NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete zuletzt 51,30 US-Dollar. Das waren 1,23 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,19 Dollar auf 48,21 Dollar. Vergangene Woche hatten die Ölpreise noch den höchsten Stand seit März erreicht.
Die Ölpreise profitierten im europäischen Nachmittagshandel von der gestiegenen Hoffnung auf einen Handelsvertrag zwischen der EU und Großbritannien. Im Brexit-Streit bewegen sich die beiden offenbar auf eine Einigung zu. Man sei "in der Endphase", hieß es am aus EU-Kommissionskreisen. Aus mehreren anderen Quellen hieß es, der lange sehr schwierige Punkt der fairen Wettbewerbsbedingungen sei nun geklärt. Beim zweiten Knackpunkt Fischerei sei man sich inzwischen sehr nahe.
Ein Scheitern der Gespräche hätte auch die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien und der EU belasten können und so auch die Nachfrage nach Rohöl. Zudem würde Großbritannien zum Jahreswechsel ohne einen Handelsvertrag mit der EU dastehen.
Die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach Nachbesserungen bei dem vom Kongress beschlossenen Konjunkturpaket sorgte nur vorübergehend für Verunsicherung. Anleger gehen offenbar davon aus, dass doch noch eine Lösung gefunden werden kann. Zudem scheint auch die Angst vor der neuen Variante des Corona-Virus in den Hintergrund getreten zu sein. Die bisher zugelassenen Impfstoffe wirken laut Wissenschaftlern auch bei der neuen Mutation.
Die in der vergangenen Woche in den USA etwas weniger als erwartet gefallenen Rohöllagerbestände stützten die Ölpreise etwas. Die Vorräte sanken laut Energieministerium um 0,6 Millionen Barrel auf 499,5 Millionen Barrel. Volkswirte hatten allerdings mit einem Rückgang um 3,0 Millionen Barrel gerechnet./jsl/he