Frankfurt (ots) - Der Unterschied zu seinem Vorgänger könnte nicht größer sein. Statt wie Carlos Ghosn vollmundig ehrgeizige Ziele zu verkünden und später Entschuldigungen zu finden, warum diese nicht eingehalten werden konnten, stapelt der neue Renault-Chef Luca de Meo lieber tief. Der von ihm präsentierte Strategieplan ähnelt dem Programm, mit dessen Hilfe Carlos Tavares die Opel-Mutter PSA von 2014 an wieder auf die Erfolgsspur gebracht hat. Damals reagierten Investoren zunächst verschnupft, da sie den Plan von Tavares zu vorsichtig und nicht ambitioniert genug fanden. Inzwischen jedoch wird er in der Branche von vielen als Vorbild gelobt.
De Meo distanziert sich mit seinem Plan bewusst von Ghosn - und das ist auch gut so. Denn der hat den Autobauer mit der durch seine Verhaftung und anschließende Flucht ausgelösten Affäre in eine tiefe Krise gestürzt und die Allianz mit den japanischen Partnern auf eine harte Probe gestellt. Die von dem neuen Renault-Chef relativ unverblümte Kritik an der Massenpolitik Ghosns dürfte Balsam auf deren Seelen sein. Das wiederum wird der Automobilgruppe helfen, endlich mit dem schmerzhaften Kapitel abzuschließen und nach vorn zu schauen.
Die operative Marge Renaults soll nun bis 2023 wieder auf mehr als 3 Prozent steigen, bis 2025 auf mehr als 5 Prozent. Gleichzeitig soll der kumulierte operative Free Cash-flow der Automobilsparte 2021 bis 2023 rund 3 Mrd. Euro betragen, 2021 bis 2025 dann rund 6 Mrd. Euro. Das klingt nicht gerade spektakulär. Doch angesichts der schwierigen finanziellen Lage, in der sich Renault befindet, tut de Meo gut daran, realistische Ziele zu stecken und nicht das Blaue vom Himmel zu versprechen. Immerhin musste der Automobilkonzern im ersten Halbjahr 2020 einen operativen Bargeldmittelabfluss von 6,38 Mrd. Euro verkraften, während die operative Marge auf minus 6,5 Prozent einbrach.
Mit seinen konservativen Zielen tritt de Meo jedoch nicht nur aus dem Schatten seines einst gefeierten Vorgängers Ghosn, er reagiert damit auch auf das Umfeld, das sich für die Branche nicht nur wegen der Covid-19-Pandemie grundlegend gewandelt hat. Renault steckt genau wie PSA, als Tavares 2014 seinen ersten Strategieplan präsentierte, tief in den roten Zahlen. Dennoch sind die Grundvoraussetzungen verschieden, da de Meo nun nicht nur die strukturellen Schwächen Renaults ausgleichen, sondern auch Antworten auf den Wandel finden muss, vor dem die Branche steht. Nur dann wird der Autobauer künftig vorn mitfahren können.
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De Meo distanziert sich mit seinem Plan bewusst von Ghosn - und das ist auch gut so. Denn der hat den Autobauer mit der durch seine Verhaftung und anschließende Flucht ausgelösten Affäre in eine tiefe Krise gestürzt und die Allianz mit den japanischen Partnern auf eine harte Probe gestellt. Die von dem neuen Renault-Chef relativ unverblümte Kritik an der Massenpolitik Ghosns dürfte Balsam auf deren Seelen sein. Das wiederum wird der Automobilgruppe helfen, endlich mit dem schmerzhaften Kapitel abzuschließen und nach vorn zu schauen.
Die operative Marge Renaults soll nun bis 2023 wieder auf mehr als 3 Prozent steigen, bis 2025 auf mehr als 5 Prozent. Gleichzeitig soll der kumulierte operative Free Cash-flow der Automobilsparte 2021 bis 2023 rund 3 Mrd. Euro betragen, 2021 bis 2025 dann rund 6 Mrd. Euro. Das klingt nicht gerade spektakulär. Doch angesichts der schwierigen finanziellen Lage, in der sich Renault befindet, tut de Meo gut daran, realistische Ziele zu stecken und nicht das Blaue vom Himmel zu versprechen. Immerhin musste der Automobilkonzern im ersten Halbjahr 2020 einen operativen Bargeldmittelabfluss von 6,38 Mrd. Euro verkraften, während die operative Marge auf minus 6,5 Prozent einbrach.
Mit seinen konservativen Zielen tritt de Meo jedoch nicht nur aus dem Schatten seines einst gefeierten Vorgängers Ghosn, er reagiert damit auch auf das Umfeld, das sich für die Branche nicht nur wegen der Covid-19-Pandemie grundlegend gewandelt hat. Renault steckt genau wie PSA, als Tavares 2014 seinen ersten Strategieplan präsentierte, tief in den roten Zahlen. Dennoch sind die Grundvoraussetzungen verschieden, da de Meo nun nicht nur die strukturellen Schwächen Renaults ausgleichen, sondern auch Antworten auf den Wandel finden muss, vor dem die Branche steht. Nur dann wird der Autobauer künftig vorn mitfahren können.
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