DJ MÄRKTE EUROPA/Fester - Cropenergies brechen ein
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Montagnachmittag weiter mit deutlichen Aufschlägen, kommen von den Tageshochs aber etwas zurück. Positiv wird gewertet, dass die Post-Brexit-Gespräche doch weitergeführt werden. Damit bleibt zumindest die Option offen, dass es doch noch zu geordneten Handelsbeziehungen zwischen der EU und Großbritannien ab dem kommenden Jahr kommt. Für den DAX geht es um 1 Prozent auf 13.247 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,8 Prozent auf 3.515 Punkte.
Derweil könnten fundamental mit dem erneut harten Lockdown in Deutschland und anderen Ländern die Karten neu gemischt werden. Die Selbstverständlichkeit, mit der auf eine Wirtschaftserholung gesetzt wurde, dürfte einen Dämpfer erfahren. Der ab Mittwoch geltende harte Lockdown drückt laut der Commerzbank die tägliche Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft schätzungsweise um beachtliche 4 Prozent. "Wir erwarten für das Winterhalbjahr mehr denn je eine Rezession. Deutschland braucht dringend Alternativen zum bloßen Dichtmachen", heißt es.
Explosion auf Öltanker treibt Ölpreis leicht
Nach einer schweren Explosion auf einem Öltanker im saudischen Hafen von Dschidda ziehen die Ölpreise leicht an. Der Tanker "BW Rhine" sei von einer "externen Quelle" getroffen worden, erklärte die Reederei Hafnia. Es sei zu "einer Explosion und einem anschließenden Feuer an Bord" gekommen. Demnach gab es keine Verletzen. Die von Riad geführte Militärkoalition führt im Jemen Krieg gegen die Huthi-Rebellen. Diese greifen regelmäßig Ziele Saudi-Arabien an. Der Ölsektor notiert nach zwischenzeitlichen Gewinnen nun leicht im Minus.
Tagesgewinner ist der Bankensektor mit Aufschlägen von 1,8 Prozent. Dieser profitiert von der Fortführung der Gespräche zwischen London und Brüssel. Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprachen von einem konstruktiven Telefonat am Sonntag. EU-Verhandlungsführer Michel Barnier sieht einen "schmalen Pfad" zu einem Handelsabschluss. Vor allem britische Banken wären von einem Brexit ohne Anschlussvertrag hart getroffen. Barclays gewinnen 4,0 Prozent und Lloyds 3,5 Prozent.
Astrazeneca-Kauf von Alexion strategisch sinnvoll
Den Kauf von Alexion durch Astrazeneca (minus 7,1 Prozent) stufen die Analysten von Jefferies als strategisch sinnvoll und von der Bewertung her angemessen ein. Allerdings dürfte es Zeit benötigen, die Aktionäre von den Vorzügen des immerhin 39 Milliarden Dollar teuren Deals zu überzeugen. Dabei dürfte sich die Diskussion wahrscheinlich auf die Nachhaltigkeit des wichtigen "C5i-Franchises" von Alexion und die Steigerung der Cashflow-Generierung bei einem leicht verwässerten Pro-forma-Wachstumsprofil konzentrieren. Regulatorische Probleme erwarten die Analysten nicht.
Für die Aktie des britischen Videospielherstellers Codemasters geht es um 21,3 Prozent auf 648 Pence nach oben. "Dies spricht dafür, dass am Markt auf ein mögliches Bietergefecht gesetzt wird", so ein Händler. Codemasters hat nun dem Übernahmeangebot von Electronic Arts den Vorzug gegeben und die bisherige Empfehlung für eine Offerte von Take-Two Interactive Software zurückgezogen. Die für ihre Rennspiele bekannte Codemasters Group Holdings erklärte, man habe sich mit Electronic Arts auf einen Kaufpreis von 945 Millionen Pfund in bar oder 604 Pence pro Aktie geeinigt.
Wegen der Auswirkungen der zweiten Corona-Welle und der damit verbundenen Einschränkungen hat Cropenergies (minus 16,7 Prozent) die eigenen Ziele gesenkt. Das Unternehmen rechnet nun für 2020/21 nur noch mit Umsätzen zwischen 825 bis 855 Millionen Euro. Das operative Ergebnis soll 95 bis 110 Millionen Euro erreichen, das EBITDA 135 bis 150 Millionen Euro. Dem stehen Schätzungen der LBBW für die Umsätze von 908 Millionen Euro und das operative Ergebnis von 132 Millionen gegenüber. Die neuen Cropenergies-Ziele dürften also Revisionsbedarf bei den Marktschätzungen auslösen.
Auch Baumärkte müssen schließen
Während die Baumärkte bei dem Lockdown im Frühjahr noch ausgenommen waren, was zu einem Renovierungsboom in Deutschland geführt hat, müssen nun auch diese schließen. Dies trifft in Deutschland die Aktien von Hornbach Baumarkt, die Aktie notiert 5 Prozent tiefer, die der Holding verliert 5,1 Prozent. Nach der deutlichen Niederlage gegen Aufsteiger VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga und der Trennung von Trainer Lucien Favre verliert die Aktie von Borussia Dortmund 2,5 Prozent.
Die Aktien von Varta legen um 1,2 Prozent zu. Der Batteriehersteller will erstmals Dividenden zahlen. Das sagte Varta-Großaktionär Michael Tojner im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt, Tojner sprach jedoch von einer "signifikanten Dividende". Die Analysten der Commerzbank rechnen bei einem erwarteten 2020er Gewinn je Aktie von 3 Euro einen Ausschüttung in Höhe von 0,65 Euro.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.514,56 0,82 28,72 -6,16 Stoxx-50 3.083,29 0,17 5,27 -9,40 DAX 13.246,80 1,01 132,50 -0,02 MDAX 29.759,90 0,51 151,40 5,11 TecDAX 3.102,98 0,04 1,35 2,92 SDAX 14.017,76 0,48 66,30 12,04 FTSE 6.542,52 -0,06 -4,23 -13,20 CAC 5.549,35 0,76 41,80 -7,17 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,61 0,03 -0,85 US-Zehnjahresrendite 0,92 0,03 -1,76 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35h Fr, 17:33Uhr % YTD EUR/USD 1,2159 +0,20% 1,2146 1,2111 +8,4% EUR/JPY 126,10 -0,03% 126,28 125,85 +3,4% EUR/CHF 1,0777 -0,02% 1,0788 1,0785 -0,7% EUR/GBP 0,9091 -0,13% 0,9087 0,9161 +7,4% USD/JPY 103,72 -0,20% 103,97 103,92 -4,7% GBP/USD 1,3377 +0,35% 1,3328 1,3220 +0,9% USD/CNH (Offshore) 6,5290 -0,11% 6,5256 6,5385 -6,3% Bitcoin BTC/USD 19.194,76 +0,44% 19.107,50 18.000,76 +166,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,52 46,57 -0,1% -0,05 -17,0% Brent/ICE 50,22 49,97 +0,5% 0,25 -17,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.834,66 1.838,50 -0,2% -3,84 +20,9% Silber (Spot) 24,13 23,94 +0,8% +0,19 +35,2% Platin (Spot) 1.027,60 1.017,23 +1,0% +10,38 +6,5% Kupfer-Future 3,52 3,52 -0,1% -0,00 +24,6% ===
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December 14, 2020 09:59 ET (14:59 GMT)
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