Bild: Sascha Klupp von Inter Stadt AG zum Thema "Entwicklungen in der Immobilienbranche während der Coronakrise"
Seit Januar 2020 wütet das Coronavirus auch in Deutschland. Branchen wie das Gastronomiegewerbe, der Tourismus und die Hotellerie haben bisher die größten Schäden durch die Coronakrise hinnehmen müssen. Viele Mitarbeiter werden außerdem entweder ins Home Office oder in Kurzarbeit geschickt. Aber wie sieht es in der Immobilienbranche aus? Welche Veränderungen gibt es zu verzeichnen? Welche Trends fallen auf dem Immobilienmarkt auf und welche Entwicklungen hat die Branche möglicherweise noch zu erwarten?
Immobilienexperte Sascha Klupp zu den Trends auf dem Immobilienmarkt
Einer, der sich auf dem Berliner Immobilienmarkt auskennt wie kein Zweiter, ist der Experte Sascha Klupp. Er steht der Inter Stadt u. Wohnungsbau Real Estate AG vor und ist Spezialist für anspruchsvolle Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben. Er sieht den Immobilienmarkt trotz Corona in einer stabilen Situation: "Insgesamt ist der deutsche Immobilienmarkt in einer äußerst starken Verfassung. Dabei muss diese Bewertung immer in den richtigen Kontext gebracht und aus dem jeweiligen Blickwinkel unterschiedlich betrachtet werden. Doch aus rein wirtschaftlicher Perspektive muss man sagen, dass es der Branche sehr gut geht." Der Immobilienexperte beobachtet den Berliner Immobilienmarkt seit Jahren, in seinem Portfolio finden sich hochwertige Immobilien in bester Lage, in seinen Händen werden heruntergewohnte Gebäude zu begehrenswerten Anlageobjekten. Über 1000 Objekte hat er in seiner Laufbahn schon saniert und zudem ein Buch über die Immobilienentwicklung in deutschen Großstädten verfasst. Für ihn sind die niedrigen Zinsen einer der Gründe, warum nach wie vor investiert wird: "Die Preisdynamik des Marktes ist demnach durch viele Faktoren beeinflusst, aber vor allem auf die Zinspolitik im EU- und US-Raum zurückzuführen. Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfer von KPMG hat diesbezüglich eine Kalkulation aufgestellt, die besagt, dass die Zinsen in der Eurozone voraussichtlich bis Ende 2020 nicht steigen werden und die US-Notenbank ihren Leitzins erst einmal nicht weiter erhöhen wird.", so Sascha Klupp.
Nach wie vor nehmen sowohl Profis als auch Neueinsteiger Investitionen vor. Der Optimismus, dass der Markt weiterhin florieren und sich insbesondere dann positiv weiter entwickeln wird, wenn das Virus mithilfe von Impfungen und Medikamenten zurückgedrängt werden kann, ist hoch. Doch welche Trends erleben die verschiedenen Segmente zurzeit?
Gewerbeimmobilienmarkt - von der Krise berührt
Im Frühjahr hatte die Coronakrise bereits Einfluss auf den Gewerbeimmobilienmarkt. Insgesamt war ein Rückgang von 30 bis 40% bei den Anmietungen von Gewerbeflächen zu verzeichnen, die überwiegend im den Branchen Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel zu verorten sind. Büro- und Logistikimmobilien gelten dagegen immer noch als gute Anlagemöglichkeiten. Perspektivisch werden auch trotz Corona und auch über die Krise hinaus Büroflächen gefragt sein, da die Bedeutung von Industriewerken in Deutschland abnimmt, der Dienstleistungssektor jedoch wächst. Und nicht jede Arbeit, die am Computer erledigt wird, kann einfach ins Home Office verlegt werden, weshalb das klassische Büro erhalten bleiben wird. Zwei Drittel der Mieter von Büroflächen planen, ihre Flächengröße auch während der Coronakrise beizubehalten. Das Ergab eine Umfrage von 210 Unternehmen durch Rueckerconsult. 13 % der Mieter planen, ihre Bürogröße zu reduzieren, 14 % sind noch unentschlossen. Einige Unternehmen warten allerdings auch darauf, dass die Mietverträge auslaufen, um dann umzustrukturieren.. Langfristig werden Unternehmen jedoch mit kleineren Flächen planen können, da durch Home Office einige Mitarbeiter die meiste Zeit von zuhause arbeiten können und keinen vom Arbeitgeber bereitgestellten Büroplatz benötigen. Zusätzlich werden durch Urlaub und Krankheit immer wieder Mitarbeiter im Büro fehlen.
