Berlin - Die Expertenrunde, die die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie berät, hält schärfere Lockdown-Maßnahmen zur Senkung der Zahl der Neuinfektionen für dringend nötig. In der Beratung am Montagabend sei davor gewarnt worden, den derzeit leicht positiven Trend sinkender Zahlen zu überschätzen, hieß es laut eines Berichts des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" nach der Videoschalte in Länderkreisen.
Die Wissenschaftler hätten eindrücklich die drohende Gefahr durch das mutierte Virus beschrieben, das sich in hoher Geschwindigkeit ausbreiten könne - nach Großbritannien auch in Deutschland, verlautete nach dem Gespräch. Die einzige hilfreiche Konsequenz sei die weitere Reduzierung der Kontakte und Einschränkung der Mobilität. Als einer der wesentlichen Schritte sei in dem Kreis die Ausweitung des Homeoffice genannt worden. Je mehr Menschen zu Hause blieben, desto besser.
Es habe aber keine konkreten Empfehlungen, sondern nur Darstellungen gegeben. Im Kreis der Ministerpräsidenten werde noch sehr kontrovers über nächtliche Ausgangssperren und Schulschließungen gesprochen, hieß es anschließend. Klar sei jedoch allen Beteiligten, dass jetzige harte Maßnahmen dazu führen könnten, dass die Zahlen bis März deutlich gesenkt werden könnten. Es war die zweite Runde mit Virologen, Epidemiologen, Immunologen, Psychologen und Verkehrsexperten, die die Politik vor einer Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) berät.
An diesem Dienstag kommen die Länderchefs wieder mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Das Papier der Wissenschaftler war zuvor verschiedenen Medien zugespielt worden, die "Zeit" berichtete ausführlich darüber und auch die dts Nachrichtenagentur bekam das Dokument unabhängig davon vorab. Darin wird gefordert, Infektionen auf null zu senken, virusfreie Zonen zu schaffen sowie Neuausbrüche rigoros zu bekämpfen - eine sogenannte "No-Covid-Strategie". Die Zahl der Neuinfektionen soll durch einen Lockdown zuerst auf zehn pro 100.000 Einwohner und Woche gesenkt werden, danach auf null.
Regionen, die dieses Ziel erreichen, sollen zu sogenannten grünen Zonen werden, die schrittweise zur Normalität zurückkehren können. Außerhalb dieser Zonen sollen strenge Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen sowie Quarantäneregeln gelten, unterstützt durch eine effiziente Teststrategie. Wo immer möglich, sollten Betriebe Homeoffice ermöglichen, produzierendes Gewerbe sollte hingegen offen bleiben. Außerdem müssten vulnerable Gruppen und Pflegeeinrichtungen besser geschützt werden.
Ein erneutes Schließen der Grenzen zu den Nachbarländern sei für das Gelingen der Strategie hingegen nicht zwingend nötig, heißt es in dem Papier. Mehrfach beziehen sich die Wissenschaftler auf Australien, wo ähnliche Maßnahmen umgesetzt wurden. "Wichtig für die Moral und den Zusammenhalt der Bürger in Australien war die Existenz eines klaren Wiederöffnungsplans", heißt es in dem Text. "Sie konnten die Wirksamkeit ihrer eigenen Anstrengungen so in Zahlen und v.a. schließlich in Form von Lockerungen wahrnehmen. Eine solche Roadmap kann man auch für Deutschland zügig erstellen."
Zu den dreizehn Autoren des Papiers gehören unter anderem die Virologin Melanie Brinkmann und der Physiker Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der Präsident des Ifo-Instituts Clemens Fuest, der Soziologe Heinz Bude und der Mediziner Michael Hallek vom Uniklinikum in Köln.
Die Wissenschaftler hätten eindrücklich die drohende Gefahr durch das mutierte Virus beschrieben, das sich in hoher Geschwindigkeit ausbreiten könne - nach Großbritannien auch in Deutschland, verlautete nach dem Gespräch. Die einzige hilfreiche Konsequenz sei die weitere Reduzierung der Kontakte und Einschränkung der Mobilität. Als einer der wesentlichen Schritte sei in dem Kreis die Ausweitung des Homeoffice genannt worden. Je mehr Menschen zu Hause blieben, desto besser.
Es habe aber keine konkreten Empfehlungen, sondern nur Darstellungen gegeben. Im Kreis der Ministerpräsidenten werde noch sehr kontrovers über nächtliche Ausgangssperren und Schulschließungen gesprochen, hieß es anschließend. Klar sei jedoch allen Beteiligten, dass jetzige harte Maßnahmen dazu führen könnten, dass die Zahlen bis März deutlich gesenkt werden könnten. Es war die zweite Runde mit Virologen, Epidemiologen, Immunologen, Psychologen und Verkehrsexperten, die die Politik vor einer Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) berät.
An diesem Dienstag kommen die Länderchefs wieder mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Das Papier der Wissenschaftler war zuvor verschiedenen Medien zugespielt worden, die "Zeit" berichtete ausführlich darüber und auch die dts Nachrichtenagentur bekam das Dokument unabhängig davon vorab. Darin wird gefordert, Infektionen auf null zu senken, virusfreie Zonen zu schaffen sowie Neuausbrüche rigoros zu bekämpfen - eine sogenannte "No-Covid-Strategie". Die Zahl der Neuinfektionen soll durch einen Lockdown zuerst auf zehn pro 100.000 Einwohner und Woche gesenkt werden, danach auf null.
Regionen, die dieses Ziel erreichen, sollen zu sogenannten grünen Zonen werden, die schrittweise zur Normalität zurückkehren können. Außerhalb dieser Zonen sollen strenge Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen sowie Quarantäneregeln gelten, unterstützt durch eine effiziente Teststrategie. Wo immer möglich, sollten Betriebe Homeoffice ermöglichen, produzierendes Gewerbe sollte hingegen offen bleiben. Außerdem müssten vulnerable Gruppen und Pflegeeinrichtungen besser geschützt werden.
Ein erneutes Schließen der Grenzen zu den Nachbarländern sei für das Gelingen der Strategie hingegen nicht zwingend nötig, heißt es in dem Papier. Mehrfach beziehen sich die Wissenschaftler auf Australien, wo ähnliche Maßnahmen umgesetzt wurden. "Wichtig für die Moral und den Zusammenhalt der Bürger in Australien war die Existenz eines klaren Wiederöffnungsplans", heißt es in dem Text. "Sie konnten die Wirksamkeit ihrer eigenen Anstrengungen so in Zahlen und v.a. schließlich in Form von Lockerungen wahrnehmen. Eine solche Roadmap kann man auch für Deutschland zügig erstellen."
Zu den dreizehn Autoren des Papiers gehören unter anderem die Virologin Melanie Brinkmann und der Physiker Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der Präsident des Ifo-Instituts Clemens Fuest, der Soziologe Heinz Bude und der Mediziner Michael Hallek vom Uniklinikum in Köln.
© 2021 dts Nachrichtenagentur