DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: Wegen des orthodoxen Weihnachtsfests findet in Russland kein Handel statt.
TAGESTHEMA
Delivery Hero hat im Zuge einer Erhöhung des Grundkapitals im Schnellverfahren brutto rund 1,2 Milliarden Euro eingenommen. Das Grundkapital wurde um rund 4,7 Prozent von rund 199,3 Millionen auf gut 208,8 Millionen Euro erhöht. 9.442.965 neue, auf den Namen lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag wurden bei institutionellen Anlegern zu einem Platzierungspreis von 132,00 Euro je neuer Aktie platziert. Als Teil der Transaktion hat Delivery Hero vorbehaltlich marktüblicher Ausnahmen einer 90-tägigen Lock-up-Periode zugestimmt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
11:00 DE/Munich Re, Vorstellung des Naturkatastrophenberichts 2020
13:00 US/Walgreens Boots Alliance Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Auftragseingang November saisonbereinigt PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: +2,9% gg Vm - EU 11:00 Verbraucherpreise Eurozone Dezember (Vorabschätzung) Eurozone PROGNOSE: +0,4% gg Vm/-0,2% gg Vj zuvor: -0,3% gg Vm/-0,3% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+0,2% gg Vj zuvor: -0,5% gg Vm/+0,2% gg Vj 11:00 Einzelhandelsumsatz November Eurozone PROGNOSE: -3,0% gg Vm zuvor: +1,5% gg Vm 11:00 Index Wirtschaftsstimmung Dezember Wirtschaftsstimmung Eurozone PROGNOSE: 89,3 zuvor: 87,6 Industrievertrauen Eurozone PROGNOSE: -8,1 zuvor: -10,1 Verbrauchervertrauen Eurozone PROGNOSE: -18,7 Vorabschätzung: -13,9 zuvor: -17,6 - IT 11:00 Verbraucherpreise Dezember (vorläufig) PROGNOSE: +0,2% gg Vm/-0,2% gg Vj zuvor: -0,1% gg Vm/-0,2% gg Vj - US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 815.000 zuvor: 787.000 14:30 Handelsbilanz November PROGNOSE: -67,30 Mrd USD zuvor: -63,12 Mrd USD 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: 54,5 Punkte zuvor: 55,9 Punkte
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion von 0,00-prozentigen Anleihen mit Laufzeit Mai 2024 Auktion von 0,00-prozentigen Anleihen mit Laufzeit Januar 2026 Auktion von 1,00-prozentigen Anleihen mit Laufzeit Oktober 2050 im Gesamtvolumen von 5 bis 6 Mrd EUR Auktion inflationsindexierter, 0,70-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2033 im Volumen von 250 bis 750 Mio EUR 10:50 FR/Auktion von 0,00-prozentigen Anleihen mit Laufzeit November 2030 Auktion von 0,50-prozentigen Anleihen mit Laufzeit Mai 2040 Auktion von 0,75-prozentigen Anleihen mit Laufzeit Mai 2052 im Gesamtvolumen von 9,5 bis 11 Mrd EUR 11:30 HU/Auktion von 1,50-prozentigen Anleihen mit Laufzeit April 2020 im Volumen von 30 Mrd HUF Auktion von 2,25-prozentigen Anleihen mit Laufzeit April 2033 im Volumen von 30 Mrd HUF Auktion von 3,00-prozentigen Anleihen mit Laufzeit April 2041 im Volumen von 15 Mrd HUF 11:30 PL/Auktion von Nullkupon-Anleihen mit Laufzeit April 2023 Auktion von 0,75-prozentigen Anleihen mit Laufzeit April 2025 Auktion von zinsvariablen Anleihen mit Laufzeit November 2026 Auktion von 1,25-prozentigen Anleihen mit Laufzeit Oktober 2030 Auktion von zinsvariablen Anleihen mit Laufzeit November 2031 im Gesamtvolumen von 4 bis 6 Mrd PLN
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.922,00 0,54 S&P-500-Future n.def. n.def. S&P-500-Indikation 3.772,50 0,41 Nasdaq-100-Indikation 12.743,00 0,58 Nikkei-225 27.490,13 1,60 Schanghai-Composite 3.536,52 -0,40 +/- Ticks Bund -Future 177,37 -16 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 13.891,97 1,76 DAX-Future 13.847,00 1,13 XDAX 13.859,84 1,14 MDAX 31.121,01 0,20 TecDAX 3.241,29 -0,38 EuroStoxx50 3.611,08 1,78 Stoxx50 3.166,78 1,55 Dow-Jones 30.829,40 1,44 S&P-500-Index 3.748,14 0,57 Nasdaq-Comp. 12.740,79 -0,61 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 177,53 -27
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einer Fortsetzung der Kursrally an den internationalen Aktienbörsen rechnen Händler auch am Donnerstag. Die nun begonnene Umschichtung aus Technologie- hin in konjunkturzyklische Aktien habe einen enormen Umfang und werde viele Tage dauern. Damit verbunden seien auch Hoffnungen auf eine Reflationierung, die die Finanzwerte weiter treiben sollte. Der DAX könnte weiter Outperformer sein, da der Themenwechsel für seine Indexmitglieder spreche. Ein erster Angriff auf die 14.000er-Marke wird daher für wahrscheinlich gehalten. Übergeordneter Kurstreiber ist weiter die Hoffnung auf Stimulus-Pakete, Infrastrukturmaßnahmen und höhere Staatsausgaben, wie sie mit dem Parteiprogramm der Demokraten verbunden sind. Das US-Chaos rund um das Kapitol sei zwar medienwirksam, für die Börse aber irrelevant, heißt es am Markt. Dazu gibt es eine Menge hochkarätiger Wirtschaftsdaten aus Deutschland, der Eurozone und den USA.
