DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
DIW: Zweite Corona-Welle bremst Konjunktur erneut aus
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für 2020 angesichts der erneuten Verschärfung der Coronavirus-Pandemie mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 5,1 Prozent. Im kommenden Jahr könnte das BIP dann um 5,3 Prozent steigen, sagten die Ökonomen in ihrer neuen Konjunkturprognose voraus. "Das Vorkrisenniveau wäre dann gegen Ende des Jahres 2021 wieder erreicht." All dies werde allerdings nur dann eintreten, wenn es wie in der Prognose angenommen gelinge, das Infektionsgeschehen im Laufe des Winters wieder unter Kontrolle zu bekommen, die Einschränkungen nach dem Jahreswechsel allmählich zurückgenommen würden und es zu keinen größeren Rückschlägen komme.
RKI-Präsident Wieler gegen Lockerungen an Weihnachten
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat an die Bundesländer appelliert, auf die den Bürgern zu Weihnachten versprochenen Lockerungen der Coronamaßnahmen zu verzichten. Es sei die wichtigste Maßnahme, "dass man verhindert, dass die Lockerungen an Weihnachten kommen", sagte Wieler in Berlin.
AfD scheitert im Maut-Untersuchungsausschuss mit Ladung Merkels
Die AfD ist mit ihrem Plan gescheitert, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Debakel um die Pkw-Maut in den Untersuchungsausschuss zu laden. Ein entsprechender Antrag wurde mit den Stimmen aller anderen Parteien abgelehnt, wie Dow Jones Newswires von der SPD-Bundestagsfraktion erfuhr. Die AfD hatte zugleich den früheren SPD-Chef Sigmar Gabriel als Zeugen befragen wollen.
Studie: Sozialstaat federt Einkommensverluste durch Corona ab
Das deutsche Sozialsystem hat die Einkommensverluste der Arbeitnehmer in der Corona-Krise erheblich gedämpft. Das Bruttoerwerbseinkommen sank insgesamt um rund 3 Prozent, bei den unteren 10 Prozent der Einkommen sogar um 4,3 Prozent, heißt es in einer gemeinsamen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Ifo-Instituts. "Aber die Kombination aus Kurzarbeitergeld sowie niedrigeren Steuern und Abgaben verringerte den Rückgang im Durchschnitt auf 1,1 Prozent", erklärte Ifo-Experte Andreas Peichl. "Die Kurzarbeit funktioniert wie geplant, wie ein Stoßdämpfer am Auto."
IW-Studie: Ungleichheit durch Corona nicht gewachsen
Die Corona-Pandemie und der Lockdown im Frühjahr haben laut einer Studie bislang nicht dazu geführt, dass die Ungleichheit bei den verfügbaren Einkommen in Deutschland zugenommen hat. Grund war die umfassende Hilfe des Staates, heißt es in einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Haushalte in den beiden niedrigsten Einkommenszehnteln haben in der Krise sogar etwas mehr Geld als im Vorjahr.
EZB teilt bei sechstem TLTRO3 50,414 Mrd Euro zu
Die Nachfrage der Banken im Euroraum nach langfristiger Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim sechsten langfristigen und zielgerichteten Refinanzierungsgeschäft der dritten Serie (TLTRO3) nachgelassen. Nach Mitteilung der EZB nahmen 156 (fünfter TLTRO3: 388) Banken 50,414 (174,464) Milliarden Euro für 1.099 Tage auf.
Französische Industrie erholt sich im Oktober weiter
Die französische Industrieproduktion ist im Oktober stärker als erwartet gestiegen. Wie die Statistikbehörde Insee berichtete, legte die gesamte Industrieproduktion - bestehend aus der Produktion im verarbeitenden Gewerbe, im Energiesektor und im Baugewerbe - um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 0,5 Prozent erwartet.
Brüssel legt Notfallgesetze für Scheitern der Brexit-Gespräche vor
Die EU-Kommission treibt die Vorbereitungen für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen mit Großbritannien voran. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen veröffentlichte auf Twitter Notfallgesetze für den Fall, dass es am 1. Januar kein Handelsabkommen mit Großbritannien gibt. Diese Pläne sollen "einige der bedeutenden Störungen" etwa im Flug- und Straßenverkehr abmildern.
Großbritannien schließt Freihandelsabkommen mit Singapur
Inmitten der weiter festgefahrenen Gespräche mit der EU hat Großbritannien einen Handelspakt mit dem Stadtstaat Singapur besiegelt, der als wichtiges Tor für den Außenhandel mit Südostasien gilt. Das Abkommen umfasst den bilateralen Handel mit Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als 17 Milliarden Pfund (18,7 Milliarden Euro), wie das Handelsministerium in Singapur mitteilte.
Europaparlament erwägt Widerstand gegen Kompromiss im EU-Budgetstreit
Das Europaparlament will den von Deutschland, Ungarn und Polen vorgelegten Kompromiss im Streit über den EU-Haushalt vertieft prüfen. "Was ganz klar ist, die Rechtsstaatskonditionalität ist beschlossen und das kann jetzt nicht durch einseitige Erklärungen des Rates nochmal irgendwie abgeändert werden", sagte Parlamentsvizepräsidentin Katharina Barley (SPD) im Deutschlandfunk. Als "sehr problematisch" bezeichnete sie einen Passus in dem Dokument, wonach das System erst in zwei oder drei Jahren greifen würde: "Dann verfehlt es eigentlich das Ziel. Da muss gegengesteuert werden."
Initiative zum Stopp von US-Rüstungsdeal mit Emiraten scheitert im Senat
Eine Initiative demokratischer US-Senatoren zum Stopp eines US-Rüstungsdeals mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ist gescheitert. Die Mehrheit der von den Republikanern dominierten Kongresskammer sprach sich am Mittwoch (Ortszeit) gegen eine Blockade des 23 Milliarden Dollar schweren Verkaufs von F-35-Kampfjets, Drohnen sowie weiterer Waffen an die Emirate aus.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Nov Verbraucherpreise unverändert gg Vormonat
Schweden Nov Verbraucherpreise PROGNOSE: unverändert gg Vormonat
Schweden Nov Verbraucherpreise +0,2% gg Vorjahr
Schweden Nov Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,2% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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December 10, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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