Auf der Suche nach einer Bürofläche veränderten sich auch vor Corona schon die Anforderungen. Gefragt sind Büroimmobilien mit schnellem und zuverlässigem Internet sowie eine gute Energieeffizienz des Gebäudes. Zusätzlich wünschen sich nun viele Unternehmen auch Luftfilterungssysteme.
Der Wohnimmobilienmarkt - stabil trotz Corona
Trotz der Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionstätigkeit wird umgezogen, vermietet und verkauft. Der Wohnungsmarkt ist trotz der Umstände stabil geblieben, es sind keine Rückgänge zu verzeichnen. Der IVD-Wohnpreisspiegel zeigt dabei den Trend, dass Veränderungen der Mietpreise zurzeit fast ausschließlich gemäß der Inflationsrate stattfinden.
Auch die Wohnsituation erhält durch die Coronakrise bei vielen Menschen eine höhere Priorität. Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020, aber auch während der zweiten Welle, verlegten sich sowohl Arbeit als auch Sozialleben zunehmend in die eigenen Wohnräume. Immer mehr Mieter wünschen sich einen Balkon oder eine Terrasse, legen Wert auf einen schönen Ausblick und viel Platz. Dabei zieht es auch viele Mieter in Richtung Stadtrand und ins Grüne. Durch die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, verliert ein kurzer Arbeitsweg an Wichtigkeit. Darauf basierend richten sich viele Mieter bei einem Umzug direkt darauf ein, einen Raum für ihr Home Office nutzen zu wollen und mieten größere Wohnungen an. Auffällig ist die sinkende Nachfrage nach Wohnimmobilien in Zentrumsnähe.
Tatsächlich wächst in der Bevölkerung auch das Bewusstsein für finanzielle Absicherung. Ein Investment in eine Immobilie gilt als gute Altersvorsorge, kann aber immer noch verkauft werden, wenn durch Coronamaßnahmen Engpässe im Unternehmen oder im privaten Kontext entstehen. "Wohneigentum ist eine sichere, im Wert steigende und inflationsunabhängige Entscheidung. Der Sachwert Eigentumswohnung ist zum aktuellen Zeitpunkt die beste Altersvorsorge, die Familien für ihren Lebensabend und zur Absicherung ihrer Nachkommen? treffen können.", bewertet Immobilienexperte Sascha Klupp die steigende Nachfrage in diesem Segment. Dieser Trend begründet die steigenden Preise für Mehrfamilienhäuser - um durchschnittlich 5,2% - und im Neubausegment.
Perspektiven für den Immobilienmarkt nach 2020
Zurzeit ist es, wie Sascha Klupp sagt, gut um den Immobilienmarkt in Deutschland bestellt. Zusätzlich zur weiterhin konstanten Nachfrage stabilisieren die staatlichen Hilfen wie Kurzarbeitergeld und andere Sozialleistungen den Immobilienmarkt mit. Ein Problem wird die Coronakrise für die Immobilienbranche dann, wenn durch Insolvenzen unvorhergesehen viele Immobilien auf den Markt geschwemmt werden. Denn dann würden sich Angebot und Nachfrage annähern, was für fallende Preise sorgen würde. Ob das geschieht, wird sich wohl aber erst 2021 zeigen. Bei einer aktuell getätigten Investition stehen die Chancen auf eine baldige Rendite - vor allem auf dem Wohnimmobilienmarkt - zwar gut, dennoch sollte der Markt im Auge behalten und langfristig geplant werden.
Worauf sollte ich jetzt beim Investieren achten?
Wer langfristig denken und sein Geld sicher anlegen möchte, setzt also idealerweise auf Wohneigentum. Immobilienexperte Sascha Klupp sagt dazu: "Auf eine gute Beratung Es ist einfach so, dass der Immobilienmarkt in Berlin kein offenes Buch ist. Wir reden von einer Großstadt mit ca. 3,5 Millionen Einwohnern. Es gehört viel Rechercheaufwand zu einer guten Kaufentscheidung. Immobilienspezialisten machen die ganze Zeit nichts anderes. Dadurch erwerben sie Wissen, das für den Käufer einer Immobilie viel Geld wert sein kann." Wer zu lange wartet, läuft zudem Gefahr, die günstigen Zinsen zu verpassen. Für viele Anleger ist das Warten auf ein Ende der Krise keine Option, vielmehr geht es jetzt um wirtschaftliche Sicherheit. Wer aktuell ohne Vorerfahrung in den Immobilienmarkt einsteigen will, sollte eben auf einen Profi und seine Tipps vertrauen.
Enthaltene Werte: DE0008467440,DE0009653394,XD0002747026,DE000SLA5T64,CH0420019983
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