Rückblick: Sehr fest - Angesichts eines wahrscheinlich doppelten Wahlsieges der Demokraten in Georgia und der damit verbundenen Dominanz der Demokraten im Senat herrschte Konjunkturzuversicht, denn die Demokraten stehen für zusätzliche Stimuli der coronageschwächten Wirtschaft. Gesucht waren Konjunktur- und sogenannte Value-Werte, verkauft wurden Aktien von Technologieunternehmen, weil der Branche in den USA nun stärkere Regulierungen drohen könnten. Klarer Tagessieger waren Bankaktien mit einem Subindex-Plus von 5,5 Prozent. Hier sorgte das deutlich erhöhte Zinsniveau für Kauflaune, weil es dem Bankengeschäft zugute kommt. Hintergrund der gestiegenen Zinsen sind Erwartungen einer höheren US-Verschuldung unter den Demokraten. Auch die Aktien der Versicherer stiegen kräftig. Immobilienaktien gaben dagegen nach, weil hier die höheren Zinsen negativ wirkten. Vonovia verloren 4 Prozent, Deutsche Wohnen 3,8 Prozent, LEG 3,9 Prozent oder Grand City 2,5 Prozent. Unter den deutlichen Gewinnern fand sich auch der Ölsektor. Neben Konjunkturzuversicht stützte, dass sich die Opec+ auf eine nur leichte Erhöhung der Fördermengen geeinigt hatte und dass die US-Ölvorräte zuletzt deutlich gesunken sind.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr fest - Der DAX markierte mit 13.919 Punkten ein Rekordhoch. Zyklische Aktien waren gesucht. Deutsche Bank gewannen 6 und Commerzbank 5,6 Prozent. BASF erhöhten sich um 4,6 und Siemens um 3,8 Prozent. Im Technologiesektor verloren Delivery Hero dagegen 4 oder Teamviewer 4,5 Prozent. Der Autosektor blieb zurück. Auf Gesamtjahressicht dürfte 2020 vor allem aufgrund der Corona-Krise eines der schwächsten Jahre seit fast einem Jahrzehnt auf dem US-Automarkt gewesen sein.
XETRA-NACHBÖRSE
Delivery Hero gaben mit der im Schnellverfahren durchgezogenen Kapitalerhöhung nachbörslich um rund 7 Prozent nach auf 134,42 Euro (siehe Tagesthema).
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - Die Aussicht auf neue Konjunkturstimuli sorgte für Kauflaune und neue Rekorde. Der Dow schaffte erstmals in seiner Geschichte den Sprung über die 31.000er Marke. Mit großer Sicherheit haben die Demokraten bei den Stichwahlen die beiden Senatssitze in Georgia erobert. Und mit dieser Demokraten-Dominanz, auch Blaue Welle genannt, verbinden Börsianer die Erwartung weiterer staatlicher Hilfspakete. Kehrseite der Medaille ist, dass dies mit höheren Schulden und mutmaßlich höheren Steuern verbunden sein dürfte. Zudem gelten die Demokraten als regulierungswilliger als die Republikaner, wobei besonders der Technologiesektor im Fokus stehen könnte. Am Aktienmarkt schlug sich diese Gemengelage in steigenden Kursen nieder, wobei Technologieaktien hinterherhinkten. Die Tumulte vor dem Kapitol, wo formell der Biden-Sieg bei der Präsidentschaftswahl bestätigt werden sollte und die Sitzung unterbrochen werden musste, ließen die Indizes in der zweiten Handelshälfte deutlicher von den Hochs zurückkommen. Apple, Amazon, Alphabet, Facebook, Microsoft oder Netflix gaben zwischen 1 und 3,9 Prozent ab. Klar favorisiert wurde der Finanzsektor. Der S&P-500-Bankindex lag fast 6 Prozent im Plus. Bankaktien waren wegen der Konjunkturreagibilität der Branche gesucht, aber vor allem wegen des deutlich erhöhten Zinsniveaus. Höhere Zinsen machen das Geschäft für die Banken einfacher und lukrativer. Von den höheren Zinsen profitieren auch Versicherer, deren Subindex gut 3,5 Prozent gewann. Unter den Einzelwerten stiegen Moderna um 6,5 Prozent, nachdem der Corona-Impfstoff des US-Unternehmens nun auch in Europa eingesetzt werden kann.
Mit der Aussicht auf steigende US-Schulden als Folge neuer Konjunkturstimuli unter einer demokratischen Regierung stieg das Zinsniveau deutlich. Die Zehnjahresrendite machte einen Satz um 8 Basispunkte auf 1,03 Prozent. Sie lag damit erstmals seit März 2020 wieder über der 1-Prozent-Marke.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 07, 2021 01:38 ET (06:38 GMT)
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