BERLIN (dpa-AFX) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat seine Amtskollegen aufgerufen, die am Mittwoch von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Regeln "knallhart und stringent" durchzusetzen. "Wenn wir jetzt nicht handeln, breiten sich die Hotspots so schnell und breit aus, dass wir die Dämme irgendwann nicht mehr halten können", sagte Haseloff am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Einigung sei daher positiv. "Es ist ein Erfolg dieser Runde, dass wir trotz aller Unterschiede unter den Ländern ein einheitliches Raster für die hohen Infektionszahlen gefunden haben."
Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich in achtstündiger Sitzung unter anderem auf eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie verständigt. Die Frage der umstrittenen Beherbergungsverbote wurde hingegen vertagt.
Haseloff betonte die Bedeutung der Mobilität bei der Eindämmung des neuartigen Coronavirus in Deutschland. Die meisten der vergleichsweise wenigen Infektionen in Sachsen-Anhalt gingen auf Reisende aus dem In- und Ausland zurück, sagte der Regierungschef. Er sprach sich für eine Regelung aus, die möglichst in den Hotspots und nicht in den Zielgebieten der Reisenden greift. Sachsen-Anhalt sei auf die Disziplin der Länder mit vielen Infektionen angewiesen. "Momentan ist der Erfolg der anderen, in den Hotspots, entscheidend dafür, dass wir unsere Lage weiterhin so gut im Griff behalten."/afa/DP/he