DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKENDIVIDENDEN - Europäische Großbanken dürfen wegen der Corona-Krise derzeit keine Dividenden ausschütten. Für 2021 hat die Europäische Zentralbank die Beschränkungen nun gelockert, bleibt aber strenger als Finanzaufseher in Großbritannien und den USA. Der Privatbankenverband BdB sieht deshalb die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzsektors in Gefahr. "Je länger diese Restriktionen aufrechterhalten werden, umso mehr ziehen sich Investoren aus dem Bankensektor zurück oder zögern mit Engagements", sagt BdB-Präsident Hans-Walter Peters. Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling widerspricht. Durch die Vorgaben könnten die Geldhäuser ihre Kapitalpolster stärken und den erwarteten Anstieg der Kreditausfälle infolge der Corona-Pandemie besser verkraften. "Europäische Banken werden so robuster aus der Krise kommen", sagte Wuermeling dem Handelsblatt. (Handelsblatt/FAZ)
CORONA - Die Bundesländer werden impfberechtigte Bürger unmittelbar nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Biontech und Pfizer teils direkt anschreiben und sie dazu einladen, einen Termin in einem Impfzentrum zu vereinbaren. Das berichtet Bild unter Berufung auf Angaben aus Gesundheitsministerien und -behörden einzelner Länder. Demzufolge sollen Impfberechtigte in Niedersachsen einen Brief mit einem QR-Code zum Scannen mit dem Handy erhalten, der zur Impfteilnahme berechtigt. In Hamburg sollen ebenfalls postalisch Kennnummern zur Vorlage beim Besuch im Impfzentrum verschickt werden, berichtet Bild. Bayern, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern wollen den Informationen zufolge Betroffene ebenfalls teils per Post über ihre Impfberechtigung informieren. Darüber hinaus gibt es Planungen, Impftermine per Telefon-Hotlines und auf Webseiten der Länder zu vergeben. (Bild)
CORONA - Die Europäische Kommission hat alle EU-Mitgliedstaaten aufgerufen, ihre Vorbereitungen für einen zügigen Beginn der Corona-Impfungen abzuschließen. "Jeder muss fertig sein, um sicherzustellen, dass der Impfstoff so schnell wie möglich für die Bürger bereitgestellt wird - und das hoffentlich noch in diesem Jahr. Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk für uns alle", sagte die zuständige EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag über den Zulassungsantrag für den Covid-19-Impfstoff der Mainzer Biotechfirma Biontech und ihres Partners Pfizer entscheiden. (Welt)
KREDITAUSFÄLLE - Die Gläubiger europäischer Unternehmen dürften bald unruhiger schlafen. Die Zahl der Kreditausfälle hat sich bei den von der Ratingagentur S&P in Europa begutachteten Unternehmen 2020 bis dato schon von 13 auf 42 erhöht. Weltweit waren es 223 - doppelt so viele wie im Vorjahr und zugleich so viele wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. "Für 2021 erwarten wir europaweit einen Anstieg der Kreditausfälle von 5 auf 8 Prozent bis September", sagte S&P-Deutschlandchef Tobias Mock der Börsen-Zeitung. (Börsen-Zeitung)
ÜBERBRÜCKUNGSHILFE - Die erweiterte Überbrückungshilfe III für direkt und indirekt vom neuen Lockdown betroffene Unternehmen steht wohl frühestens im Februar, wahrscheinlich sogar erst im März bereit. Darauf deuten Äußerungen der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Elisabeth Winkelmeier-Becker, im Wirtschaftsausschuss des Bundestags hin. Grund ist, dass der Bund derzeit noch die Programme für die Auszahlung der November- und Dezemberhilfen aufsetzt und die Software für die Überbrückungshilfen wahrscheinlich erst danach an die Reihe kommt. Grüne und FDP forderten eine schnelle Lösung. (Handelsblatt)
WACHSTUM - Die verschärften Corona-Einschränkungen sind ein neuerlicher Dämpfer für die wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Für das nächste Jahr rechnen die Ökonomen der Forschungsinstitute Ifo, RWI, IMK und IWH dennoch mit einem kräftigen Wachstum. Wie kraftvoll dieser Aufschwung wird, darüber gehen die Erwartungen allerdings auseinander. Während das Ifo-Institut mit einem Plus von 4,2 Prozent kalkuliert, sind RWI und IWH zuversichtlicher. Sie prognostizieren ein Plus von 4,9 Prozent. Stütze der Konjunktur ist aktuell die klassische Industrie. (Handelsblatt)
INTERNETKONZERNE - Der Bundestag sollte die Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) eigentlich an diesem Donnerstag beschließen. Nun ist dieser Punkt aber in letzter Minute von der Tagesordnung verschwunden. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hatte Bedenken über Änderungen zum Regierungsentwurf geäußert. Das bedeutet einen Rückschlag im Kampf gegen die Macht der Internetkonzerne. (FAZ)
MITTELSTAND - Das geltende Personengesellschaftsrecht wird den Anforderungen des modernen Wirtschaftslebens nicht mehr gerecht, findet Bundesjustizministerin Christine Lambrecht in einem Gastbeitrag. Sie will das Gesellschaftsrecht modernisieren, um so mehr Rechtssicherheit für den Mittelstand zu erreichen. (Handelsblatt)
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December 17, 2020 00:30 ET (05:30 GMT)
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