DJ IWH: Welle an Großinsolvenzen vorerst vorbei
Von Andreas Kißler
HALLE/BERLIN (Dow Jones)--Nachdem im Sommer zahlreiche Großinsolvenzen die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze nach oben getrieben hatte, ist die Zahl der von Insolvenz betroffenen Beschäftigten laut dem neuen IWH-Insolvenztrend mittlerweile rückläufig. "Auch die Anzahl der Insolvenzen liegt weiter auf niedrigem Niveau", erklärte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Im vorigen Monat seien 684 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet worden. Damit lagen die Insolvenzen im November laut den Angaben bei etwa 84 Prozent des Vorjahresmonats. Zudem seien wie bereits im Oktober deutlich weniger Jobs betroffen gewesen als in den Sommermonaten.
Die Analyse des IWH zeige, dass die größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im November gemeldet wurde, insgesamt nur 5.500 Personen beschäftigen. So wenige Beschäftigte seien noch in keinem Monat im Jahr 2020 betroffen gewesen. "Nimmt man die Anzahl der von Insolvenz betroffenen Jobs seit Beginn der Krise in den Blick, war das Insolvenzgeschehen in den Monaten Oktober und November am ruhigsten", erklärte der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller. Allerdings sei klar, "dass bereits wenige sehr große Insolvenzen dieses Bild künftig schnell ändern können".
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December 03, 2020 04:15 ET (09:15 GMT)
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