BERLIN (dpa-AFX) - Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat den deutschen Fischern nach dem in letzter Minute ausgehandelten Brexit-Handelspakt Unterstützung signalisiert. "Für die Fischerei bedeutet das Ergebnis schmerzhafte Einschnitte - zukünftig muss auf einen Teil der Fänge in der Nordsee verzichtet werden", erklärte Klöckner am Freitag in Berlin.
Die Ministerin hob hervor, dass die Einigung mit einer Übergangszeit von fünfeinhalb Jahren, Quotenregelungen und garantiertem Zugang zu Fanggründen "zumindest eine gewisse Planungssicherheit" gebe. "Klar ist aber auch: Die Fischer müssen wir unterstützen, ihnen in dieser schwierigen Lage unter die Arme greifen. Mit Blick auf 2026 wird es wichtig sein, eine langfristige Lösung zu finden." Details zu möglichen Hilfen nannte Klöckner nicht.
Nach extrem langwierigen Verhandlungen hatten sich die EU und Großbritannien an Heiligabend doch noch auf einen Brexit-Handelspakt geeinigt. Damit ist ein harter wirtschaftlicher Bruch zum Jahreswechsel in letzter Minute abgewendet. Das Abkommen soll die Beziehungen zwischen der Insel und dem Kontinent ab Januar 2021 neu aufstellen und umfasst unter anderem auch den Fischfang.
Der Zugang von EU-Fischern zu britischen Gewässern war in den Verhandlungen ein letzter Knackpunkt. Der Kompromiss sieht vor, dass in der Übergangsphase EU-Fischer in britischen Gewässern 25 Prozent weniger fischen dürfen. Anschließend soll dies jährlich festgelegt werden. Nach Klöckners Angaben werden "fast sämtliche unserer Heringsfänge und über die Hälfte der Makrelenfänge in der Nordsee in britischen Gewässern gefangen"./kf/DP/zb