laut HSBC Trinkaus bei 12.800 Punkten. "Bleibt diese Trendgerade intakt, dann stehen die Chancen gut, dass der deutsche Blue-Chip-Index spätestens im November auf ein neues Allzeithoch ausbrechen könnte", so die HSBC-Marktanalysten.

Auf der Verliererseite ganz oben standen die Banken in Europa. Zwar haben die US-Banken JP Morgan und Citigroup die Berichtssaison mit guten Zahlen zum dritten Quartal eröffnet, das konnte die europäischen Branchentitel aber nicht stützen. Der Stoxx-Index der europäischen Banken fiel um 2,7 Prozent. Der Index dese Reise- und Freizeit-Sektors gab mit den steigenden Corona-Zahlen 1,3 Prozent ab.

Auf der Gewinnerseite stand erneut der Telekommunikationssektor, der um weitere 0,4 Prozent anzog. Hier gewannen Orange 1,6 Prozent und Deutsche Telekom 0,3 Prozent. KPN zogen mit der Übernahmespekulation nach dem Aufwärtsschub vom Wochenauftakt um weitere 0,6 Prozent an.

Bayer schwach - Biden-Wahlsieg könnte Gegenwind auslösen 

Im DAX stiegen Beiersdorf um 0,3 Prozent auf 99,18 Euro, nachdem das Brokerhaus Bernstein das Kursziel auf 120 Euro erhöht hat. Angeführt wurde die Gewinnerseite von Deutscher Post, deren Kurs um 0,4 Prozent stieg.

Auf der Verliererseite ganz oben standen Bayer mit einem Minus von 3,5 Prozent auf 44,75 Euro. Barclays hat das Kursziel auf 50 von 75 Euro gesenkt. Daneben hieß es aber auch, ein Wahlsieg des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden könnte den Monsanto-Skeptikern in den USA Rückenwind verleihen.

Deutsche Bank fielen um 0,9 Prozent. Der Großaktionär The Capital Group hat seine Beteiligung an dem Institut nahezu verdoppelt auf 7,35 Prozent. Das half der Aktie aber nur vorübergehend ins Plus.

Moeller Maersk überrascht mit neuen Prognosen - Aktie mit relativer Stärke 

Die Containerschifffahrt hat sich im Hinblick auf Volumina und Frachtraten schneller erholt als erwartet. Die dänische Reederei A.P. Moeller-Maersk AS hat deshalb ihre Gewinnprognose angehoben. 2020 werde mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 7,5 bis 8 Milliarden Dollar vor Sondereinflüssen gerechnet und nicht wie bislang geplant mit 6 bis 7 Milliarden Dollar. Moeller-Maersk überraschte den Finanzmarkt, indem das Unternehmen im dritten Quartal Einnahmen von 9,9 Milliarden Dollar und ein bereinigtes EBITDA von 2,4 Milliarden Dollar meldete. Von FactSet befragte Analysten hatten im Schnitt mit Einnahmen von 9,87 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie konnte sich mit einem Minus von 0,2 Prozent relativ gut halten.

TecDAX hält sich relativ gut 

Für die Titel von Morphosys ging es um 5,4 Prozent nach unten. Dies ging nach Aussagen aus dem Handel auf eine Wandelanleihe zurück. Qiagen gaben um 4,7 Prozent nach, obwohl Qiagen den Umsatz bereinigt um 26 Prozent gesteigert hat und damit noch stärker als vom Unternehmen selbst erwartet. "Der Markt hat aber bereits mit guten Zahlen gerechnet", so ein Marktteilnehmer.

Ebenfalls im TecDAX stiegen Aixtron um 3,1 Prozent. "Verglichen mit anderen Unternehmen der Halbleiterindustrie sind Aixtron deutlich zurückgeblieben", sagte ein Marktteilnehmer. Der TecDAX selbst hielt sich trotz der Abschläge von Qiagen und Morphosys mit einem Minus von 0,5 Prozent vergleichsweise gut. Evotec legten um weitere 4,8 Prozent zu auf 23,64 Euro. Die Citigroup hält die Aktie mit einem Kursziel von 28,50 Euro für kaufenswert.

Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hat nach profitablem Wachstum im Kerngeschäft im dritten Geschäftsquartal den Jahresausblick bekräftigt und ein starkes letztes Geschäftsjahresviertel in Aussicht gestellt. Hier hatten einige Marktteilnehmer jedoch mehr erhofft, die Aktie verlor 2,1 Prozent.

Puma wiederum stiegen um 2,5 Prozent auf 81,76 Euro. Mit JP Morgan, Berenberg und der Baaderbank haben gleich drei Häuser ihre Kursziele erhöht. Ebenfalls von höheren Kurszielen profitierten im SDAX Global Fashion mit einem Plus von 10,6 Prozent.

=== 
Index                  Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                         stand        absolut         in %         seit 
                                                           Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          3.279,19       -18,93         -0,6%       -12,4% 
Stoxx-50               2.963,48       -10,59         -0,4%       -12,9% 
Stoxx-600                370,96        -2,04         -0,5%       -10,8% 
XETRA-DAX             13.018,99      -119,42         -0,9%        -1,7% 
FTSE-100 London        5.969,71       -31,67         -0,5%       -20,4% 
CAC-40 Paris           4.947,61       -31,68         -0,6%       -17,2% 
AEX Amsterdam            572,47        +0,16         +0,0%        -5,3% 
ATHEX-20 Athen         1.508,63        -3,02         -0,2%       -34,4% 
BEL-20 Bruessel        3.320,47       -64,89         -1,9%       -16,1% 
BUX Budapest          33.322,71      +225,70         +0,7%       -27,7% 
OMXH-25 Helsinki       4.439,58       -30,46         -0,7%        +5,2% 
ISE NAT. 30 Istanbul   1.297,30       -10,01         -0,8%        -6,6% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.440,57        +1,29         +0,1%       +26,8% 
PSI 20 Lissabon        4.247,14       +38,38         +0,9%       -17,8% 
IBEX-35 Madrid         6.875,20       -75,80         -1,1%       -28,0% 
FTSE-MIB Mailand      19.558,69      -160,08         -0,8%       -16,1% 
RTS Moskau             1.156,11        -6,80         -0,6%       -25,4% 
OBX Oslo                 762,02        -1,75         -0,2%        -9,6% 
PX  Prag                 868,03        -2,24         -0,3%       -22,2% 
OMXS-30 Stockholm      1.833,46       -21,93         -1,2%        +3,5% 
WIG-20 Warschau        1.660,12       -23,09         -1,4%       -22,8% 
ATX Wien               2.193,72       -25,15         -1,1%       -29,4% 
SMI Zuerich           10.336,36       -27,74         -0,3%        -2,6% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 13, 2020 11:58 ET (15:58 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.

© 2020 Dow Jones News
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