NEW YORK (dpa-AFX) - Im UN-Sicherheitsrat haben bei einer Sitzung zum Krieg in Syrien Vertreter aus Russland und China einige deutsche Kommentare kritisiert. Der deutsche Botschafter Christoph Heusgen hat deren Beschwerden über eine Blockade von Hilfslieferungen nach Syrien als "sehr zynisch" beschrieben, schließlich hätten beide Länder im Juli solche Lieferungen für Hunderttausende verhindert. Er ergänzte direkt, dass Russland zum Leid im Land beitrage und sagte: "Dieser Rat hat die Menschen in Syrien im Stich gelassen."
Russlands Vize-Botschafter Dmitri Poljanskij hatte zuvor Deutschland und anderen Ländern des Westens "unmoralisches Verhalten" vorgeworfen. Heusgen sei eine "sehr zynische Person", sagte er zum Ende der Sitzung am Mittwoch.
Deutschlands zwei Jahre dauernde Zeit als nichtständiges Mitglied in dem Gremium geht zum Jahreswechsel zu Ende. Seit einiger Zeit wird um einen ständigen Platz geworben, allerdings müssten dazu die bisherigen permanenten Mitglieder geschlossen zustimmen. Yao Shaojun aus China erklärte, dass dieser Weg "schwierig" sei. Die Leistungen Deutschlands hätten den Sicherheitsrat enttäuscht. UN-Generalsekretär António Guterres hat dagegen am Donnerstag in Berlin das deutsche Engagement im Sicherheitsrat gelobt.
Der Rat streitet darüber, ob in Syrien das Regime von Baschar al-Assad mitentscheiden darf, wie Hilfen verteilt werden. Einige Länder wie Deutschland befürchten, dass dadurch besonders bedürftige Oppositionsgruppen keine Unterstützung bekommen./cfa/DP/mis