Berlin - Im Kampf gegen Kartelle verschärft die deutsche Wirtschaft ihre Gegenwehr. Die von illegalen Preisabsprachen besonders betroffene Deutsche Bahn wird Kartellsünder ab 2021 mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz jagen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Die Bahn stehe wegen geplanter Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur in großer Verantwortung, überhöhte Preise zu verhindern, sagte Vorstand Martin Seiler der "Süddeutschen Zeitung". Digitalisierung und künstliche Intelligenz böten ganz neue Chancen im Kampf gegen illegale Absprachen, sagte auch Alexander Gommlich, der Leiter der Bahn-Rechtsabteilung. Der Konzern will die Technik im kommenden Jahr auf breiter Front einsetzen. Sie laufe bereits im Testbetrieb.
"Wir wollen mehr Kartelle aufdecken und unfaire Anbieter abschrecken", kündigt Gommlich an. Der Einsatz von Algorithmen kann auch nach Einschätzung der Kartellbehörden zu einem Wendepunkt werden. Denn geschulte Compliance- und Rechtsabteilungen in Großkonzernen können angesichts zigtausender Aufträge pro Jahr nur einen Teil der Einkäufe prüfen. Niemand kenne die Dunkelziffer, sagte auch der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.
Mit einer digitalen Prüfung im Vergabeverfahren könnte nun ein Großteil der Einkäufe eines Unternehmens auf Auffälligkeiten geprüft werden. Für die deutsche Wirtschaft insgesamt gehen die Schäden durch illegale Absprachen und überhöhte Preise in die Milliarden. Seit 2013 hat allein die Bahn in 17 Kartellfällen Schadenersatz in Höhe von 600 Millionen Euro eingetrieben. Der Staatskonzern ist mit einem Einkaufsvolumen von 30 Milliarden Euro bei 19.000 Lieferanten einer der größten Einkäufer in Deutschland.
Künftig sollen Kartelle schon im Entstehen auffliegen. Die Algorithmen suchen schon in Ausschreibungen nach Hinweisen wie Muster in der Preisgestaltung oder gleichförmigen Geboten. Bereits im Vergabeprozess könnte der Konzern auffällige Angebote aussortieren. Dass die Bahn zu den Vorreitern gehört, liegt auch an den wachsenden Risiken für den Konzern.
"Die Bahnindustrie wird derzeit von stärkerer Konzentration geprägt", warnte Einkaufschef Uwe Günther. "Unternehmen schließen sich zusammen. Wo nur wenige Anbieter sind, wächst die Gefahr von Kartellen." Zudem wissen auch die Lieferanten, dass viel Geld in das System fließt.
Bund und Bahn investieren bis 2030 fast 90 Milliarden Euro in den Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur.
Die Bahn stehe wegen geplanter Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur in großer Verantwortung, überhöhte Preise zu verhindern, sagte Vorstand Martin Seiler der "Süddeutschen Zeitung". Digitalisierung und künstliche Intelligenz böten ganz neue Chancen im Kampf gegen illegale Absprachen, sagte auch Alexander Gommlich, der Leiter der Bahn-Rechtsabteilung. Der Konzern will die Technik im kommenden Jahr auf breiter Front einsetzen. Sie laufe bereits im Testbetrieb.
"Wir wollen mehr Kartelle aufdecken und unfaire Anbieter abschrecken", kündigt Gommlich an. Der Einsatz von Algorithmen kann auch nach Einschätzung der Kartellbehörden zu einem Wendepunkt werden. Denn geschulte Compliance- und Rechtsabteilungen in Großkonzernen können angesichts zigtausender Aufträge pro Jahr nur einen Teil der Einkäufe prüfen. Niemand kenne die Dunkelziffer, sagte auch der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.
Mit einer digitalen Prüfung im Vergabeverfahren könnte nun ein Großteil der Einkäufe eines Unternehmens auf Auffälligkeiten geprüft werden. Für die deutsche Wirtschaft insgesamt gehen die Schäden durch illegale Absprachen und überhöhte Preise in die Milliarden. Seit 2013 hat allein die Bahn in 17 Kartellfällen Schadenersatz in Höhe von 600 Millionen Euro eingetrieben. Der Staatskonzern ist mit einem Einkaufsvolumen von 30 Milliarden Euro bei 19.000 Lieferanten einer der größten Einkäufer in Deutschland.
Künftig sollen Kartelle schon im Entstehen auffliegen. Die Algorithmen suchen schon in Ausschreibungen nach Hinweisen wie Muster in der Preisgestaltung oder gleichförmigen Geboten. Bereits im Vergabeprozess könnte der Konzern auffällige Angebote aussortieren. Dass die Bahn zu den Vorreitern gehört, liegt auch an den wachsenden Risiken für den Konzern.
"Die Bahnindustrie wird derzeit von stärkerer Konzentration geprägt", warnte Einkaufschef Uwe Günther. "Unternehmen schließen sich zusammen. Wo nur wenige Anbieter sind, wächst die Gefahr von Kartellen." Zudem wissen auch die Lieferanten, dass viel Geld in das System fließt.
Bund und Bahn investieren bis 2030 fast 90 Milliarden Euro in den Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur.
© 2020 dts Nachrichtenagentur