NEW YORK (dpa-AFX) - Einen weiteren kräftigen Dämpfer haben kurz vor Weihnachten die Anleger von Nikola hinnehmen müssen. Nach einer Auftragsstornierung seitens des US-Entsorgungsunternehmens Republic Services über 2500 batteriebetriebene Müll-Lastwagen rutschten die Papiere des Elektro-Lkw-Herstellers am Mittwoch bis auf 15 Dollar ab. Zuletzt notierten sie mit einem Minus von zehn Prozent etwas darüber und bewegen sich damit weiter auf dem Kursniveau von Anfang Mai.
Die Auftragsstornierung sei negativ zu sehen und ein Zeichen, dass sich Kunden von Nikola zurückzögen, schrieb RBC-Analyst Joseph Spak in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Nikola habe seit dem Börsengang eine turbulente Zeit erlebt. Für Investoren dürfte das Unternehmen kurzfristig weiter auf der "Strafbank" bleiben, bis wieder mehr Vertrauen hergestellt sei.
Ende November erst hatte der größte US-Autobauer General Motors (GM) bei seiner strategischen Partnerschaft mit dem Elektrolastwagen-Start-up Nikola einen Rückzieher gemacht. Zuvor war das Unternehmen nach Betrugsvorwürfen wegen angeblicher Irreführung von Investoren bereits heftig unter Druck geraten, Chef und Gründer Trevor Milton ging von Bord.
Das Unternehmen konkurriert unter anderem mit Tesla bei der Entwicklung elektrischer Pick-up-Trucks und Lastwagen. Die hochtrabenden Pläne von Nikola ließen die Aktien Mitte des Jahres regelrecht abheben mit in der Spitze fast 94 Dollar. Die Betrugsvorwürfe ließen die Aktien dann aber stark fallen. Tesla hingegen befindet sich weiter im Höhenflug. Erst am vergangenen Freitag hatten die Papiere mit fast 700 Dollar einen weiteren Rekord aufgestellt, beflügelt von der Aufnahme in den S&P 500 . Am Montag und Dienstag dieser Woche war es deutlich bergab gegangen, an diesem Mittwoch fingen sie sich wieder und legten moderat zu./ajx/he