
BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Das "Badische Tagblatt" schreibt zu Nawalny/Sanktionen:
Die Bundesregierung wirkt wenig glaubwürdig, wenn sie die Fertigstellung der Nord-Stream-2-Pipeline nicht zur Disposition stellt. Bundeskanzlerin Angela Merkel argumentiert, Wirtschaft und Menschenrechtsfragen gehörten entkoppelt. Aber genau der Verdacht, dass Wirtschaft vor Menschenrechten geht, höhlt die Glaubwürdigkeit deutscher Außenpolitik aus. So wird wohl weiter sanktioniert - und der Westen und Russland entfremden sich weiter. Das Verhältnis ist mittlerweile so zerrüttet, dass beide Seiten nicht mal mehr in der Beschreibung des Ist-Zustands übereinstimmen, geschweige denn in der Bewertung desselben. Das ist zu bedauern und ein düsterer Befund zum Jahresende. Deutschland darf die Verbindungen zur russischen Opposition nicht kappen - eines Tages braucht es diese vielleicht für einen Neuanfang in den Beziehungen./be/DP/eas