BERLIN (dpa-AFX) - Der Fernverkehr auf der Schiene gehört in der Corona-Krise bei den Fahrgastzahlen zu den großen Verlierern: Die Unternehmen meldeten für die ersten sechs Monate dieses Jahres knapp 50 Prozent weniger Personenkilometer als für den gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Bundesnetzagentur am Mittwoch mitteilte. In Deutschland wird der Fernverkehr fast vollständig von der Deutschen Bahn betrieben.
Im Regionalverkehr, wo die Konkurrenz auf der Schiene stärker ist, lag der Rückgang bei den Personenkilometern über alle Unternehmen hinweg demnach bei mehr als einem Drittel. Gleichzeitig hielten die Bahnen ihr Angebot aber weitgehend aufrecht. Im April, als die Nachfrage am niedrigsten war, lag die Betriebsleistung auf der Schiene - also das unabhängig von den Kunden gefahrene Angebot - über alle Verkehrsträger hinweg bei mehr als 80 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die Bundesnetzagentur mit einem wirtschaftlichen Gesamtschaden für den Eisenbahnmarkt von rund 2,5 Milliarden Euro. Ein Großteil davon entfalle auf den Fernverkehr und damit vor allem auf die Deutsche Bahn./maa/DP/jha