DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LOCKDOWN - Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat sich für schärfere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen und hält diese für wirtschaftlich verkraftbar. "Die Wirtschaft wird sich erst wieder richtig erholen, wenn es gelingt, die Pandemie nachhaltig einzudämmen. Offensichtlich ist der bisherige Teillockdown hierzu nicht ausreichend gewesen, weshalb weitere Maßnahmen notwendig sind", sagte Truger. (RedaktionsNetzwerk Deutschland).
KLIMAWANDEL - Die globalen Klimaschutzbemühungen stehen an einem entscheidenden Wendepunkt: Ende der Woche treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel, um ein schärferes EU-Klimaziel für 2030 zu beschließen. Auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen am Samstag soll dann über neue Klimapläne weltweit beraten werden. Das Treffen fällt auf den fünften Jahrestag des Pariser Klimaabkommens, mit dem die globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im vorindustriellen Vergleich begrenzt werden soll. Bislang ist die Weltgemeinschaft nicht auf Kurs, dieses Ziel zu erreichen. Jetzt gibt es neue Hoffnung: Der Höhepunkt bei den weltweiten Emissionen könnte bereits erreicht sein, heißt es im neuen Klimaschutz-Index von Germanwatch und New Climate Institute. Ottmar Edenhofer, einer der weltweit führenden Klimaökonomen, ist ebenfalls optimistisch: "Die drei größten Klimagas-Verursacher China, USA und die EU nennen neuerdings allesamt das Ziel: netto null Emissionen." Die großen Konjunkturpakete infolge der Coronakrise böten zusätzliche Chancen, die Weichen in Richtung Nachhaltigkeit zu stellen. Achim Steiner, Chef der Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen, warnt hingegen weiterhin davor, den Klimawandel zu unterschätzen. (Handelsblatt)
CHEMIEINDUSTRIE - Deutsche Chemiehersteller wollen vom Boom der neuen Impfstoffe profitieren und bauen dazu ihr Geschäft als Zulieferer und Auftragsfertiger aus. Die Essener Evonik AG kündigte am Montag ein neues Investitionsprogramm dafür an. Dabei geht es um die Fertigung von Nanopartikeln, ohne die mRNA-Impfstoffe wie der von Biontech gegen Covid-19 nicht funktionieren würden. Die Münchener Wacker Chemie hat ihren Standort Amsterdam für die Produktion des kommenden mRNA-Impfstoffs der Tübinger Curevac bereits ausgebaut. Auch andere Pharmazulieferer rüsten sich für die großen Mengen an weltweit benötigten Impfdosen. (Handelsblatt)
LUFTFAHRT - Die Unterstützung der Pandemie-gebeutelten Airlines wird zu einem Problem: Mit ihren Finanzhilfen für Lufthansa, Condor und den Reisekonzern Tui mit Tuifly zementiert die Bundesregierung Überkapazitäten im Markt für Urlaubsreisende. Der staatlich subventionierte Wettbewerb könnte am Ende sogar Jobs gefährden, befürchten Branchenexperten. Sie empfehlen als Lösung eine Teilfusion: Die touristischen Linien von Lufthansa, Condor und Tuifly sollten sich zu einem Anbieter zusammenschließen. Lufthansa und Tui könnten sich dann an dem neuen Unternehmen beteiligen. (Handelsblatt)
EZB - Die meisten Beobachter rechnen für diesen Donnerstag mit einer Aufstockung der Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Frage ist nur, um wie viel. (FAZ)
FINANZINVESTOREN - Finanzinvestoren stehen für einen immer größeren Anteil der Firmenkäufe im deutschen Markt. Laut einer Analyse haben sie in Europa inzwischen einen Anteil von 30 Prozent am Geschäft mit Fusionen und Übernahmen erreicht. Die Coronakrise hat das Geschäft der Private-Equity-Fonds dabei nur für kurze Zeit beeinträchtigt. "Transaktionen im zweistelligen Milliardenbereich, gestemmt durch mehrere Finanzinvestoren, wird es auch in Zukunft geben", sagt Ranjan Sen, Managing Partner beim Finanzinvestor Advent. (Handelsblatt)
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December 08, 2020 00:42 ET (05:42 GMT)
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