Bild: Schadensbegrenzung durch die Corona-Schockwelle
Ein selten turbulentes Jahr geht zu Ende. Statt großer Wachstumsambitionen war für viele Unternehmen Schadensbegrenzung durch intelligentes Krisenmanagement gefragt.
2020 mag in reinen Zahlen wenig Erfreuliches aufweisen. In den Köpfen der CEOs hat sich aber vieles zum Positiven bewegt. Nach einer aktuellen Studie der Staufen AG sind bereits 55% der befragten Industrie-Unternehmen auf der Suche nach neuen Lieferanten. Die Bereitschaft in den Handelsbeziehungen neue Wege zu gehen, könnte dieses Jahrzehnt zu einem Kapitel des Fortschritts in der Wirtschaftsgeschichte machen.
Krise mit Signalwirkung
Die Pandemie wirkt wie ein Weckruf. Die fast schon universale Routine der Just-In-Time-Produktion kapitulierte in weiten Teilen angesichts der Vielzahl nationaler Lock-Downs und Beschränkungen. Nach wie vor schwebt die Gefahr verschärfter staatlicher Regulationen zum Infektionsschutz wie ein Damoklesschwert über der globalen Lieferkette. Dieser Zustand macht klar: Das sensible System von punktgenauer Warenabnahme ohne Lagerung, vom LKW aufs Warenband, entbehrt der erforderlichen Krisenfestigkeit. Doch wie lässt sich eine Resistenz bei Lieferengpässen aufbauen?
Die Antworten auf diese Frage fallen höchst unterschiedlich aus. "Während einige Akteure ihre Zulieferer auf ein überschaubares Gebiet konzentrieren, setzen andere auf den diametralen Gegenentwurf und gehen mit einer Diversifizierungsstrategie noch mehr in die Breite", erklärt CEO Dirk Oliver Haller, der mit der Deutschen Finetrading AG als Finanzdienstleister, im engen Austausch mit dem produzierenden Gewerbe steht. Es ist kein Zufall, wenn die Industrieunternehmen zu ihm kommen. Denn breit angelegte Strategiewechsel verlangen eine flexible Kapitalakquise für eine zeitnahe Umsetzung. Bei der klassischen Hausbank stößt man dabei schnell an die Grenzen des Möglichen. Grund dafür sind insbesondere die voraussetzungsvollen Kreditsicherheiten. Auch die bankeninterne Bürokratie bis ein Darlehen genehmigt ist, hindert den zügigen Zugriff auf Investitionskapital. Ein Defizit, welches auf dem Finanzmarkt zunehmend durch alternative Financing-Modelle kompensiert wird.
Bild: Dirk Haller - CEO der deutschen Finetrading AG
Panorama neuer Möglichkeiten
Die Bandbreite der Optionen, mit Hilfe derer sich Unternehmen mit neuen finanziellen Ressourcen versorgen können, scheint vielen erst in der Krise so richtig bewusst geworden zu sein. Mit Factoring etwa können Unternehmen das Forderungsmanagement und damit Personal- und Zeitressourcen externalisieren und mit der Abtretung ihrer Forderungen sogleich, abzüglich einer Gebühr und einer Sicherungsmarge, 80 - 90% des Forderungsbetrags kurzfristig vom Geldgeber erhalten. Der Restwert wird entsprechend bei Zahlung durch den Kunden ausgezahlt. Fehlt es an ausreichend monetarisierbaren Forderungen, steht alternativ das nicht weniger prominente Sale-And-Lease-Back als Maßnahme der Liquiditätsbeschaffung zur Verfügung. Insbesondere Betriebsmittel wie Werksmaschinen oder Immobilien sind hier gefragte Sicherheiten, welche durch den Geldgeber angekauft, im gleichen Zuge jedoch zurückgeleast werden und so dem Unternehmen erhalten bleiben.
Als besonderer Entwicklungsmotor in der Finanzierung hat sich das Finetrading erwiesen, "weil sich", so Haller, "die Finetrading-Gesellschaft nicht auf die Rolle des bloßen Geldgebers beschränkt." In der modernen Ausprägung dieses Finanzierungsinstruments tritt der Finetrader selbst als Zwischenhändler zwischen Lieferanten und Abnehmer auf und löst in den meisten Fällen die Verbindlichkeit noch innerhalb des Skonto-Zeitrahmens. Der Kreditnehmer auf der anderen Seite kommt in den Genuss eines Zahlungsziels von in der Regel 90 - 120 Tagen. Diese Vorgehensweise erscheint sowohl kurz- als auch langfristig von Vorteil. Zum Ersten kann der eingesparte Skonto-Satz in einigen Fällen bereits das Finanzierungsentgelt tilgen, was sogar Spielräume für Null-Prozent-Finanzdienstleistung eröffnet. Zum Zweiten erhöhen sich durch die hohe Zahlungsdisziplin eines Finetraders die Chancen für stabile Handelsbeziehungen zum neuen Lieferanten. Bei dem derzeitigen Trend, das Liefernetz möglichst weit zu spannen, dürfte gerade diese Methode, konjunkturträchtig werden.
Liquidität für den richtigen Moment
Die neuen Möglichkeiten des Financing müssen aber keinesfalls den großen Industriekonzernen vorbehalten bleiben. Dass auch unter schwierigen Bedingungen kleiner angelegte Geschäftsmodelle dank flexibler Finanzkraft zur Marktreife finden können, beweist das Beispiel von hygn.me. Der Desinfektionssäulen-Hersteller konnte in diesem Jahr vom plötzlichen Nachfragehoch gepaart mit einer Anschubfinanzierung durch Finetrader wie Hallers DFT profitieren. Unter den Bedingungen konventioneller Finanzierung, wäre eine derart schnelle Reaktion auf die Marktlage, wohl nicht realisierbar gewesen.
Die neuesten Entwicklungen in der Kreditwirtschaft machen Mut, dass auch nach der Überwindung der Corona-Pandemie, die neuen Herausforderungen mit mehr Dynamik in Angriff genommen werden. Denn nicht zu vergessen ist, dass sich viele Unternehmen in der Digitalisierung neu aufstellen müssen. Der Anpassungsdruck ist konstant groß. Doch ist es die Auswahl der Finanzierungsmöglichkeiten, diesem Druck innovativ zu begegnen, ebenso.
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