DJ Mecklenburg-Vorpommern trägt harten Lockdown mit
BERLIN (Dow Jones)--Mecklenburg-Vorpommern unterstützt einen harten Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Angesichts der bundesweit weiter steigenden Fallzahlen sei es "ganz wichtig, dass wir jetzt weitere Einschnitte machen", sagte Landeschefin Manuela Schwesig (SPD) im Deutschlandfunk. "Deswegen trägt auch Mecklenburg-Vorpommern, auch wenn wir noch nicht so stark betroffen sind wie andere Bundesländer, mit, dass wir jetzt zu einem bundesweiten, richtigen Shutdown kommen müssen."
Das nördliche Bundesland hat im Vergleich zu anderen Ländern geringere Corona-Fallzahlen. Schwesig drängte auf zügige Entscheidungen und favorisiert Schließungen von Geschäften ab dem 4. Advent. Damit erst am Heiligabend anzufangen, "wäre zu spät". Außerdem forderte sie eine bundesweite, verpflichtende Teststrategie in den Pflegeheimen.
Unterdessen will sich auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nicht mehr festlegen, ob sich angesichts an Weihnachten wirklich zehn Personen treffen können. Dem Nachrichtenportal T-online sagte er auf die Frage, ob es bei der bisher vereinbarten Regelung bleibe: "An Weihnachten soll vor allem der engste Familienkreis zusammenkommen." Unbestätigten Medienberichten zufolge wollen sich Bund und die Ministerpräsidenten der Länder an diesem Sonntag auf ein einheitliches Vorgehen einigen.
Unterdessen warnte der neue Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger warnt vor einem erneuten flächendeckenden Lockdown für den Einzelhandel. "Den Einzelhandel pauschal in ganz Deutschland zu schließen, hielte ich für falsch, weil sich das Infektionsgeschehen beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern ganz anders darstellt als in Sachsen", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) dem Handelsblatt. "Der Einzelhandel hat schon viel gelitten und sollte auf jeden Fall noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen können." Wenn die Politik schärfere Maßnahmen ins Auge fasse, sollte sie vor allem über die Zeit nach Feierabend nachdenken, also beispielsweise private Feiern weiter einschränken.
Binnen eines Tages meldete das Robert-Koch-Institut 29.875 neue Covid-19-Infektionen. Die Zahl der Todesfälle stieg um 598.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/cbr
(END) Dow Jones Newswires
December 11, 2020 02:40 ET (07:40 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.